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Schulsportwettbewerb "Mach mit, mach`s nach, mach`s besser" / Am Sonntag ist in Seehausen kreisliches Finale 2014 50 Jahre ADI und seine Sportsendung

Von Siegfried Wille 03.12.2014, 01:14

Er ließ es mit, nach, besser machen und begeistert schon fünf Jahrzehnte Mädchen, Jungen, Muttis, Vatis, Omas und Opas. 77 Jahre "jung" ist er im September geworden: Gerhard Adolph.

Stendal l Gerhard Adolph, wer ist das ? Die Frage ist berechtigt, unter diesem Namen kennt ihn nämlich kaum jemand, denn hier ist von ADI die Rede, der nun schon fünf Jahrzehnte mit seinen sportlichen Auftritten die Nation zum Mit-, Nach- und Bessermachen anspornt.

Jetzt ist er wieder in Stendal, um mit der Sportjugend des Kreissportbundes Stendal-Altmark die nun schon vierte Auflage des Wettbewerbs der Grundschulen des Landkreises "Mach mit, mach´s nach, mach´s bessser" zu moderieren.

Gerhard Adolph war ein leistungsstarker Geher

Es ist schon interessant ADI´s Geschichte zu hören. Im lockeren Gespräch erzählte er uns, wie es begann, wie schwer es nach der Wende wurde, wie stolz er auf sein "Goldenes Jubiläum" ist und wie es noch weiter gehen soll.

Gerhard Adolph war Leistungssportler, einer der besten Geher der DDR, der über viele Jahre den Deutschen Rekord über 10 Kilometer hielt. "Die 43 Minuten waren damals eine super Zeit, die jedoch heute über 50 Kilometer schon als Zwischenzeiten gegangen werden", erzählt er schmunzelnd. Auch den Stunden-Weltrekord hielt er mit über 14 Kilometern. Olympia hat er leider verpasst, weil er im entscheidenden Qualifikationswettkampf nicht topfit war.

Schon damals war er in jeder freien Minuten an der Filmhochschule Babelsberg zu finden, und als es mit dem Leistungssport vorbei war, suchte man gerade im DDR- Fernsehen einen Moderator für eine Kinder-Sportsendung. Schließlich fand man diesen in ADI. Einen guten Griff hatten die Fernsehleute getan, denn von 1964 bis 1991 begeisterte ADI Vertreter aller Altersgruppen in 333 Sendungen sonntags um 10 Uhr bei "Mach mit, mach´s nach, mach´s besser". Die erste Sendung war 1964 in Adlershof und die 333. im Jahr 1991 in Bad Hersfeld.

Es waren fast immer Livesendungen mit Ausnahmen, wenn ADI sich häufig umziehen musste, wie in der Märchensendung, wo er als gestiefelter Kater und andere Märchenhelden auftrat.

Gute Erinnerungen hat er an alle Orte, so auch an Stendal, wo er in den 60-er Jahren in der Sporthalle am Haferbreiter Weg zu Gast war. Hier kann er sich noch gut an die Showeinlage der Rhönradfahrer der BSG Einheit Stendal erinnern.

Insgesamt neun Assistentinnen hatte er in den 50 Jahren. Aus allen ist etwas geworden, und stolz berichtet ADI, dass Nadine Krüger heute im ZDF Frühstücksfernsehen die Sendung "Volle Kanne" moderiert.

Nach der Wende wurde es für Adi, den deutschen Schauspieler und Moderator, wie es in seiner Biographie steht, schwer.

Einsatz im Disneyland bei Paris

Als am 31. Dezember 1991 im Sender das Licht ausgemacht wurde, war plötzlich alles weg. "Nur unseren Sandmann hat man aufgrund von Massenprotesten der Eltern erhalten. Ich war dann ein Jahr in Paris im Disney Land für die Kinder im Einsatz. Ich musste mich kümmern, war bei Stadt- und Kinderfesten, der Landpartie, Radio Brocken und bei Laufveranstaltungen als Moderator aktiv", findet er die Worte für diese komplizierte Zeit."Stendal war und ist immer ein guter Partner für mich. Der KSB mit der Sportjugend, der Landkreis und die Stadt Stendal tun sehr viel für die Kinder und Jugendlichen."

Aus unserem Gespräch beim Sachsen-Anhalt-Tag 2007 in Osterburg enstand die Idee, unseren Wettbewerb "Mach mit, mach´s nach, mach`besser" wieder ins Leben zu rufen, und so ging es schließlich 2008, sonntags um 10 Uhr mit vier Vor- und einer Endrunde sowie der Fernsehaufzeichnung durch den Offenen Kanal Stendal los.

Die Begeisterung war damals super, und das hat sich bis heute zur vierten Auflage gehalten. "Ich freue mich auf die Endrunde am 7. Dezember um 10 Uhr in Seehausen und auf die Vereinschefin der SG Claudia Preuschoff, die mit ihren Handballdamen wieder ein guter Gastgeber sein wird. Siggi und seine Mannschaft haben schon 2008 gewusst, warum sie die Endrunde nach Seehausen vergeben", berichtet ADI überzeugend.

Nach den Wünschen für die Zukunft befragt hat ADI sofort eine klare Antwort parat: "Gesund bleiben!"

Am 20. September 2017 möchte ADI seinen 80. Geburtstag feiern, und wenn es nicht genau an seinem Ehrentag sein muss, würde er auch gern eine ADI-Jubiläumsveranstaltung bei seinen Freunden in Stendal moderieren, vielleicht als Revanchewettkampf für die Endrundenmannschaften des Jahres 2016. Alles Gute, Gerhard ADI Adolph!