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Auch durch zwei Kreuzbandrisse nicht zu stoppen

20.02.2015, 16:48

Noch einmal Landesklasse in Jävenitz: Auf dieses große Ziel beim SV Heide arbeitet auch der 37-jährige Steffen Schulze hin. Er ist nicht nur Ersatztorhüter der ersten Männermannschaft, sondern zugleich auch noch Trainer, Schiedsrichter und Vorstandsmitglied im Verein seines Herzens.

Jävenitz l Der SV Heide Jävenitz ist seine große Leidenschaft. Steffen Schulze hat dem Verein viel zu verdanken - andersherum ist es allerdings genauso. Denn Schulze ist sich genau genommen für keine Arbeit zu schade, steht fast immer Gewehr bei Fuß, wenn er gebraucht wird. "Eine bessere Entwicklung kann man fast nicht nehmen. Es ist unglaublich, was hier in den letzten Jahren auf die Beine gestellt wurde", staunt der 37-Jährige noch immer.

Mit Beginn seiner Schulzeit in Lindstedt startete der gebürtige Hemstedter 1984 auch seine aktive Laufbahn. Bei Traktor Lindstedt erlernte Steffen Schulze das Fußball-Abc. Trainer der damaligen Kinder-Mannschaft waren Siegfried Schmidt und dessen Sohn Sven. Schulze fand schnell seinen Platz im Tor. "Das hat sich so ergeben. Mein Idol war früher Toni Schumacher, vielleicht lag es daran", mutmaßt der Westaltmärker mit einem Schmunzeln. Zwischen den Pfosten schlug sich Steffen Schulze wacker. So wacker, dass sein Weg bald weiter nach oben führte. Zur Spielzeit 1986/1987 wechselte Schulze nämlich zu den D-Junioren des TuS Schwarz-Weiß Bismark, die in der Landesliga auf Punktejagd gingen. "Entdeckt" wurden er und viele seiner Mitstreiter in Lindstedt bei einem Turnier, das mit Platz eins abgeschlossen wurde. Sechs Akteure, darunter auch Steffen Schulze, wechselten in die Ostaltmark, wo Bernd Schwalm als Trainer das Sagen hatte.

Durch Udo Spengler zum SV Heide Jävenitz

Bis zur A-Jugend spielte Schulze in Bismark auf Landesebene. "In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Meist habe ich schon einen Jahrgang höher gespielt", verrät der heute 37-Jährige, der gern auf diese Zeit zurück blickt. Bei den Männern des TuS gelang Steffen Schulze der Durchbruch allerdings nicht. Unter einem gewissen Guido Euen, Schulzes heutiger Trainer beim SV Heide Jävenitz, hatte es der Westaltmärker damals schwer, sich durchzusetzen. So entschied sich der gebürtige Hemstedter für die zweite Bismarker Herrenvertretung, mit der er vier Jahre lang in der Kreisliga Salzwedel aktiv war. 2001 folgten die Hochzeit und der Umzug nach Jävenitz. Da lag es für Steffen Schulze nahe, sich dem ortsansässigen SV Heide anzuschließen. Genau dies tat Schulze dann auch, nachdem er mit seinem ehemaligen Mitspieler Udo Spengler, seinerzeit Trainer der Heide-Mannen, in Kontakt trat.

Die Zeit in Jävenitz begann für Steffen Schulze allerdings denkbar ungünstig. Bereits im dritten Vorbereitungsspiel riss sich der Schlussmann das Kreuzband. Ein Dreivierteljahr Pause war daraufhin für den ehrgeizigen Sportsmann angesagt. Kaum war Schulze wieder zurück, passierte das nächste Malheur. Ein erneuter Kreuzbandriss zwang den Jävenitzer, auch wenn es verdammt schwer fiel, zum vorläufigen Karriereende.

2008 startete Steffen Schulze dann eine Laufbahn als Übungsleiter bei den G-Junioren des SV Heide Jävenitz, denen sich auch sein Sohn Mattes als Torwart anschloss. Schwiegervater Gerd-Reiner Friedrichs war zu diesem Zeitpunkt noch Trainer des Teams, Schulze dessen Assistent. Als Friedrichs das Amt dann allerdings abgab, war Steffen Schulze alleinverantwortlich für die Heide-Bubis. Mittlerweile hat er sie bis in die D-Jugend begleitet. "Die Truppe ist fast noch die gleiche wie damals und hat sich wirklich gut entwickelt", erklärt der zufriedene 37-Jährige. In der Kreisliga schlagen sich die Jävenitzer in dieser Spielzeit recht wacker und haben sich im Mittelfeld eingenistet.

Nach einem Anruf von Guido Euen, der gerade als Trainer die erste Herrenmannschaft in Jävenitz übernommen hatte, startete Steffen Schulze 2012 dann auch sein Comeback als Aktiver. "Wir hatten damals ein Torhüterproblem, da sich Torsten Heinze in Amerika befand", verrät Schulze, der daraufhin noch einmal in die Bresche sprang. Dabei erlebte er hautnah die Zeit des Aufschwungs beim SV Heide mit. Guido Euen ("Er ist ganz klar der Vater des Erfolges, sowohl vom Sportlichen als auch vom Sponsoring her") machte aus dem einstigen Abstiegskandidaten schnell einen Titelmitfavoriten in der Kreisliga, der unbedingt den Sprung in die Landesklasse schaffen möchte. Aktuell sieht es gut aus, denn die Jävenitzer führen das Tableau der höchsten Spielklasse im Altmarkkreis Salzwedel an. Schulze, der seit 2012 auch dem Vorstand des SV Heide angehört, hilft noch immer aus, wenn Not am Mann herrscht.

Schiedsrichter zusammen mit Tochter Milena

Großen Wert darauf, selbst noch aktiv zu spielen, legt Steffen Schulze allerdings nicht mehr. "Das wird nur noch im Notfall passieren. Mir bleibt einfach wenig Zeit", sagt der 37-Jährige, der ein Speditionsunternehmen führt. Seinen Fokus legt er vorwiegend auf die Aufgabe als Nachwuchstrainer. "Ich hoffe, dass die Jungs am Ball bleiben, sich weiter entwickeln und ansehnlichen Fußball spielen", so Steffen Schulze. Der ist übrigens seit 2014 auch als Schiedsrichter auf den westaltmärkischen Plätzen unterwegs. Seine Tochter Milena, die übrigens selbst auch beim SSV 80 Gardelegen aktiv ist, wollte eine Karriere als Referee starten. Da sie dies allerdings nicht allein tun wollte, schloss sich der Vater an. "Wir hatten im letzten Jahr ohnehin vom Verein her Bedarf", erklärt Schulze. Vorwiegend leitet der Familienvater, der für die stetige Unterstützung auch noch einmal seiner Ehefrau Dana dankt, Partien der Frauen, Altherren und Jugend.

Natürlich würde sich Steffen Schulze auch unheimlich über den Aufstieg der ersten Männermannschaft des SV Heide in die Landesklasse freuen. "Es wäre schön, wenn man sich dort auch halten könnte", so der 37-Jährige. Der hofft, dass die Nachwuchsarbeit im Verein so "solide" wie aktuell weitergeführt wird. Dabei möchte Steffen Schulze natürlich auch noch so lange wie möglich selbst mithelfen. Denn der eingeschlagene Weg beim SV Heide Jävenitz soll möglichst noch weiter nach oben führen.