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Schwimmen „Freuen uns über jede Medaille“

Mit 32 Athleten reist der SC Magdeburg zu den deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen nach Berlin.

Von Daniel Hübner 27.05.2017, 01:01

Magdeburg l Lukas Märtens mag das runde Leder. Bei fast jedem Heimspiel des Drittligisten 1. FC Magdeburg war er in der vergangenen Saison dabei. Sein Urteil zum vierten Platz der Blau-Weißen? „Ich finde, sie haben eigentlich eine überragende Saison gespielt. Es war zwar schade, dass sie den Aufstieg nicht geschafft haben, aber das hätten sie auch früher entscheiden müssen.“ Das kann man genauso stehen lassen.

Märtens selbst ist seit seinem sechsten Lebensjahr ein Grün-Roter. Und Schwimmer. Der Trainer, der ihn bislang am meisten geprägt hat, sagt der 15-Jährige, war Klaus Beinhoff: „Er hat mich schon in jungen Jahren entwickelt, hat mir das Gespür fürs Wasser vermittelt“, sagte Märtens, der in seiner Freizeit am liebsten an der Playstation spielt und dessen Schwester Leonie (12) ebenfalls beim SCM schwimmt.

Seine Entwicklung hat zeitlich den größten Sprung zuletzt im April erfahren: Mit 2:06,26 Minuten über 200 Meter Rücken verbesserte er nicht nur seinen eigenen Rekord um fünf Sekunden, er führt seither das Ranking im Jahrgang 2001 an – mit 2,27 Sekunden vor der Konkurrenz. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal so schnell schwimme“, sagte Märtens lächelnd.

Das macht natürlich Hoffnung auf ein besseres Abschneiden bei den am Montag beginnenden deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin als 2016. Damals war er erstmals ohne Medaille geblieben. Bei seiner nunmehr vierten Teilnahme im Europa-Sportpark „habe ich mir vorgenommen, über 100 und 200 Meter Rücken Erster zu werden, um mich für das EYOF zu qualifizieren. „Das Europäische Olympische Jugendfestival wird im Juli in Györ (Ungarn) abgehalten. Märtens weiß allerdings auch: „Ich darf mich nicht zu sehr unter Druck setzen.“

So sieht es auch sein Trainer: „Wenn Lukas auch locker zwischen den Ohren bleibt, ist für ihn alles möglich“, sagte Stefan Döbler. Anhand des Rankings „werden keine Titel vergeben, die Konkurrenz hat vielleicht noch nicht alles gezeigt“, so der Coach, der aber zuversichtlich ist: „Lukas hat eine tolle Saison, auch wenn er zuletzt gesundheitliche Probleme hatte.“

Diese hatte auch Miriam Schulze – seit Februar. Trotzdem rechnet sich Döbler für die 15-jährige Freistil-Spezialistin, für Allrounderin Emily Feldvoss (16) und für Kraul-Sprinter Marius Zobel kleinere bis größere Chancen auf eine Qualifikation für die Jugend-EM oder -WM aus. Im Gegensatz zum EYOF reicht dafür nicht Platz eins oder zwei, sondern müssen die vom Deutschen Schwimmverband vorgegebenen Normzeiten erfüllt werden. „Marius ist eine sichere Bank“, erklärte Döbler zu dem 17-Jährigen, der den SCM-Tross mit 32 Athleten (15 Mädchen/17 Jungen) in Berlin anführt. Und dort gilt dann für alle: „Wir freuen uns über jede Medaille.“