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Fußball Verfolgerduell beim SSV 80 Gardelegen

In der Fußball-Landesklasse steht am Wochenende der 20. Spieltag auf dem Programm.

Von Florian Schulz 31.03.2017, 10:00

Salzwedel l Wenn der SSV 80 Gardelegen auf den SV Eintracht Salzwedel trifft, wird es immer brisant. Auch wenn es sich diesmal rein tabellarisch nicht um ein absolutes Spitzenspiel handelt, dürfen sich die Zuschauer auf ein interessantes Kreisderby freuen.

Die ersten Vier im Klassement sind am Sonnabend ab 15 Uhr unter sich. Spitzenreiter SSV Havelwinkel Warnau trifft auf den Rangdritten Möringer SV, dazu ist der Tabellenzweite SSV 80 Gardelegen Gastgeber für den auf Rang vier liegenden SV Eintracht Salzwedel. Eine Vorentscheidung im Titelkampf wird allerdings wohl noch nicht fallen.

Das gilt auch für den Abstiegskampf, wo der MTV Beetzendorf (FSV Saxonia Tangermünde) und der SV Heide Jävenitz (SV Blau-Gelb Goldbeck) vor wichtigen Heimspielen stehen. Erst am Sonntag ab 14 Uhr greift auch der SV Langenapel ins Geschehen ein und gastiert beim Osterburger FC. Das westaltmärkische Trio hofft natürlich auch auf einen Erfolg des SV Liesten 22 beim SV Krüden/Groß Garz.

SSV 80 Gardelegen – SV Eintracht Salzwedel 09 (SR: Leon Kocherscheid). Die Salzwedeler Krise hat sich natürlich auch bis nach Gardelegen herumgesprochen. Dennoch macht SSV-Trainer Norbert Scheinert deutlich: „Salzwedel war schon immer eine spielstarke Mannschaft. Wir dürfen uns nicht von deren letzten Ergebnissen blenden lassen. Ich erwarte ein ansehnliches Spiel, in dem sicherlich auch viel von der Tagesform abhängt.“ Durch ein 4:0 in Goldbeck kehrten die Gardelegener vor zwei Wochen in die Erfolgsspur zurück.

„Es war eine ordentliche Leistung, doch wir bewerten das Ganze auch nicht über“, so Scheinert. Der erwartet eine ähnliche Vorstellung auch morgen im Derby. „Wir dürfen allerdings nicht mehr so viele Fehler in der Vorwärtsbewegung machen und müssen im Abschluss noch effektiver werden“, erklärt der SSV-Coach. Bitter ist sicherlich der Ausfall von Clemens-Paul Berlin, auch Kapitän Andy Stottmeister droht auszufallen. Allerdings ändert auch dies nichts an der Gardelegener Zielstellung, die drei Punkte auf der Rieselwiese zu behalten.

Zwar ging die Eintracht auch vor sechs Tagen gegen Liesten (1:2) – es war bereits die dritte Pleite im vierten Rückrundenspiel – leer aus, doch Trainer Burghardt Schulze beobachtete im spielerischen und kämpferischen Bereich einen klaren Aufwärtstrend. „Diese Leistung gilt es, auch wenn das Ergebnis natürlich bitter war, zu wiederholen, vielleicht noch ein wenig zu verbessern. Dann sind wir auch wieder auf dem richtigen Weg“, erklärt Schulze.

Im Hinspiel, das mit 0:2 verloren ging, hatten die Kreisstädter vor allem mit den langen Bällen auf den schnellen SSV-Stürmer Simon Bache Probleme. „Darauf sind wir nun vorbereitet, wobei jeder weiß, dass sich Gardelegen auch spielerisch befreien kann“, so der Salzwedeler Übungsleiter, der ein interessantes Derby zwischen zwei ambitionierten Teams erwartet.

Allerdings sieht es personell nicht ganz so rosig aus, zumal der verletzte Stefan Schmidt, die gesperrten Kevin Gebert und Marcel Peters sowie auch der privat verhinderte Denny Liebrecht – auch Lukas Werners Einsatz steht noch auf der Kippe – nicht zur Verfügung stehen. Dennoch soll der spielerische Aufwärtstrend nun auch möglichst mit einem Sieg fortgesetzt werden.

MTV 1880 Beetzendorf – FSV Saxonia Tangermünde. Beetzendorf ist bislang sicherlich die positive Überraschung dieses Jahres. Immerhin konnte der Aufsteiger 2017 bereits acht Punkte verbuchen und sich damit von den Abstiegsrängen absetzen. Klar, dass der MTV seinen kleinen Lauf natürlich gern fortsetzen würde.

„Wir müssen natürlich erst einmal etwas Luft nach unten bekommen. Bislang bin ich da eher vorsichtig. Wenn wir aus den nächsten beiden Spielen gegen Tangermünde und in Havelberg etwas mitnehmen können, sieht es aber schon mal nicht schlecht aus. Morgen wäre ein Punkt schon mal gut“, verrät Trainer Mayk Zürcher. Der kann vermutlich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

Das wird gegen die spielstarken Saxonen, die sich mittlerweile auf Rang sechs eingefunden haben, auch nötig sein. „Wir treffen auf eine junge und gute Mannschaft. Dennoch wollen wir die Räume so eng wie möglich machen und über Konter natürlich den einen oder anderen Nadelstich setzen“, so Zürcher. Bleibt abzuwarten, ob dieses Rezept gegen den Landesliga-Absteiger, 1:0-Hinspielsieger, aufgehen wird.

SV Heide Jävenitz – SV Blau-Gelb Goldbeck (SR: Christian Naujoks). Beim SV Heide hofft man, dass der Knoten bald platzt. Erst ein Sieg in der Rückrunde ist zu wenig, zumal zuletzt gegen zwei unmittelbare Konkurrenten (1:1 Langenapel, 1:4 Beetzendorf) nur ein Zähler eingefahren wurde. Dadurch ist die Elf von Trainer Guido Euen wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht.

„Gegen Goldbeck hilft uns nichts anderes als ein Sieg weiter. Wir müssen vielleicht mal wieder in Führung gehen. Das würde vermutlich Sicherheit geben. Wichtig ist es zudem, dass wir auch als echtes Team auftreten“, äußert sich im Vorfeld der Jävenitzer Co-Trainer Sören Kleinau. Im heimischen Heide-Sportpark möchten sich Weber & Co. gegen das Schlusslicht das nötige Selbstvertrauen zurückholen. Im Hinspiel stand die Euen-Elf kurz vor einem Dreier, kassierte aber spät noch den 3:3-Ausgleich.

„Der Gegner ist für mich schwer einzuschätzen, doch wir schauen nur auf uns und müssen eine Trotzreaktion zeigen“, erklärt Kleinau. Neben Torsten Heinze und Christian Reineke wird auch Sven Martin Kunze fehlen, die Einsätze der Wolter-Brüder Tim und Nils sowie Christopher Schmidt sind noch fraglich. Dennoch müssen am Ende drei Punkte auf der Jävenitzer Habenseite stehen.

SV Krüden/Groß Garz – SV Liesten 22 (SR: Thomas Görges). Es war ein äußerst erfolgreiches Wochenende für die Liestener. Erst gewannen sie am Sonnabend das Derby in Salzwedel mit 2:1, am Sonntag erreichten sie durch ein 5:0 gegen Beetzendorf das Kreispokal-Halbfinale. „Das Derby gewinnt man natürlich gern, wobei es spielerisch besser hätte aussehen können. Kämpferisch war die Leistung aber in Ordnung“, sieht SVL-Spartenleiter Mario Schulz aber nur das Salzwedel-Duell als echten Maßstab.

Natürlich möchten die Liestener morgen in Groß Garz nachlegen. „Ich denke, wir können selbstbewusst genug sein, um zu sagen, dass dort nur ein Sieg zählt“, erklärt Schulz. Der würde sich wünschen, dass der Unterschied auch im spielerischen Bereich zu sehen ist. Krüden/Groß Garz ist nach seinen fünf Auftakterfolgen – unter anderem auch ein 1:0 in Liesten – tief in den Abstiegskampf hineingerutscht.

Auch wenn die gesperrten Lucas Bresch und Marc Pätzold, die verletzten Henning Schröder und Sebastian Kordus und der beruflich verhinderte Christian Walter fehlen, möchte Liesten die SV-Krise noch verschärfen.

Osterburger FC – SV 51 Langenapel (SR: Mario Lach). Dreimal in Folge blieb Langenapel zuletzt ungeschlagen. Einige personelle Umstellungen scheinen gefruchtet zu haben. „Wir stehen defensiv sicherer“, hat auch Trainer Ronny Müller erkannt. In den drei Derbys gegen Salzwedel, Gardelegen und Jävenitz holte der Aufsteiger nicht nur fünf Punkte, sondern kassierte auch nur einen einzigen Gegentreffer. So war es womöglich sogar etwas ärgerlich für den SVL, dass er in der Vorwoche spielfrei war.

Allerdings legte die Müller-Elf die Füße nicht hoch, denn sogar am Sonntag war eine Trainingseinheit angesetzt, um im Rhythmus zu bleiben. Ihre positive Serie möchten die Langenapeler am Sonntag in Osterburg, auch wenn der OFC als Rangachter favorisiert ist, natürlich fortsetzen.

Zudem haben sie aus dem Hinspiel, das mit 2:7 verloren ging, noch etwas gutzumachen. So, wie sich die SVL-Defensive allerdings momentan verkauft, scheinen sieben Gegentreffer fast utopisch.