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Fußball SSV Gardelegen möchte zurück an die Spitze

Die Fans dürfen auf den ersten kompletten Spieltag dieses Jahres in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, hoffen.

Von Florian Schulz 03.03.2017, 09:00

Salzwedel l Wenn das Wetter und die jeweiligen Platzverhältnisse mitspielen, beinhaltet die 17. Spielrunde acht Begegnungen.

Der SSV 80 Gardelegen hat in der Vorwoche nach der 0:2-Heimpleite gegen Möringen die Tabellenführung an den SSV Havelwinkel Warnau verloren und möchte sie natürlich möglichst schnell zurückerobern. Dafür ist ein Auswärtserfolg beim SV Liesten 22 allerdings Pflicht. Ein weiteres Westaltmarkderby mit reichlich Brisanz steigt in Langenapel, wo der gastgebende SVL den SV Eintracht Salzwedel empfängt. Der MTV Beetzendorf hat den neuen Primus aus Warnau zu Gast, der SV Heide Jävenitz gibt indes seine Visitenkarte beim Möringer SV ab. Alle Partien werden morgen um 15 Uhr angepfiffen.

SV Liesten 22 – SSV 80 Gardelegen (SR: Elfi Schwander). Die Vorbereitung hätte im Liestener Lager durchaus besser verlaufen können. „Immerhin konnten wir jeden Trainingstermin wahrnehmen, doch draußen ging es nicht allzu oft“, verrät SVL-Spartenleiter Mario Schulz. Die Westaltmärker besuchten unter anderem das Fitnessstudio und konnten immerhin auch ein Testspiel beim SV Fortuna Magdeburg II (3:4) bestreiten. „Wir wissen natürlich noch nicht, wo wir stehen, doch da kommt uns Gardelegen als Gradmesser womöglich gerade recht“, weiß Schulz. Bei guter personeller Besetzung sieht der Sektionschef die beiden Teams nicht weit auseinander. „Gardelegen ist eine sehr gute Mannschaft, die sicherlich auch bis zum Ende um den Titel mitspielen wird. Doch wir wollen den Bock gegen den SSV, gegen den wir zuletzt meist nicht so gute Ergebnisse erzielt haben, umstoßen und die drei Punkte in Liesten behalten“, macht Mario Schulz deutlich. Auch wenn Niels Bierstedt aus beruflichen Gründen fehlt und wohl auch Marc Pätzold nach seiner Grippe noch keine Alternative ist, sieht sich die Elf von Trainer Michael Piotrowski für das erste Pflichtspiel dieses Jahres, das aller Voraussicht nach („Der Platz ist momentan in Ordnung“) stattfinden kann, gerüstet.

In Gardelegen muss man sicherlich erst einmal die doch eher unnötige 0:2-Heimpleite aus der Vorwoche gegen Möringen verarbeiten. „Wenn man verliert, kann man natürlich wenig Positives berichten. Allerdings haben die Jungs alles probiert und es spielerisch auch nicht schlecht gelöst, doch sie müssen vor dem gegnerischen Tor einfach galliger werden“, erklärt SSV-Trainer Norbert Scheinert, dessen Elf das Hinspiel mit 3:2 für sich entschied. „Ich schätze Liesten ähnlich stark wie Möringen ein. Von daher ist es wichtig, dass wir hinten kompakt stehen und aus einer sicheren Defensive heraus unser Spiel aufziehen“, weiß Scheinert. Zudem sollen die sich bietenden Chancen so konsequent wie möglich genutzt werden. Einer, der weiß, wo das gegnerische Gehäuse steht, wird allerdings womöglich nicht zur Verfügung stehen. Der Einsatz von Goalgetter Simon Bache ist noch fraglich. Michael Hille fehlt wegen einer Sperre, auch Hannes Malek wird beim Unternehmen Wiedereroberung der Tabellenspitze nicht mithelfen können.

SV 51 Langenapel – SV Eintracht Salzwedel 09 (SR: keine Angabe). Der Start ins neue Jahr verlief für den SVL sehr ungünstig. Einem 1:3 in Tangermünde folgte vor fünf Tagen eine 1:4-Klatsche im Kellerduell in Goldbeck. Einzig positiv: Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt weiterhin „nur“ vier Zähler. Dennoch wird die Luft für die Mannschaft von Trainer Ronny Müller im Keller immer dünner. Punkte müssen allmählich her, damit auch das nötige Selbstvertrauen in Langenapel zurückkehrt. Im Derby gegen Salzwedel wird der Aufsteiger sicherlich doppelt motiviert sein – allein schon, weil mit Marcel Peters, Denny Liebrecht, Sebastian und Stefan Heuer gleich vier Ex-Langenapeler mittlerweile für die Eintracht aktiv sind. Doch ob allein diese Motivation gegen den klaren Favoriten von der Jeetze reicht, bleibt abzuwarten. Hoffnung dürfte der Müller-Elf, bei der der Einsatz von Winterneuzugang Sead Zilic aufgrund seines Heimataufenthaltes ungewiss ist, das Hinspiel geben, das man lange offen halten konnte (1:2). Eine ähnliche Vorstellung wird auch morgen – das Spiel kann mit großer Wahrscheinlichkeit stattfinden – notwendig sein.

An die Hinrundenpartie erinnert sich Salzwedels Trainer Burghardt Schulze trotz des Erfolges seiner Schützlinge nicht allzu gern zurück. „Was dort auf und neben dem Platz abging, war schon grenzwertig. Ich hoffe, dass es diesmal ruhiger zugeht“, so Schulze. Er ist sich der Brisanz dieses Nachbarschaftsduells natürlich auch bewusst. „Langenapel ist gegen uns besonders motiviert, steht ohnehin in der Pflicht und braucht die Punkte eigentlich dringender als wir. Von daher wird es ein schweres Spiel für uns“, warnt Salzwedels Übungsleiter seine Schützlinge vor Leichtsinn. Sowohl im Nachholspiel in Wahrburg (3:2) als auch im letztwöchigen Testduell in Woltersdorf (4:3) haben die Hansestädter vieles gut gelöst, sich aber insgesamt noch zu viele leichte Fehler erlaubt. „Das darf uns in Langenapel nicht passieren, denn so bringen wir den Gegner ins Spiel. Wir müssen von Beginn an das Spiel bestimmen, spielerisch und vom Tempo her muss der Unterschied zu sehen sein“, macht Burghardt Schulze, der dem SVL den Klassenerhalt gönnen würde und nicht auf Malte Liestmann, Hannes Schreiber sowie Philip Müller bauen kann, deutlich. Mit drei Punkten möchte die Eintracht der Spitze möglichst wieder ein Stück näher kommen.

MTV 1880 Beetzendorf – SSV Havelwinkel Warnau (SR: keine Angabe). „Gegen den Spitzenreiter können wir eigentlich nur auf Schadensbegrenzung aus sein“, backt Beetzendorfs Trainer Mayk Zürcher vor dem Warnau-Duell nur kleine Brötchen. Das hat nicht allein mit der Tabellenkonstellation zu tun, sondern auch mit der Tatsache, dass beim Aufsteiger vermutlich die halbe Stammformation fehlt. Kapitän Nico Schulz wird seinem Team ebenso wie Timm Müller, Tino Fricke und Sebastian Spychalski fehlen. Dazu steht auch der Einsatz von Gordon Bock noch in den Sternen. „Der SSV ist für mich momentan schon der Titelfavorit Nummer eins und steht ganz sicher nicht umsonst dort oben. Wir müssen uns auf die Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe konzentrieren“, weiß Zürcher, dem die Leistung im Hinspiel trotz der 1:4-Niederlage gefiel. Der MTV-Übungsleiter bedauert es, dass sein Team nach dem überraschenden 2:2 gegen Möringen in der Vorwoche in Krüden nicht spielen und somit womöglich nachlegen konnte. Doch vielleicht gelingt den Beetzendorfern ja, wenn sie aus der Not eine Tugend machen, gegen den Primus ein Bigpoint.

 

Möringer SV – SV Heide Jävenitz (SR: Steffen Look). Einen laut Co-Trainer Sören Kleinau „furiosen“ Start ins neue Jahr legten die Jävenitzer in der Vorwoche hin. In Wahrburg feierten sie einen überzeugenden und in dieser Höhe ganz sicher nicht zu erwartenden 4:1-Erfolg. „Man hat im Training sofort die Euphorie gespürt. Die Jungs waren heiß. Dieser Sieg hat Aufschub gegeben“, verrät Kleinau. So fährt das Kellerkind mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen zum Rangvierten nach Möringen. „Wir sind sicherlich nicht chancenlos und wollen mutig sein. Ein Punkt wäre natürlich schön. Wenn nicht, wäre das auch kein Beinbruch. Wichtig ist, dass wir kompakt stehen und vielleicht über Konter Nadelstiche setzen“, so der Assistent von Guido Euen. Der sieht die Favoritenrolle eindeutig auf Möringer Seite. Die Kühne-Elf hatte das Hinspiel mit 7:2 gewonnen. Ein ähnliches Ergebnis wollen die Heide-Mannen in nahezu identischer Besetzung wie in der Vorwoche morgen mit allen Mitteln verhindern.