1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Begeisterung auf Mannschaft übertragen

Fußball Begeisterung auf Mannschaft übertragen

Sowohl beruflich als auch privat ist Björn Landsmann Stammgast auf den Sportplätzen und in den Sporthallen der Region.

Von Florian Schulz 30.07.2016, 01:01

Beetzendorf/Stendal l Mittlerweile hat Björn Landsmann, quasi ein echter „Wandervogel“, seinen Lebensmittelpunkt nach Wolfsburg verlegt. Zuvor hatte sich der gebürtige Brandenburger bereits in Beetzendorf, Stendal und auch Tangermünde niedergelassen. Der Altmark ist Landsmann auch erhalten geblieben. Er arbeitet beim Kreissportbund (KSB) Altmark Ost als stellvertretender Geschäftsführer sowie beim Fußball-Kreisligisten Weiß-Blau Stendal als Herren-Trainer. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, erzählt der 34-Jährige stolz.

Alles fing bei Björn Landsmann in seiner Heimat an. Im Nachwuchs ging er für Rot-Weiß Kyritz bis zur B-Jugend auf Torejagd, spielte mit seinem Heimatklub sogar in der Landesliga. Im A-Junioren-Bereich zog es Landsmann in die kleine Ortschaft Drewen. Beim dortigen Sportverein, geleitet von seinem Stiefvater, arbeitete der Brandenburger bereits als Spielertrainer des ältesten Nachwuchses. Seinen Trainerschein erwarb er als gerade mal 17-Jähriger. „Das war dann auch in Hinblick auf mein Sportstudium angebracht. Diese Aufgabe hat mir viel Spaß bereitet“, verrät Landsmann. Als Student zog es ihn nach Magdeburg, wohnhaft war er ab sofort in Beetzendorf. Beim dortigen MTV stieg Björn Landsmann dann auch mit Anfang 20 aktiv ein. Unter der Leitung von Bernd Neubauer spielte der heute 34-Jährige in der Herren-Kreisliga. Zunächst war er im rechten Mittelfeld beheimatet, später zog es ihn in den Angriff. „Weil ich immer so viel gerannt bin, musste ich nach vorn“, erzählt „Lanze“ mit einem Schmunzeln. Den MTV Beetzendorf schloss der sympathische Brandenburger schnell ins Herz. „Es ist ein familiärer Verein, in den man einfach reingewachsen ist. Auch die Truppe war wirklich cool und ist es auch heute noch“, schwärmt Landsmann, der sich auch über den einen oder anderen Titel freuen durfte.

„Ich bin offen und zugänglich“

Bereits als 15-Jähriger absolvierte der Sportenthusiast eine Ausbildung zum Schiedsrichter. Während seines Studiums arbeitete Björn Landsmann zudem als Assistenztrainer im Beetzendorfer Nachwuchs sowie in Fußballschulen in Wolfsburg und Magdeburg. 2011, als er sein Sportstudium beendet hatte, heuerte Landsmann als stellvertretender Geschäftsführer beim KSB Altmark Ost in Stendal an. „Eigentlich wollte ich diese Funktion gern in der Westaltmark einnehmen und hatte mich dort beworben, doch dort hatte ja gerade Andreas Lenz angefangen. Im Kreis Stendal wurde hingegen jemand für diesen Posten gesucht“, schildert der ehrgeizige 34-Jährige. Der kümmert sich hauptsächlich um Trainerausbildungen und koordiniert Schulsportwettbewerbe wie die Kinder- und Jugendspiele und „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser!“. „Ich denke, ich bin offen und zugänglich für alles und jeden“, beschreibt sich der KSB-Funktionär selbst. „Ich fühle mich wohl und werde so schnell sicherlich nicht gehen“, fügt er entschlossen an.

Nebenbei arbeitet Björn Landsmann nun bereits im zweiten Jahr als Trainer beim Fußball-Kreisligisten Weiß-Blau Stendal. Mit diesem eher kleinen Verein befasste sich Landsmann bereits zuvor in dienstlicher Hinsicht in Sachen Integration. „Ich hatte somit schon einige Kontakte zum Klub aufgebaut und wurde irgendwann gefragt, ob ich vielleicht einen neuen Trainer kennen würde“, erzählt der Brandenburger, um fortzufahren: „Ich wusste auf Anhieb niemanden, habe aber gesagt, dass ich im Notfall das Amt selbst übernehmen würde. Schon am nächsten Tag hat sich der Vorstand bei mir gemeldet.“ Landsmann hielt sein Versprechen und heuerte bei den Weiß-Blauen an. Bereut hat der Fußballliebhaber, der bereits zuvor ein Trainerangebot der zweiten Männermannschaft des MTV Beetzendorf dankend abgelehnt hatte, diesen Schritt nicht. „Es macht viel Spaß, die Jungs sind super drauf und halten gut zusammen“, weiß der 34-Jährige zu berichten. Seine Einstandssaison gestaltete sich zu Beginn schwierig. Gerade mal sieben Punkte holten die Stendaler in der Hinserie. Nach dem Winter lief es dafür umso besser. Mit vier Neuzugängen kam richtig Schwung ins Team, das sich mit einer bärenstarken zweiten Halbserie noch den Klassenerhalt sicherte. „Wir trainieren gut und versuchen auch, Fußball zu spielen. Zudem passt auch das Gefüge“, verrät Landsmann. Den stört auch keineswegs das nicht allzu gute Image des Vereins, der erst 2001 gegründet wurde. „Wir arbeiten daran“, so der Brandenburger trotzig. Das Team ist auf und neben dem Platz („Die Geselligkeit ist bei uns sehr wichtig“) eine echte Einheit und auch fußballerisch sieht es mit weiteren starken Neuzugängen immer besser aus.

„Von mir aus kann es so weiterlaufen“

So erhofft sich Björn Landsmann in der neuen Saison einen einstelligen Tabellenplatz. Auch im Kreispokal möchte man, so Landsmann, „möglichst viel erreichen“. Der 34-Jährige könnte sich sogar vorstellen, nach seinem Achillessehnenriss vor gut anderthalb Jahren im Beetzendorfer Trikot selbst noch einmal seine Töppen zu schnüren – entweder für die zweite Männer- oder die Altherrentruppe seines jetzigen Klubs. Bei dem („Von mir aus kann es so weiterlaufen“) gilt noch das Spaßmotto „Kreisliga auf dem Platz, Champions League an der Theke“. Vielleicht ist es irgendwann – wenn Björn Landsmann und seine Schützlinge weiterhin so gut an sich arbeiten – auch mal andersherum.