1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Absage für eine FCM-Zweite

Fußball Absage für eine FCM-Zweite

Früher spielte die U 23 des Clubs in der Oberliga. Geschäftsführer Mario Kallnik lehnt eine Neuetablierung ab.

Von Hans-Joachim Malli 19.02.2019, 00:01

Magdeburg l Die kürzlich erfolgte Zertifizierung des FCM-Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) mit drei Sternen ist auch für Mario Kallnik, Geschäftsführer der FCM-Spielbetriebs GmbH, Anerkennung und Verpflichtung zugleich. Darum ist für den 44-Jährigen das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Doch hängt vieles davon ab, dass die Blau-Weißen die 2. Liga halten.

Natürlich ist auch dem früheren Kapitän klar, dass Nils Butzen und Tarek Chahed, dazu mit Abstrichen Michel Niemeyer, die letzten Akteure sind, die den Sprung vom NLZ in die erste Männermannschaft schafften: „Wir wollen schon die Durchlässigkeit verbessern, lassen regelmäßig Talente oben mittrainieren und nehmen sie mit ins Trainingslager wie zuletzt Pascal Schmedemann oder Paul Kanther. Der Sprung von den A-Junioren in die 2. Bundesliga ist aber noch einmal eine andere Nummer.“

Frank Lieberam, als Spieler und Kapitän des FCM einer der Vorgänger von Kallnik, und als Geschäftsführer einer Spielerberatungsfirma – die auch zahlreiche junge FCM-Kicker unter Vertrag hat – bestens vertraut mit der Materie, sagt: „Klar haben es die Jungs heute noch schwerer als vielleicht früher in der Regionalliga. Die Ausbildung von Butzen und Chahed war auch noch eine andere. Das war von der Qualität eine andere Zeit damals im NLZ.“

Auch zum Thema zweite Mannschaft, ob U 21 oder U 23, hat der 56-jährige Lieberam eine klare Meinung: „Wenn es die Bedingungen zulassen, wäre eine zweite Mannschaft nicht verkehrt, um Talente länger zu binden. Die FCM-Fans wollen auch mal wieder einen Spieler mit Stallgeruch im Team haben.“

Von einer Wiederbelebung einer leistungsorientierten zweiten Mannschaft hält Kallnik dagegen aus sportlichen und finanziellen Gründen gar nichts: „Das ist aktuell kein Thema für uns. Sollten wir aus der 2. Liga absteigen, könnte die zweite Mannschaft maximal Oberliga spielen, wäre aber auch nur schwer finanzierbar. Darum präferieren wir das Modell Ausleihe, aktuell in Zusammenarbeit mit Germania Halberstadt als Partner.“

Thomas Hoßmang, Leiter des Nachwuchsleistungszen-trums und Trainer der U 19, hatte vor kurzem angeregt, perspektivisch wieder ein U-Team im Männerbereich aufzubauen, um die Talente länger an den Club zu binden. Kallnik: „Wir haben Thomas, den ich sehr schätze und dessen Arbeit hier nicht hoch genug einzuschätzen ist, inzwischen unseren Standpunkt erläutert.“

Kallnik verweist darauf, dass die meisten Bundesligisten in letzter Zeit ihre zweiten Mannschaften abgemeldet haben. Aktuell haben 20 von 36 Erst- und Zweitligisten noch U-23-Mannschaften in den Regionalligen. Die Erstligisten RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt haben ihre zweiten Mannschaften abgemeldet, Schalke II spielt wie zum Beispiel Paderborn II in der Oberliga Westfalen.