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Fußball Kellerkind überrascht trotz Kaltstart

Kaltstart? Egal! Das scheinen sich die Mannen vom MTV Beetzendorf in der Fußball-Landesklasse gedacht zu haben.

Von Florian Schulz 20.02.2017, 04:00

Beetzendorf l Auch ohne Testspiele oder außerordentlich viele Trainingseinheiten unter freiem Himmel knöpfte der Aufsteiger im Nachholduell keinem Geringeren als Titelkandidat Möringer SV ein durchaus verdientes 2:2 (1:1) ab. Gegen die Top-Fünf der Liga sprach MTV-Trainer Mayk Zürcher bereits im Vorfeld von Bonuspunkten. Einen solchen verbuchte der amtierende westaltmärkische Kreismeister am Sonnabend gegen Möringen, das aus seinen recht klaren Feldvorteilen zu wenig machte. Immerhin egalisierten die Gäste zwei Rückstände und kamen so noch zu einem Zähler, der aber im Kampf um den Titel natürlich zu wenig war.

„Wir können mit dem Punkt natürlich gut leben. Ich denke, dieser geht sogar in Ordnung. Möringen hat sicherlich das Spiel gemacht, doch wir haben heute auch gut verteidigt“, war Beetzendorfs Coach Zürcher nach der Partie voll des Lobes. Sein Gegenüber Heino Kühne war sichtlich enttäuscht und wollte sich zur spielerischen Darbietung seiner Schützlinge nicht äußern.

Gerade mal zwei Minuten waren auf dem nicht gerade optimal zu bespielenden Beetzendorfer Geläuf absolviert, da köpfte Tino Fricke einen Eckball von Gordon Bock zur umjubelten MTV-Führung ein. Die Möringer schüttelten sich kurz, um dann die Initiative zu übernehmen. Acht war aber trotzdem immer geboten, wenn die in der Defensive soliden Platzherren schnell umschalteten und konterten. In Minute 14 schaffte die Kühne-Elf aber auf etwas glückliche Weise den Ausgleich. Sebastian Soisson übernahm bei einem Freistoß aus gut 20 Metern in zentraler Position die Verantwortung und beförderte den Ball in die Maschen. MTV-Schlussmann Dennis Panhey, der das Leder noch berührte, gab dabei nicht die beste Figur ab. In der restlichen halben Stunde des ersten Abschnitts sahen die „nur“ 24 Zuschauer einen tonangebenden, aber insgesamt doch eher wenig Gefahr ausstrahlenden MSV. Auf der Gegenseite wurde es bei Freistößen von Nico Schulz (26./knapp vorbei) und Gordon Bock (33./gehalten) brenzlig. Beiden Teams war die lange Winterpause deutlich anzumerken, auch nach dem Seitenwechsel änderte sich daran wenig.

Joker Seidl sticht kurz nach Einwechslung

In der Pflicht stand jedoch Möringen. Das Bestreben, die drei Zähler zu entführen, merkte man dem Team von Trainer Heino Kühne auch an, doch weiterhin war trotz der Dominanz im Mittelfeld zumeist am gegnerischen Sechzehner Endstation. Lichterloh brannte es aber in Minute 51 im MTV-Strafraum, als zunächst Philipp Kühne artistisch zum Torschuss ansetzte (vorbei) und wenig später Tino Fricke kurz vor der Linie klären musste. Nach diesen zwei Schrecksekunden stabilisierte sich das Kellerkind jedoch wieder. Viel spielte sich im Mittelfeld, wo der Kampf das bestimmende Element war, ab. Erst in Minute 75 mal wieder ein Aufreger. Nach Foul an Fabian Panhey gab es Strafstoß für die Platzherren – hart für den MSV, aber durchaus vertretbar. Tino Fricke kümmerten alle Diskussionen wenig, er versenkte aus elf Metern sicher zur erneuten Beetzendorfer Führung – 2:1.

MSV-Coach Kühne musste noch einmal reagieren und brachte den jungen Christian Seidl, der im Angriff noch einmal für ordentlich Wirbel sorgen sollte. Mit Erfolg, denn aus dem Gewühl heraus war Seidl, der bereits zuvor knapp gescheitert war (81./drüber), in der 83. Minute mit dem Kopf als Letzter am Ball und bescherte seinen Farben den 2:2-Ausgleich. Dabei blieb es dann auch. Fazit: Für den leicht ersatzgeschwächten MTV Beetzendorf ein gewonnener und ebenso wichtiger Zähler im Abstiegskampf, für den Möringer SV indes zwei verlorene Punkte, wodurch der Rückstand zur Spitze nicht entscheidend verkürzt werden konnte.

MTV 1880 Beetzendorf: D. Panhey – Sobolowski, Banse, Bock, T. Fricke, Müller, Eder, Wotapek (82. Thiel), Seifert, F. Panhey, N. Schulz.

Möringer SV: Rauschenbach – Reiter (68. Wagener), Siegert (77. Seidl), Beyer, Soisson, Schönburg, Berr, Bade, Kühne, Lauck (62. Engels), Ehricke.

Torfolge: 1:0 Tino Fricke (2.), 1:1 Sebastian Soisson (14.), 2:1 Tino Fricke (75./Foulelfmeter), 2:2 Christian Seidl (83.).