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Leichtathletik Drei Muske(l)tiere für Magdeburg

80 DLV-Asse, unter ihnen die SCM-Asse Thomas Barthel, Henrik Janssen und Norman Plischke, nehmen an der U20-EM teil.

Von Janette Beck 18.07.2017, 01:01

Magdeburg/Grosseto l Grünsatte Pinienwälder, kristallklares Wasser, Städtchen mit Bauten aus dem Mittelalter und der Renaissance, italienische Gaumenfreuden: Dort, in der Toskana, wo andere Urlaub machen, gehen die Leichtathletik-Talente von Mittwoch bis Sonntag auf Medaillenjagd. Und mittendrin Sprinter Thomas Barthel, Diskus-Ass Henrik Janssen und Speerwerfer Norman Plischke. Die drei Musketiere aus Magdeburg wollen bei der EM in der 80 000-Einwohner-Stadt Grosseto buchstäblich ihre Muskeln spielen lassen und nachhaltig Eindruck hinterlassen.

Dass die nigelnagelneue Tartanbahn im „Stadio Olimpico Carlo Zecchini“ ein gutes Pflaster ist, darauf hofft Sprint-Talent Bartel. Der 18-Jährige hat in der Freiluftsaison sehr zur Freude von Trainer Eik Ruddat nahtlos an die Erfolge unter dem Hallendach anschließen können.

Über 100 Meter steigerte der Hallenmeister aus der Altmark seine 100-Meter-Bestzeit auf 10,35 Sekunden. Damit ist er in der europäischen Bestenliste unter den Top Ten zu finden. „Ziel ist sowohl für die 100 Meter als auch für die Staffel das Erreichen des Finales, nichts wäre schlimmer, wenn schon vorher das Aus kommt oder ich gar einen Fehlstart produziere“, lehnt sich der Blondschopf zunächst einmal nicht so weit aus dem Fenster.

Aber heimlich liebäugelt er mit einer Medaille. „Wobei die Chancen in der Staffel deutlich größer sind als im Einzel“, schätzt der WM-Dritte mit dem DLV-Quartett 2016 die Situation ein, nachdem die schnellsten Sprinter am vergangenen Wochenende in Frankfurt/Main nochmals einen Staffel-Kurzlehrgang eingelegt hatten, um die Wechsel weiter zu perfektionieren.

Auf perfektes Flugwetter hofft Henrik Janssen. Der 19-Jährige versucht mit Blick auf die Medaillenchancen gar nicht erst, tiefzustapeln. Denn mit der Saison- und Bestweite von 63,75 Metern führt der Lemme-Schützling die kontinentale Bestenliste an.

Allerdings markierte der Diskus im Winter den Hausrekord, danach hatte Janssen technische Probleme. Viele Würfe im Freien waren anfangs ungültig: „Ich hatte Probleme, die Würfe zu halten. Vielleicht, weil ich deutlich schwerer geworden bin“, erklärt der Zwei-Meter-Hüne. „Aber zum Glück haben wir das im Training hinbekommen, und die Norm von 59,60 konnte ich trotzdem locker werfen. Ich habe da keine Panik geschoben, denn mein Trainer Armin Lemme hat es bisher immer geschafft, mich auf den Punkt fit zu bekommen. Darauf habe ich mich verlassen“, hofft Janssen, dass er die bisherige Freifluft-Bestweite von 60,30 Meter in Grosseto noch einmal toppen kann: „Wenn ich mal einen guten Wurf erwische, könnte sogar eine neue Bestleistung drin sein.“

Auch Norman Plischke, der im vergangenen Sommer vom Haldensleber SC zum SCM wechselte, kann wieder lachen, nachdem er sich lange mit Ellenbogenproblemen herumschlagen musste. „Es hat leider eine Weile gebraucht, bis herausgefunden wurde, woran es lag. Doch die Überlastung des Trizepsmuskels ist passé, seitdem ich schmerzfrei bin, geht es wieder aufwärts“, freut sich der von Nachwuchs-Bundestrainer Ralf Wollbrück betreute Speerwerfer, dass bereits im ersten Wettkampf im Sommer die Norm geknackt wurde (70,00 m) und im dritten Wettkampf mit 71,75 Metern eine neue persönliche Bestleistung heraussprang.

„Mein Ziel bei der Europameisterschaft ist das Erreichen der Finaldurchgänge. Und gegen eine neue Bestleistung hätte ich auch nichts einzuwenden“, so Plischke