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Oscherslebener SC Lehmann: "Entscheidung fiel sehr schwer"

Der Abteilungsleiter Fußball des Oscherslebener SC, Dietrich Lehmann, spricht im Interview über die Entwicklung im Verein.

Von Stefanie Brandt 24.06.2016, 01:01

Herr Lehmann, als Abteilungsleiter haben Sie einen guten Einblick in die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate. Wo liegen aus Ihrer Sicht die Ursachen für den Abstieg der ersten Männermannschaft?

Dietrich Lehmann: Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, dass wir eine konkurrenzfähige Mannschaft in die Saison 2015/16 geschickt haben. Das zeigen die ersten Spiele der Saison. Mit der Verpflichtung von Ingo Herrmanns und Olaf Frommhagen hatten wir ein Trainerteam, das aus den verbliebenen Oscherslebern und den Spielern aus Völpke eine Mannschaft geformt hat, die in der Verbandliga hätte mithalten können. Als sich am zehnten Spieltag bei Dessau 05 aber unser einziger echter Stürmer (Anm. d. Red.: Gemeint ist Tim Ahlemann) mit Kreuzbandriss verletzt hatte, begann die Misere. Nach vorn ging gar nichts mehr und dazu kamen dann noch die Ausfälle der bis dahin sattelfesten Abwehrspieler, so dass auch hinten die „0“ nicht mehr stand. Der endgültige Knockout kam beim ersten Spiel der Rückrunde, wo auf dem Kunstrasen des MSV Börde das Duell um den zweiten Abstiegsplatz eindeutig verloren wurde. Die Verunsicherung der Spieler wurde zusehends größer. Die riesen Verletztenliste, streckenweise waren bis zu sieben Spieler gleichzeitig verletzt, mehrere mussten am Wochenende arbeiten oder waren auf Grund des Studiums verhindert, zwang das Trainerteam immer wieder, mit gerade einmal elf Spielern ein Verbandsligaspiel zu bestreiten. Bei der Zweiten war die Spielerdecke nicht viel besser, so dass sie kaum aushelfen konnte. Damit war der Abstieg nicht mehr zu verhindern. An dieser Stelle möchte ich mich bei dem Trainerteam und dem Betreuerstab bedanken. Sie haben bis zum letzten Spieltag ihre Aufgaben erfüllt, konnten aber auf Grund der Lage keine besseren Ergebnisse mehr aus der Mannschaft herauskitzeln.

Wie schwer fiel Ihnen die Entscheidung, auf das Startrecht in der Landesliga zu verzichten?

Diese Entscheidung zu treffen, fiel uns sehr schwer. Wir haben in den Tagen vor dem letzten Punktspiel mit allen Verantwortlichen und den Spielern des Herrenbereichs des Vereins gesprochen und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir für die kommende Saison keine Mannschaft mit Landesliga-Niveau aufbieten können. Mindestens zehn Spieler der ersten Mannschaft gaben bekannt, dass sie für die kommende Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Da die zweite Mannschaft nicht das Spieler-Potenzial bietet, um eine spielfähige Mannschaft in der Landesliga stellen zu können, wurde schweren Herzens der Weg in die Landesklasse gewählt.

Gerüchte besagen, dass die zweite Mannschaft aufgrund des Spielermangels eventuell vor einer Abmeldung steht. Können Sie dazu schon eine Prognose abgeben?

Über das Auflösen der zweiten Mannschaft wird schon seit Wochen gesprochen. Amtlich ist, dass wir pünktlich unsere zweite Männermannschaft für die Kreisoberliga gemeldet haben und diese Mannschaft aus heutiger Sicht auch den Spielbetrieb aufnehmen wird.