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Volleyball: Endrunde um die U18-Landesmeisterschaft / Gardelegener "Willi-Friedrichs-Halle" wird zum Tollhaus Jubel, Trubel, Heiterkeit - Titel geht an den SSV 80

Von Tobias Weber 24.02.2011, 16:52

Was war das für ein Volleyball-Spektakel in der Gardelegener "Willi-Friedrichs-Halle". Am Sonnabend fand dort das Finalturnier um die Landesmeisterschaft der Altersklasse U18 statt. Am Ende nutzten die Jungen des SSV 80 Gardelegen ihren Heimvorteil und holten sich den Landesmeistertitel.

Gardelegen. In ihrem letzten Turnierspiel trafen die Gardelegener um Trainer Gerhard Müller auf ihren ärgsten Kontrahenten, den VC Bitterfeld/Wolfen. Beide Teams hatten sich zuvor keine Blöße gegeben und alle Spiele souverän gewonnen. Die SSV-Jungen verwandelten den letzten Ball im zweiten Satz zum 25:19 und der anschließende Jubel kannte keine Grenzen - Landesmeister.

Bevor es allerdings soweit war, standen insgesamt sechs Begegnungen auf dem Programm. Da die Mannschaften aus Burg und Staßfurt kurzfristig ihre Teilnahme aus personellen Gründen absagten, kämpften nur noch vier Teams, der gastgebende SSV 80 Gardelegen, der USV Halle I, der VC Bitterfeld/Wolfen und der USV Halle II, um den Titel. Aufgrund der bisherigen Saisonergebnisse wurden die Mannschaften entsprechend ihrer Leistungen gesetzt, so dass die beiden Favoriten auf den Titel, Gardelegen und Bitterfeld, erst im letzten Turnierspiel direkt aufeinander treffen sollten.

Konzentriertes Spiel von Beginn an

Im ersten Spiel des Tages bekam es der SSV-Sechser mit dem USV Halle I zu tun. Von Beginn an gingen die Westaltmärker konzentriert zu Werke. Die SSV-Angreifer wurden von ihrem Zuspieler Philipp Lenz immer wieder gezielt eingesetzt und brachten einen Ball nach dem anderen erfolgreich im gegnerischen Feld unter. Nach einer souveränen Leistung stand ein deutliches 25:13 zu Buche. Auch im zweiten Durchgang ließen die Gardelegener nicht locker. Erneut fanden die Hallenser keine Mittel, um die SSV-Angreifer in Schach zu halten. Besonders Pascal Grothe spielte sich hier mit einigen harten Angriffsschlägen in den Vordergrund und sorgte auf den Zuschauerrängen für einige staunende Gesichter. Am Ende ging auch der zweite Satz an die Hausherren - 25:12.

Anschließend ging es dann gegen den USV Halle II. Von Beginn an stand der USV-Sechser, der eigentlich noch eine Altersklasse tiefer spielen könnte, auf verlorenem Posten. Die Gardelegener waren den Hallensern körperlich und auch technisch klar überlegen, was sich auch in beiden Satzergebnissen ausdrückte - 25:9, 25:6.

Ein echtes Endspiel um den Landesmeistertitel

Da sich auf dem anderen Feld der VC Bitterfeld/Wolfen ebenfalls gegen den USV Halle I (25:20, 25:21) und den USV Halle II (25:9, 25:4) durchsetzte, kam es nun zu einem echten Endspiel um den Landesmeistertitel. Und hier sollten die zahlreichen Zuschauer für ihr Kommen nicht enttäuscht werden.

Beide Mannschaften spielten nahezu auf Augenhöhe und lieferten sich spannende und zum Teil auch spektakuläre Ballwechsel. Im ersten Satz hatten die Gardelegener über weite Strecken die Nase vorn (11:8, 18:15). Dann schlichen sich Unkonzentriertheiten ins Spiel der Altmärker ein, so dass sich die Bitterfelder wieder herankämpften und sogar in Führung gingen - 19:18. SSV-Coach Gerhard Müller nahm die Auszeit und versuchte seine Jungs neu einzustellen. Die Worte des Übungsleiters schienen nicht gefruchtet zu haben, denn die Bitterfelder nutzten weitere Gardelegener Fehler und gingen anschließend mit 24:20 in Führung - Satzball. Nun kamen jedoch die Zuschauer ins Spiel, die ihre SSV-Jungen noch nicht aufgegeben hatten und lautstark nach vorn peitschten. Und tatsächlich schien das wie eine Initialzündung gewesen zu sein. Die Altmärker erzielten Punkt für Punkt, glichen zum 24:24 aus und erkämpften sich anschließend einen eigenen Satzball - 25:24. Hauptangreifer Pascal Grothe war es schließlich vorbehalten, den letzten Ball zum 26:24 zu versenken - 1:0 für Gardelegen.

Diese Energieleistung schien den SSV-Akteuren neues Selbstvertrauen zu geben, denn anders als die Bitterfelder, die im zweiten Satz nicht mehr in die Partie zurückfanden, spielten die Gardelegener nun souverän ihren Stiefel herunter. Am Ende gewannen die Hausherren auch den zweiten Durchgang (25:19) und holten sich verdientermaßen den Landesmeistertitel.

Nach dem letzten Punkt stand die Gardelegener "Willi-Friedrichs-Halle", die sehr gut gefüllt war, förmlich Kopf. Die zahlreichen Zuschauer, unter denen sich auch der Gardelegener Bügermeister Konrad Fuchs, der stellvertretende Geschäftsführer des Kreissportbundes Altmark West, Eckhard Schulz, und der Chef des Kreisfachverbandes Volleyball, Ingo Ahlberg, befanden, honorierten die Leistung der SSV-Jungen mit lautem Jubel und stehenden Ovationen. So etwas hatte der Vertreter des Volleyballverbandes Sachsen-Anhalt (VVSA), der anschließend die Siegerehrung vornahm, bei einem Spiel im Nachwuchsbereich auch noch nicht gesehen und nahm dies wohlwollend zur Kenntnis.

Für die Gardelegener Nachwuchsvolleyballer bleibt hingegen keine Zeit sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Am 3. April steht bereits der nächste Höhepunkt für die Westaltmärker auf dem Programm, denn dann starten die SSV-Jungen bei den Nordostdeutschen Meisterschaften, für die sich auch der VC Bitterfeld/Wolfen als Zweitplatzierter qualifiziert hat.