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Handball SVT Uelzen/Salzwedel will den Klassenerhalt

Nun ist das eingetreten, womit vor der Saison wohl nicht einmal die größten Pessimisten in Salzwedel gerechnet hatten.

Von Florian Schulz 05.04.2017, 05:00

Salzwedel l Vier Spiele vor dem Saisonende belegen die Handballer des SVT Uelzen/Salzwedel doch tatsächlich den letzten Platz der Landesliga Lüneburg. Nur mit einer Energieleistung ist der angestrebte Klassenerhalt wohl noch möglich.

Ein wirkliches Saisonziel beim SVT Uelzen/Salzwedel wurde vor der Saison nicht ausgegeben. War es Ungewissheit – oder doch Vorsicht? Nach den Abgängen der Youngster Johannes Frenkel und Tim Schroeter in Richtung SV Oebisfelde entstand eine Lücke, die nicht geschlossen werden konnte. So hatten sich die Funktionäre an der Jeetze wohl schon auf eine schwere Saison eingestellt. Doch ob man ernsthaft an den Abstiegskampf nach 20 von 24 Partien gedacht hat, sei mal dahingestellt.

Die Realität sieht so aus: Vier Siege, ein Remis, 15 Niederlagen, 500:542 Tore und 9:31 Punkte. Damit steht die Rote Laterne nach der jüngsten 21:25-Niederlage gegen Dannenberg nun doch tatsächlich in Salzwedel und einer eigentlich festen Größe der Landesliga droht der Abstieg in die Regionsoberliga.

„Wenn ich sehe, wie wir gegen die großen Teams der Liga spielen, wie wir sie fordern, dann ist es einfach nur ärgerlich. Allerdings nützt es leider nichts, wenn man gut mithält, am Ende aber die Punkte nicht holt“, hat SVT-Routinier Sebastian Schönfelder ausgemacht. Er füllte in dieser Saison nicht nur seine gewohnte Rolle als Spieler aus, sondern kümmerte sich, tatkräftig von Sektionsleiter Frank Beckmann unterstützt, auch um die Trainingseinheiten und stellte das Team im Verbund mit weiteren altgedienten Akteuren wie beispielsweise Michael Schulze, Ronny Schlawin oder auch Björn Drangmeister ein.

Nach dem Abschied von Nico Truthe nach Beendigung der vergangenen Spielzeit wurde kein neuer Trainer gefunden.

Der fehlte als Motivator und Antreiber womöglich im einen oder anderen Spiel. Nichtsdestotrotz kann man Schönfelder & Co. keinen Vorwurf machen. An der falschen Strategie oder Einstellung lag es kaum, dass die Westaltmärker bereits 15 Mal leer ausgingen. Vielmehr war es wohl oft die Konstanz, 60 Minuten lang voll konzentriert und so effektiv wie möglich zu spielen, ab und an vielleicht auch die fehlende Kraft. Es waren in mehreren Partien nur kleinere Phasen, die wertvolle Punkte kosteten. In der gesamten Saison gab es eigentlich nur eine echte Klatsche – diese setzte es am fünften Spieltag bei der HSG Heidmark (12:23).

In den weiteren Begegnungen fielen die Pleiten nie höher als mit höchstens sechs Treffern Unterschied aus. Das Schlusslicht ist also bei Leibe kein Kanonenfutter. Der Beweis in Zahlen: Mit 542 Gegentreffern stellen die Salzwedeler die viertbeste Abwehr der Liga. Sorgenkind ist da wohl eher der Angriff. 500 Treffer – das unterbietet nur die HSG Heidmark (482).

Zwar waren es vor der Saison nur zwei Abgänge, doch die Verluste von Frenkel und Schroeter wiegen wohl schwerer als gedacht – gerade in der Offensive. Kompensiert werden konnten sie – selbst durch den immer wieder lobenswerten mannschaftlichen Zusammenhalt – nicht. „Nur im Verbund können wir etwas reißen“, hatte Schönfelder in nahezu jeder Woche gesagt. Es war auch von außen immer wieder zu erkennen, dass die Mannschaft eine Einheit ist. Routiniers wie Schönfelder, Schulze, Schlawin, Drangmeister oder auch Martin Kersten spielen schon lange zusammen, auch jüngere Akteure wie die Gercke-Brüder Ludwig und Gustav sowie die Neuzugänge Mirko Böhlen und Manuel Zunder aus Klötze passten sich gut an.

 „Wenn wir mental auf der Höhe sind, können wir gegen jeden Gegner mithalten“, sagte Sebastian Schönfelder im Verlaufe der Serie nicht nur einmal. Es lag also nicht an der fehlenden Qualität, sondern viel spielte sich im Kopf ab. In den entscheidenden Momenten versagten oftmals im Abschluss die Nerven, aber auch in der Abwehr verlor man wichtige Duelle. Spitzenteams wie Embsen (31:30), Dannenberg (25:21) oder auch Heidmark (36:34) waren in Salzwedel nicht unbedingt besser, aber eben cleverer und konstanter, wodurch sie die Punkte mit nach Hause nahmen.

Bei Uelzen/Salzwedel gesellten sich zu den drei Auftakterfolgen in Uelzen (25:21), gegen Bergen (20:19) und in Schneverdingen (29:24) nur noch drei weitere Punkte, die in den Duellen gegen Lüneburg (24:24) und Winsen/Luhe (29:25) eingefahren wurden. In der Rückrunde sind die Westaltmärker, die am 14. Januar letztmalig punkteten, noch gänzlich zählerlos. Diese Negativserie muss natürlich reißen, damit die Liga – noch steht nicht fest, wie viele Absteiger es geben wird, bis zu drei sind neben der zurückgezogenen SG Rosengarten-Buchholz allerdings möglich – doch noch gehalten werden kann.

Positiv: Die Hansestädter haben es noch immer in der eigenen Hand, zumal die letzten vier Gegner allesamt Mitkonkurrenten im Abstiegskampf sind. Am Gründonnerstag (13. April) wird zunächst das Heimspiel gegen Schneverdingen nachgeholt, anschließend geht es nach Clenze (29. April), zu Hause gegen Munster (6. Mai) und nach Winsen/Luhe (14. Mai). „Wenn ich allerdings unsere Leistung zum Beispiel gegen Dannenberg sehe, bin ich guter Dinge, dass wir die letzten vier Spiele auch gewinnen können“, so Schönfelder vor den „Wochen der Wahrheit“.

Zur kommenden Saison wird es in den SVT-Reihen womöglich die eine oder andere personelle Veränderung geben, doch viel hängt eben auch von der Spielklasse ab. „Um den Handball in Salzwedel weiterhin interessant zu machen, müssen wir die Landesliga halten“, macht Sebastian Schönfelder deutlich. Heißt aber auch im Umkehrschluss: In den letzten vier Partien darf sich der SVT Uelzen/Salzwedel keine Ausrutscher mehr erlauben.

Restprogramme der Abstiegskandidaten

SV Munster (Platz 8/13:29 Punkte): HSG Heidmark (H); SVT Uelzen/Salzwedel (A); HV Lüneburg (H)

SG Südkreis Clenze (Platz 9/12:30 Punkte): SVT Uelzen/Salzwedel (H); HV Lüneburg (A); MTV Soltau II (H)

HG Winsen/Luhe (Platz 10/12:30 Punkte): TuS Jahn Hollenstedt (H); HSG Heidmark (A); SVT Uelzen/Salzwedel (H)

TV Jahn Schneverdingen (Platz 11/11:29 Punkte): HSG Heidmark (H); SVT Uelzen/Salzwedel (A); TV Uelzen (A); TuS Bergen (H)

TV Uelzen (Platz 12/11:29 Punkte): TuS Bergen (A); TV Jahn Schneverdingen (H); TuS Jahn Hollenstedt (A); HSG Heidmark (H)

SVT Uelzen/Salzwedel (Platz 13/9:31 Punkte): TV Jahn Schneverdingen (H); SG Südkreis Clenze (A); SV Munster (H); HG Winsen/Luhe (A)