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Fußball Holger Neumann bemüht sich um Fortschritt in der Abteilung des SV Eintracht Salzwedel Der Ball liegt schon unter dem Kopfkissen

Von Florian Schulz 31.05.2014, 01:28

Einmal Eintracht, immer Eintracht - das gilt zumindest für Holger Neumann. Für den SV Eintracht Salzwedel gibt der 36-Jährige sprichwörtlich sein letztes Hemd. Er ist Spieler in der Altherrenmannschaft, Trainer der G-Junioren und zudem Vorsitzender des Fußball-Fördervereins.

Salzwedel l Der Fußball lässt Holger "Putzi" Neumann fast nicht mehr los. Schon früh entdeckte der gebürtige Hansestädter seine Liebe für das runde Leder. Mittlerweile hat Neumann drei wichtige Funktionen beim Verein seines Herzens und ist dort kaum noch wegzudenken.

Bereits mit sechs Jahren begann der Westaltmärker, dem runden Leder hinterherzujagen. Im Nachwuchs von Aktivist Salzwedel hörte er auf die Kommandos von Jürgen Schulz. Anfangs war Holger Neumann im Mittelfeld beheimatet, später - genauer gesagt im Männerbereich - wurden "meine Qualitäten als Abwehrspieler entdeckt", wie Neumann mit einem breiten Grinsen verrät. Er kann sich auch gut vorstellen, weshalb er nach hinten beordert wurde. "Das hängt bestimmt mit meiner Zweikampfstärke zusammen", kann sich Neumann ein weiteres Lächeln nicht verkneifen. Der hatte seine Fußballerkarriere kurzzeitig unterbrochen und Tischtennis und Volleyball den Vorzug gegeben.

Nach kurzer Unterbrechung Fußballkarriere fortgesetzt

Doch die Liebe zum Fußball und vor allem zum SV Eintracht Salzwedel war nach wie vor so groß, dass es den Kreisstädter schon im D-Jugend-Alter wieder zurück auf den grünen Rasen zog. "Die Eintracht liegt mir sehr am Herzen", beschreibt Holger Neumann seine Verbundenheit zu seinem Heimatverein. Sein erster Coach im Herrenbereich war 1997 ein gewisser Dieter Förster. Bis zu seinem 32. Lebensjahr (2010) feierte Neumann mit den Salzwedelern tolle Erfolge, der größte war der Verbandsliga-Aufstieg 2003. Mittlerweile schnürt der 36-Jährige seine Schuhe für die Altherrenmannschaft in der 1. Kreisklasse auf Kleinfeld. "Ich spiele eigentlich nur noch aus Spaß an der Freude", erklärt der Westaltmärker. In jüngster Vergangenheit half Neumann auch ab und an in den beiden Männervertretungen aus, wenn dort Not am Mann herrschte.

Vor fünf Jahren begann dann auch Holger Neumanns Trainerkarriere - natürlich bei der Eintracht. Er wurde seitens des Vorstandes um die Bereitschaft gebeten und gab seine Zusage als Coach der G-Junioren, bei denen er zunächst zusammen mit Hendrik Stiller das Sagen hatte. Nur einmal ging es für den 36-Jährigen höher als G-Jugend, als er kurzzeitig für die F-Junioren verantwortlich war. "Mein Ziel ist es, die Kinder vom Fußball zu begeistern, ihnen früh die Grundlagen und Spaß zu vermitteln", sagt der Kreisstädter, der lächelnd zugibt: "Die meisten meiner Spieler sind auch dabei geblieben." Neumann ist auch aktuell noch Übungsleiter bei den G-Junioren des SVE.

Beruflich ist Holger Neumann stark eingespannt, zudem möchte er sich auch genügend Zeit für seine Familie nehmen. Der Wochenplan des 36-Jährigen, der vor allem am Sonnabend als Spieler und Trainer viel unterwegs ist, ist vollgepackt mit sportlichen Terminen. Bereits am Montag geht es los mit dem Training der G-Junioren. Dienstags, freitags und sonntags bleibt Neumann, der ab und an auch Nachwuchsspiele der Eintracht als Schiedsrichter leitet, Zeit zur Regeneration, während am Mittwoch Altherren-Training und am Donnerstag sporadisch Fördervereins-Sitzungen anstehen.

Bereits seit sieben Jahren Mitglied im Förderverein

Apropos Förderverein: Darin befindet sich der Westaltmärker seit mittlerweile sieben Jahren. Vor vier Jahren übernahm er das Amt als Vorsitzender. "Ich hatte mich im administrativen Bereich zuvor fast immer beteiligt", erklärt Holger Neumann. Die wichtigste Funktion des Fördervereins ist die finanzielle Unterstützung der Fußballabteilung. Zudem kümmern sich Neumann Co. um viele organisatorische Dinge wie beispielsweise die Busfahrten zu den Auswärtsspielen oder auch um die Gewinnung von Sponsoren, zu denen Neumann mit seiner Solarfirma selbst zählt. "Unser Ziel ist es, die sportliche und finanzielle Ebene enger zusammen zu bringen", erklärt der 36-Jährige.

Momentan hat der Förderverein ohnehin viel um die Ohren, denn die Vorbereitungen auf das 105-jährige Vereinsjubiläum und die D-Junioren-Talenteliga laufen auf Hochtouren. "Meine Funktion als Vorsitzender des Fördervereins genießt oberste Priorität", verrät der 36-Jährige. Der hofft, dass das Konkurrenzdenken der Vereine in der Umgebung speziell im Nachwuchsbereich demnächst etwas nachlässt. "Man muss immer sehen, wie viel Arbeit hier geleistet wird", so Neumann.

Für die Zukunft wünscht sich der Hansestädter, der in seinen Ämtern noch so lange wie möglich bleiben möchte, dass die Arbeit im Nachwuchsbereich erfolgreich weiterläuft und die einzelnen Mannschaften vielleicht noch etwas weiter nach oben gelangen. Zudem hofft der 36-Jährige auf weitere junge Kicker, die dem Verein beitreten, und zusätzliche Sponsoren zur Unterstützung der Sparte.

"Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn ein Spieler, der als Kind unter meinen Fittichen war, irgendwann mal groß herauskommt. Dafür reißt man sich schließlich hier auch den Hintern auf", erklärt der Westaltmärker, der sich für die erste Männermannschaft freuen würde, wenn sie bald in die Landesliga zurückkehrt. Dabei wird Holger Neumann zwar nicht mithelfen können, doch der Hansestädter arbeitet hinter den Kulissen fieberhaft für einen weiteren Fortschritt in der Fußballsparte des SV Eintracht Salzwedel.