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Volleyball Betrüger nur milde bestraft

Der Volleyball-Landesverband Sachsen-Anhalt (VVSA) hat auf die Spielmanipulation in der Landesoberliga mit einem milden Urteil reagiert.

Von Michael Jacobs 03.05.2016, 11:13

Gardelegen l Der Skandal um die Spielmanipulation in der Volleyball-Landesoberliga scheint endgültig ad acta gelegt zu sein. Die beteiligten Vereine aus Bitterfeld-Wolfen und Ballenstedt wurden mit einer Geldstrafe von jeweils 500 Euro belegt. Außerdem starten beide Mannschaften mit einer Hypothek von neun Minuspunkten in die neue Saison. Die Teams von Fortuna Ballenstedt und des VC Bitterfeld-Wolfen II hatten im März einen Spielberichtsbogen ausgefüllt ohne tatsächlich gegeneinander gespielt zu haben. Dieser wies einen 3:0-Sieg der Ballenstedter aus, die damit so gut wie Landesmeister waren. Der Betrug flog jedoch auf, die Partie wurde für beide als verloren gewertet und es gab eine Geldstrafe von 200 Euro. Damit erbte der SSV 80 Gardelegen Platz eins und letztendlich auch den Titel.

Am vergangenen Sonnabend tagte nun das 15-köpfige Präsidium des Volleyballverbandes Sachsen-Anhalt (VVSA) und verhandelte weitere Konsequenzen für beide beteiligten Vereine. Dabei entschied man sich aus finanzieller Sicht für die höchstmögliche Geldstrafe von 500 Euro.

Sportlich entschied sich das Gremium indes nicht für die Höchsstrafe. Diese wäre ein Zwangsabstieg aus der Landesoberliga gewesen. Doch der VVSA ließ Milde walten und belegte sowohl Bitterfeld-Wolfen II, als auch Ballenstedt nur mit einem Neun-Punkte-Abzug für die neue Landesoberliga-Saison. Ein Zwangsabstieg ist damit vom Tisch. Und auch das Strafmaß dürfte entgültig feststehen, denn ein Revisionsantrag ist bei diesem milden Urteil von beiden Vereinen nicht zu erwarten.

Dass die VVSA-Verantwortlichen nicht noch tiefer in die Bestrafungskiste griffen, liegt wohl vor allem daran, dass die Vereine geständig waren und sich für die Tat entschuldigt haben. Außerdem wertet man das Vergehen offenbar als Tat einzelner Personen. Anders ist das wenig drakonische Strafmaß kaum zu erklären.

Denn zumindest die Ballenstedter dürften die neun Minuspunkte in der kommenden Spielzeit kaum tangieren. Immerhin ist der größte Konkurrent des Vize-Landesmeisters aus Gardelegen durch den Regionalliga-Aufstieg aus der Liga verschwunden und auf den Tabellendritten USV Halle I (kämpft in der Relegation auch noch um den Regionalliga-Aufstieg) hatten die Fortunen immerhin auch schon zehn Punkte Vorsprung. Der Titel ist für Ballenstedt also durchaus in greifbarer Nähe.