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Stadtmeister Polizei-SV Magdeburg teilt auf einem Abstiegsplatz das Los seiner Vorgänger BSV 79 und Post SV Stadtfelder Lernprozess noch lange nicht abgeschlossen

Von Maik Hoffmann 11.02.2010, 04:52

Mit den Halbjahresbilanzen des Aufsteigers Polizei SV Magdeburg und der zweiten Mannschaft des Magdeburger SV Börde schließen wir heute das Kapitel Rückblick auf die erste Halbserie der Fußball-Landesklasse, Staffel 2. Volksstimme-Mitarbeiter Maik Hoffmann blickt auf die erste Saisonhälfte zurück.

Magdeburg. Trotz einer mageren Punktausbeute von 18 Zählern und Tabellenplatz zwölf zeigt sich Jens Sommer, Trainer des Reserve-Teams des MSV Börde, durchaus zufrieden mit dem Abschneiden seiner Schützlinge in der I. Halbserie der Saison 2009 / 10 in der Fußball-Landesklasse, Staffel 2. " Wir haben unser Ziel erreicht und freuen uns sehr über die sich langsam stabilisierenden Leistungen der jungen Mannschaft ", ist von Sommer zu hören.

Dabei fing es am 1. Spieltag gar nicht gut an, als das Gastspiel beim SV Arminia mit einem 1 : 9-Debakel endete. Doch schon dort täuschte das Ergebnis über den Spielverlauf hinweg, denn eigentlich waren die Stadtfelder zumindest gleichwertig. " Durch die Umstellung auf die Viererkette gab und gibt es noch Schwierigkeiten, wie man ja an den 48 Gegentreffern ablesen kann. Aber die Mannschaft zeigt sich lernwillig und setzt die Trainingsinhalte sehr gut um. "

Gerade in den Auswärtsspielen zeigte sich die Mannschaft extrem anfällig. Sechs Niederlagen musste die Sommer-Elf allein in der Fremde hinnehmen und kam dabei mehr als einmal arg unter die Räder. " Die Mannschaft befindet sich in einer Lernphase und jeder einzelne Spieler in der Entwicklung. Schwierig gestaltet sich das Training, denn auf Grund von fehlenden Platzkapazitäten können wir nur auf einer Platzhälfte trainieren. Gerade für das Einspielen einer Viererkette ist dies mit Problemen verbunden ", bemerkt Sommer.

Oft muss der Coach auch die Ungeduld seines Teams bremsen. In vielen Spielsituationen, so der Trainer, agiert die Mannschaft zu offensiv und möchte unbedingt den Torerfolg. Dies bietet aber dem sportlichen Kontrahenten den Raum, um leichte Kontertore zu erzielen.

Dagegen agieren die Stadtfelder in der Offensive doch noch etwas passiv, zumindest von den Ergebnissen. Der beste Torschütze ist Maik Leonhardt mit vier Treffern. Dahinter sind die Stadtfelder breit aufgestellt, doch ein wirklicher Goalgetter fehlt. Die Hoffnungen für die Rückrunde liegen auf den Schultern von Dustin Lenz, der von der Bundeswehr zurück kommt.

Für die Stabilisation der Defensive hofft Sommer auf den Einbau der älteren Akteure wie Tom Lüddecke und Erik Scharge. Lüddecke absolvierte zwar sechs Partien, brachte sich jedoch mit zwei Platzverweisen selbst um eine höhere Einsatzquote. Scharge deutete nach längerer Verletzung bei seinen zwei Einsätzen an, dass er der Abwehr mehr Halt geben kann.

" Die Mannschaft ist jung, woraus die Fehler resultieren. Mit diesen beiden Spielern kehrt zumindest eine gewisse Erfahrung zurück in den Kader, die wir dringend brauchen. "

Als Zielstellung gibt Sommer an, dass die Mannschaft mehr Punkte als die 18 Zähler der Hinrunde erreichen möchte. Außerdem soll die Defensive weiter gefestigt werden, damit nicht mehr so viele Gegentreffer hingenommen werden müssen. " Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein absoluter Glücksfall, zumal nach der witterungsbedingt schwierigen Vorbereitung die ersten Pflichtpartien fast schon wieder als Testspiele angesehen werden müssen. "

Polizei-SV will Saison mit Anstand beenden

Der amtierende Magdeburger Stadtmeister Polizei SV teilt das Schicksal seiner Vorgänger BSV 79 und Post SV. Von Beginn an steckten die Schützlinge von Trainer Christoffer Benecke mitten drin im Abstiegskampf und mussten in vielen Spielen einsehen, dass eine Liga höher ein ganz anderer Wind weht.

Gerade einmal sechs Zähler stehen bei den " Polizisten " zu Buche. Bis zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt der Abstand bereits zwölf Punkte. Nicht die besten Voraussetzungen, um hochmotiviert in die Rückrunde starten zu können. Dabei überrascht jedoch die Aussage des PSV-Coaches, der meint : " Ein Problem war, dass wir zu Saisonbeginn die vermeintlich kleineren, in unseren Augen schlagbaren Gegner als Kontrahenten hatten. Für diese Partien hatten wir uns viel vorgenommen, aber nach den ersten Rückschlägen sank auch ein wenig die Motivation. "

Am 1. Spieltag empfingen die " Polizisten " den TuS 1860 und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Doch in der Nachspielzeit setzte Tobias Ambrosch einen Elfmeter neben das Tor, wodurch eine 0 : 1-Niederlage hingenommen werden musste. Nur eine Woche später waren die Benecke-Schützlinge wieder nah dran an einem Punkterfolg. Beim MSV Börde II wurde kurz vor Schluss das 1 : 1 durch Andreas Ewald erzielt. Doch im Gegenzug kassierte Schlussmann Matthias Baumgarten einen Treffer von der Mittellinie.

Individuelle Black-Outs, die in der so wichtigen Anfangsphase für einen Aufsteiger für hängende Köpfe sorgten. Doch es gab auch Partien, in denen die PSV-Elf einsehen musste, dass der Gegner an diesem Tag mindestens eine Nummer zu groß ist. Hier soll die klare 0 : 7-Niederlage in Wulferstedt als Beispiel dienen.

Es gab auch Begegnungen, in denen sich die " Polizisten " belohnten. Unter anderem beim einzigen Saisonsieg in Zerbst oder bei den Unentschieden in Irxleben sowie daheim gegen Germania Olvenstedt. Unter dem Strich blieben dies jedoch Einzelfälle.

Dennoch scheint Benecke optimistisch, dass dies auch in der Rückrunde möglich sein kann. " Wir würden Augenwischerei betreiben, wenn wir jetzt noch groß vom Kampf um den Klassenerhalt sprechen würden. Unser Ziel ist es, gute Spiele abzuliefern. Gerade zu Beginn wollen wir den einen oder anderen Punkt mitnehmen und von Partie zu Partie schauen, was möglich ist. "

Viel wird dabei auf die Leistungsfähigkeit von Stefan Groth ankommen, der mit sechs Treffern die interne Torschützenliste anführt. Doch die Gefährlichkeit des pfeilschnellen Stürmers hat sich unlängst bis zu den Kontrahenten herumgesprochen, die diesen durch eine knallharte Manndeckung aus dem Spiel nahmen. Und dann sah es meist auch düster für den Rest der Mannschaft aus.

Es wäre sicherlich ein wenig verfrüht, von einer Abschiedstour des Polizei-SV zu sprechen. Doch wenn es dem gesamten Team nicht gelingt, frühzeitig für Erfolgserlebnisse zu sorgen, dürfte der erste Absteiger zeitig feststehen.