Remis nach großem Kampf

Magdeburg (ehi/su) l Die Gastgeberinnen wollten im Magdeburger Heinrich-Germer-Stadion von Beginn an den Schwung der vergangenen beiden Siege mitnehmen. Sekunden nach dem Anpfiff hatten sie auch gleich die große Möglichkeit zur 1:0-Führung. Nach einem schönen Pass von Nina Schuster tauchte Jessica Fischer frei vor der Berliner Torfrau Julia Haake auf, scheiterte aber im direkten Duell an dieser (1.).

Der MFFC hatte in der Folge mehr Ballbesitz, konnte aber keine zwingenden Torchancen herausspielen. Dazu kam noch etwas Pech, als nach einem Foulspiel an Angelique Puschmann im Strafraum (9.) der Pfiff von Schiedsrichterin Susann Dittmar ausblieb.

Mit der ersten Gäste-Möglichkeit wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Nach einem Ballverlust setzte sich Viktoria-Stürmerin Julia Reh gegen Wiebke Seidler durch und traf zur etwas überraschenden 1:0-Gästeführung. (13.)

Danach waren wieder die Elbestädterinnen in der Vorwärtsbewegung. Im Duell des Tages zwischen Fischer und Haake blieb Viktorias Torhüterin in der 22. Minute wieder Siegerin.

Viktoria erhöhte in der 28. Minute gar auf den Pausenstand von 2:0, als die Schiedsrichterin nach einem Zweikampf zwischen Madlen Herbst und Viktoria-Spielerin Nadine Sandy Decker im MFFC Strafraum auf den Punkt zeigte. Den Strafstoß verwandelte Marlies Sänger.

Mit Wut im Bauch starteten die Gastgeberinnen in die zweite Hälfte. Der Druck auf das Gehäuse des Tabellenführers aus Berlin nahm stetig zu und das Anrennen wurde belohnt. Nach einem klugen Pass von Stina Hönke konnte Fischer endlich den Anschlusstreffer erzielen (52.).

Vier Minuten später hatte die gute Lea Mauly die große Chance zum Ausgleich. Sie verzog aber aus aussichtsreicher Position nach schönem Zuspiel von Schulz (56.). Wiederum eine Minute darauf setzte sich Fischer im Gäste-Strafraum durch, aber ihr Zuspiel auf Puschmann war zu ungenau (57.).

Der MFFC war danach weiter druckvoll, aber nicht effektiv. Als Puschmann im gegnerischen Strafraum umgerannt wurde (73.), verwandelte Spielführerin Juliane Gorn den fälligen Elfmeter zum vielumjubelten Ausgleich.

Die Gastgeberinnen wollten mehr, konnten aber ihren Sturmlauf nicht mehr krönen, da sie entweder an der vielbeinigen Abwehr der Gäste oder der Abseitsfahne des Schiedsrichterassistenten scheiterten.

So blieb es bei einem unglücklichen Punktverlust aufgrund einer ersten Hälfte, in der die junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von unter 18 Jahren noch Lehrgeld zahlte. Die fehlende Cleverness im Umgang mit dem robusten Spiel der Gäste kostete an diesem Tag den Sieg.

Dennoch lobte MFFC-Coach Michael Böhm nach dem Spiel die „tolle Moral meiner Mannschaft. Ich bin stolz auf die Reaktion der Spielerinnen, die sich vom Rückstand nicht entmutigen ließen und mit riesigem Kampfgeist einen Punkt retteten!“

Magdeburger FFC: Kunze - Schuster (77. Vogelhuber), Seidler, Gorn, Hönke, Schulz (77. Nielson), Herbst, Mauly, Hildebrand (70. Grenz), Puschmann, Fischer