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Rudern Mit Blitzstart zum Gold

Tabea Kuhnert und Jan Berend vom SC Magdeburg sind zu ihren ersten Titeln bei einer U-19-Europameisterschaft gefahren.

Von Daniel Hübner 23.05.2017, 10:23

Krefeld/Magdeburg l Einen Blitzstart hatten sie sich vorgenommen, schneller als die Konkurrenz erlaubt. Sie haben auf dem spiegelglatten Elfrather See in Krefeld Wellen geschlagen und das Feld dominiert. Ganz nach dem Wunsch von Tabea Kuhnert vom SC Magdeburg. „Wenn man sich vor das Feld legt, kann man es besser kontrollieren. Und das hat super geklappt“, freute sich die Ruderin, die an diesem Mittwoch ihren 17. Geburtstag feiert.

Bei ihrer ersten U-19-Europameisterschaft ist sie zu Gold gefahren im Doppelzweier mit Leonie Menzel (Düsseldorf). Nach 7:21,64 Minuten auf den olympischen 2000 Metern überquerten die Mädels am Sonntag die Ziellinie – mit 4,2  Sekunden Vorsprung auf Irland und 6,68 auf Italien. „Das war ein sehr souveräner Sieg“, freute sich auch Kuhnerts Heimtrainer Roland Oesemann. „Das war ein richtig geiles Rennen“, jubelte sein Schützling. „Nach dem Blitzstart wollten wir einfach 110 Prozent geben und hinten noch mal eins drauflegen, aber das war ja dann nicht mehr nötig“, berichtete Kuhnert per Kurznachricht auf dem Handy. Ihr glückliches und schelmisches Lächeln ließ sich zwischen den Zeilen erahnen.

Nach der EM-Premiere soll das Debüt bei den Weltmeisterschaften folgen. Die Titelkämpfe werden vom 2. bis 6. August in Trakai (Litauen) ausgetragen. Das Ergebnis von Krefeld dient Bundestrainerin Brigitte Bielig zumindest als Referenz. „Wir müssen uns aber bei der zweiten Rangliste in Hamburg neu qualifizieren“, erklärte Kuhnert. Die findet am 3./4. Juni statt, zwei Wochen später steigen die deutschen Jahrgangsmeisterschaften in München. „Dort müssen sie im Doppelzweier gewinnen“, sagte Oesemann – um ganz sicher bei der WM an den Start zu gehen.

Das gilt auch für Jan Berend. Seine Empfehlung dafür hat der 18-Jährige am Sonntag ebenfalls mit einer souveränen Leistung gegeben. Berend gewann nach Silber im Doppelvierer im vergangenen Jahr sein erstes Gold bei einer EM – und ebenfalls nach einem Blitzstart. Im Doppelzweier mit Simon Schlott (Witten) setzte er sich in 6:36,20 Minuten durch – 3,07  Sekunden vor Belgien und 4,07 vor Weißrussland.

„Aggressiv rausfahren und dann draufbleiben“, lautete auch die Taktik der beiden jungen Männer, die schon im Vierer 2016 in einem Boot gesessen hatten. Deshalb war die Eingewöhnung im Mittelboot kein Problem: „Wir haben schnell unseren Rhythmus gefunden“, bestätigte Berend. Schlott ergänzte: „Es hat genauso funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es lief von Anfang an, und wir konnten den Vorsprung bis ins Ziel verteidigen.“