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Fußball Erfolgsgeschichte soll (noch) kein Ende haben

Er ist 17 Jahre jung, aber schon ein Routinier. Die Rede ist von Flamur Haxhiu, Spieler und Trainer beim SSV 80 Gardelegen.

Von Florian Schulz 10.09.2016, 05:00

Gardelegen l Im Nachwuchs des SSV 80 Gardelegen haben die Jungen das Sagen. Beispielsweise auch in der F-Jugend. Das Trainergespann ist zusammen erst 34 Jahre alt. Die beiden 17-jährigen Florian Scheinert und Flamur Haxhiu leiten die Geschicke des jungen SSV-Nachwuchses. Doch nach zwei Jahren ist auch bei den Youngster, die gemeinsam in der Verbandsliga-A-Jugend, aber auch schon gelegentlich bei den Landesklasse-Herren aktiv sind, schon Routine eingekehrt.

Acht Jahre jung war Flamur Haxhiu, als er das Fußballspielen für sich entdeckte. Unter der Leitung von Trainer Marcel Mottok startete der Verteidiger mit kosovo-albanischen Wurzeln in der F-Jugend seine Laufbahn, in der er bis heute viele Höhepunkte erlebte. „In der Mannschaft tut man alles, um Erfolg und Spaß zu haben. Dieser Teamgeist fasziniert mich“, erzählt Flamur, was ihn so sehr an dieser Sportart begeistert. Die vergangene Saison 2015/2016 war für Haxhiu wohl auch die bislang erfolgreichste. Die B-Junioren des SSV schafften mit Coach André Stolle den Landesliga-Staffelsieg, den Kreispokalsieg, den Hallenkreismeistertitel und qualifizierten sich auch noch für die Endrunde zur Hallenlandesmeisterschaft. Die Spielzeit wird im Gedächtnis des jungen Rolandstädters, der zuvor bereits mehrere bedeutende Titel abräumte, wohl immer einen besonderen Stellenwert besitzen. Mittlerweile sind Flamur Haxhiu & Co. in die A-Jugend aufgerückt und spielen unter der Regie von Thomas Haak in der Verbandsliga. „Wir haben eine starke Mannschaft und auf jeden Fall auch die Qualität, um in die Regionalliga aufzusteigen. Zudem würde ich mir auch mal einen Landespokalsieg wünschen“, spricht der 17-Jährige über seine gegenwärtigen Ziele. Beim SSV vermisst Flamur genau genommen nichts. „Alle kennen und verstehen sich gut. Es macht immer Spaß und ist lustig“, schwärmt der Youngster von seinem Heimatverein. Er war sich in der Vergangenheit auch nicht zu schade, zusammen mit einigen seiner Kollegen vor Heimspielen in Eigenregie den Platz abzukreiden, die Trikots aufzuhängen, die Bälle aufzupumpen oder die Trinkflaschen aufzufüllen. „Man hatte dabei immer das Gefühl des Gefüges. Es sollte einfach alles perfekt sein“, erzählt der Elftklässler des Gardelegener Scholl-Gymnasiums.

„Jungs haben sich toll weiterentwickelt“

Flamur Haxhiu geht in seine mittlerweile dritte Saison als Trainer im Gardelegener Nachwuchs. Vor gut zwei Jahren übernahm er zusammen mit seinen Altersgenossen Florian Scheinert und Elias Schadow die G-Junioren in der Rolandstadt. „Wir wurden während des eigenen Trainings von unserem Spartenleiter Jens Bombach angesprochen, ob wir Interesse hätten. Wir fanden das gut, denn speziell Flori und ich arbeiten gern mit Kindern“, verrät Flamur. So probierten sich die Youngster einfach mal bei einer Trainingseinheit aus und fanden direkt großen Gefallen an dieser Aufgabe. Somit blieben sie auch dabei. Schadow ist zwar mittlerweile ausgestiegen, doch Scheinert und Haxhiu haben noch immer das Sagen an der Seitenlinie bei den F-Junioren. „Die Jungs haben sich toll weiterentwickelt – sowohl fußballerisch als auch menschlich“, lobt Flamur sein Team. Für ihn wird in nächster Zukunft aber womöglich Schluss sein – zumindest als Trainer. Nach seinem Abitur, das der Gardelegener 2018 ablegen möchte, würde er sich gern der Bundeswehr anschließen. „Dann wird es natürlich schwierig, weiterhin als Coach zu arbeiten“, weiß der Inhaber der C-Lizenz. Der würde später aber gern wieder ins Trainerleben einsteigen und durchaus gern eine Großfeldmannschaft übernehmen. „Dafür kann man noch viel mehr trainieren lassen, was mich reizen würde“, verrät Haxhiu. Der schätzt sich und Florian Scheinert als ähnlich tickend ein. „Wir haben mit den Kindern zwar viel Spaß, können aber auch mal ernst werden, wenn sie nicht zuhören“, verrät der 17-Jährige.

Der gelernte Defensivspieler jagt auch mindestens genauso gern selbst dem runden Leder nach – das zumeist sogar zweimal am Wochenende. „Diese Doppelbelastung kenne ich eigentlich schon seit der D-Jugend“, verrät Flamur Haxhiu. Schon seitdem war der Rolandstädter auch noch nebenbei in der nächsthöheren Altersklasse aushilfsweise aktiv. Als A-Jugendlicher durfte der Youngster auch schon Pflichtspiele für die erste Herrenmannschaft, trainiert von Norbert Scheinert und aktiv in der Landesklasse, bestreiten. „Ich fühle mich dadurch natürlich geehrt. Mir macht es auch Spaß, doppelt zu spielen. Diese Belastung nehme ich gern in Kauf“, so der 17-Jährige. Der sieht sich und seine jungen Altersgenossen in der Herrentruppe gut aufgenommen. „Der Teamgeist passt, die Männer helfen uns und korrigieren auch mal unsere Fehler. Wir werden alle gleich behandelt“, schildert der junge Gardelegener die aktuelle Situation. Mit der A-Jugend hat er sich die Landesmeisterschaft auf die Fahnen geschrieben – und damit verbunden den Aufstieg in die Regionalliga. „Das wäre schon etwas Besonderes. Ich denke, wir haben auch die Qualität, um dort mitzuhalten“, zeigt sich Flamur mit Blick auf das Potenzial des ältesten SSV-Nachwuchses optimistisch.

„Verein mit viel Qualität und Erfolg“

Der Fußball wird im Leben von Haxhiu immer einen großen Stellenwert besitzen. „Ohne ihn ginge es fast nicht“, erklärt der 17-Jährige. Der möchte daher so lange spielen, wie es die Gesundheit zulässt. Sollte er es zur Bundeswehr schaffen, möchte der Youngster auch in deren Auswahl aktiv sein. Nebenbei könnte sich Flamur auch vorstellen, Volleyball zu spielen. Das tat er bislang zwar nie im Verein, sondern nur im Schulsport, doch das Baggern und Pritschen fasziniert den Gardelegener. Sein Hauptaugenmerk wird er allerdings auch weiterhin auf den Fußball richten. „Wir sind ein Verein mit viel Qualität und Erfolg. Daher wünsche ich mir natürlich, dass alles so bleibt, wie es momentan ist“, so der Defensivspieler. Der möchte sich in diesem Zusammenhang auch noch einmal bei all seinen bisherigen Trainern bedanken. „Sie haben uns toll zusammengeschweißt und gut behandelt. Wir hatten immer schöne Zeiten“, freut sich der 17-Jährige, der darüber nachdenkt, irgendwann auch noch die B-Lizenz als Coach zu erwerben. Man merkt: Flamur Haxhiu hat trotz seiner bisherigen Erfolgsgeschichte auch in der Zukunft noch viel vor.