1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Durch Zusammenhalt die Saison gerettet

Fußball Durch Zusammenhalt die Saison gerettet

Germania Wulferstedt kam in der Saison 2016/17 in der Landesklasse 3 mit dem neunten Tabellenplatz einstellig über die Ziellinie.

Von Stefan Grimbach 20.07.2017, 23:01

Wulferstedt l  Im Jahr davor noch Tabellenzweiter, herrschte nicht überall die ganz große Freude über die doch eigentlich gute Mittelfeldplatzierung. Die Ansprüche steigen eben mit dem Erfolg – gerade bei den Machern selbst. Der ehrgeizige Trainer Marco Wagner arrangierte sich mit dem Endresultat erst mit dem zweiten Blick auf die Tabelle: „Zum Abschluss der Saison muss man noch sehr zufrieden sein. Im Allgemeinen war es eine unzufrieden stimmende Spielzeit, woran viele kleine Gründe Anteil haben. Wir hatten einen sehr kleinen Kader, wobei sich dann leider auch noch Leistungsträger länger verletzt hatten. Sieht man die ganze Saison, ist dieser Tabellenplatz dann auch absolut gerechtfertigt. Uns ist es leider nicht gelungen, eine gewisse Konstanz in unser Spiel zu bekommen.“

Doch ist es wirklich nur unzureichende Konstanz, wenn die Mannschaft in der Hinrunde 22 und in der Rückrunde 19 Punkte holte? Auch die erspielten Siege (sechs zu sechs) gleichen sich in Hin– und Rückrunde. Ein nicht unwichtiger Aspekt dürfte sein, dass das Leistungsniveau der gesamten Liga im Vergleich zur Vorsaison nochmal deutlich gestiegen ist. Meister Staßfurt beispielsweise war kaum angreifbar, erreichte sein Saisonziel noch souveräner als Westerhausen im Vorjahr. Aufsteiger Quedlinburg landete mit einer hervorragenden Mannschaft gleich auf Platz zwei. Osterwieck, sehr gut aufgestellt und in der Hinrunde noch ärgster Staßfurt-Verfolger, kam in der Endabrechnung „nur“ auf Platz fünf. Hötensleben, konstant über Jahre und gerade aus Wulferstedter Sicht gesehen der stärkste Bördevertreter in der Staffel, musste sich nach Platz drei im Winter mit dem sechsten Rang anfreunden. Das alles zeigt doch: In der Auseinandersetzung mit dem gesamten Ligakontingent war es im Spieljahr 2016/17 allgemein schwieriger. Auch das begründet das diesjährige Abschneiden.

Die gefürchtete Wulferstedter Heimstärke war dieses Jahr nicht der große Joker. Nur acht von 15 Heimspielen wurden gewonnen. Immerhin sechs Mannschaften verließen Wulferstedt als Sieger.

Der Saisonstart verlief stark. Noch am siebten Spieltag war Wulferstedt immerhin Tabellendritter (15 Punkte). Über das folgende, unter fragwürdigen Umständen angepfiffene Spiel in Darlingerode (1:4), bei dem sich Germania auch noch höchst ungeschickt anstellte, wurde anschließend wochenlang diskutiert. Der fußballerische Pfad ging etwas verloren, Wulferstedt rauschte ins Mittelfeld ab. Nur noch zwei knappe 2:1-Siege gegen Hadmersleben und Atzendorf gelangen bis Dezember. Wulferstedt überwinterte bereits auf Rang neun.

Die Rückrunde wechselte dann lange klassisch zwischen Sieg und Niederlage, wobei die Negativergebnisse überwogen. Am 24. Spieltag war es so weit gekommen, dass die Abstiegszone sich auf vier Punkte näherte. Mit der kleinen Siegesserie Heudeber (4:1), Wernigerode (3:2) und Hadmersleben (4:1) bekamen die Wagner-Jungs rechtzeitig die Kurve. Das doch überraschende 2:0 in Atzendorf ist als schöne Zugabe zu verstehen und sicherte endgültig den neunten Platz.

Im Zuschauerinteresse – und das ist und bleibt absolut bemerkenswert – zieht Wulferstedt weiterhin die Kreise in der Pole-Position. Insgesamt 2427 Zuschauer besuchten 2016/17 die Wulferstedter Heimspiele in der Landesklasse. Dies entspricht im Schnitt 162 pro Spiel. Damit ist Wulferstedt einer der zuschauerstärksten Landesklassisten in unserem Bundesland.

An Spielern sollte niemand besonders hervorgehoben werden, denn in Wulferstedt steht weiterhin der absolute Team-Geist an erster Stelle. Ohne jeden Einzelnen wäre Landesklasse-Fußball in Wulferstedt nicht möglich. Ohne ein funktionierendes Team ist auch jeder Einzelne kein Großer. So sieht es auch Marco Wagner: „Loben möchte ich den starken Zusammenhalt in beiden Herrenmannschaften. Nur dadurch haben wir die Saison in beiden Ligen auch noch gerettet.“

Wulferstedt zeigt sich erneut ehrgeizig, was die neue Saison betrifft. Marco Wagner: „Es wird einige Veränderungen geben. Wir werden uns mit fünf bis sieben Spielern verstärken. Hinzu kommt mit Stephan Kobert ein junger ehrgeiziger Trainer als Co-Trainer mit an meine Seite. Wichtig war uns, den Kader in der Qualität und auch der Breite zu verbessern. Wir wollen eine bessere Saison spielen als die letzte und wieder eine gewisse Konstanz in unser Team bekommen.“

Als gefühlte Staffelfavoriten nennt Wagner den Quedlinburger SV und Ummendorf. Als Highlight in der Vorbereitung empfängt Wulferstedt am Mittwoch, den 9. August, um 18.30 Uhr, die U19 des 1. FC Magdeburg.