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Triathlon Per Bittner will wiederkommen

Der prominenteste Teilnehmer bei der 20. Auflage des Arendsee-Triathlons am Sonntag hieß zweifellos Per Bittner.

Von Florian Schulz 22.06.2017, 05:00

Arendsee/Leipzig l Per Bittner von den Triathlonfüchsen Osterburg war der promineste Teilnehmer der 20. Auflage des Arendsee-Triathlons.

Der 32-jährige Leipziger ging für die gastgebenden Triathlonfüchse Osterburg erfolgreich auf der Halbdistanz an den Start und versuchte zugleich, Werbung für diese Sportart in der Altmark zu machen. Es war nicht verwunderlich, dass Per Bittner, eigentlich für das IBH-Pro-Triathlon-Team startend, nach etwas mehr als vier Stunden auf der neu eingeführten Halbdistanz in Arendsee als Erster die Ziellinie überquerte. Der Leipziger ist schließlich Profi-Triathlet. Das bedeutet für Bittner, der auch schon mehrere Langstrecken und Iron Mans hinter sich hat, fast jeden Tag hartes Training.

Seinen ersten Kindertriathlon absolvierte Bittner, angesteckt von seinem Vater, 1991 als Sechsjähriger. „Damals konnte ich noch nicht schwimmen und bin erst beim Radfahren eingestiegen. Letztendlich bin ich irgendwo im Mittelfeld gelandet“, erinnert sich der Sachse noch leicht zurück. Mit der Zeit wusste sich Per, der zunächst viele Kinderwettkämpfe mitmachte, immer mehr zu steigern und schaffte es in die Junioren-Nationalmannschaft.

„Damals war das Schwimmen noch nicht so meine Stärke. Ich wollte einfach einen neuen Anreiz“, verrät der 32-Jährige. Seit 2010 ist er auf die Langstrecke umgestiegen. „Allgemein bin ich mit dem Ausdauersport aufgewachsen und war dort eigentlich schon immer erfolgreich. Vor allem die Vielfalt begeistert mich daran“, so Per Bittner, der bereits 2000 Deutscher Jugendmeister wurde. 2012 feierte er seinen bislang größten Erfolg, als er auf der Mitteldistanz beim Halb-Challenge in Barcelona den Sieg davontrug.

Dazu kam 2011 ein starker zweiter Rang in Barcelona auf der Langstrecke in etwas mehr als acht Stunden. Auf selbiger konnte Bittner noch keinen Sieg verbuchen. 2013 startete er auf Hawaii beim Iron Man und beendete diesen auf Rang 32. „Dort in die Top-Ten zu kommen, ist sehr schwierig. Doch auf Dauer ist es schon mein Ziel und ich denke, es sollte auch möglich sein“, erklärt der Leistungssportler, der sich selbst als „ausgeglichen“ bezeichnet: „Eigentlich habe ich keine besonderen Stärken oder Schwächen, wenn man das Radfahren, Schwimmen und Laufen miteinander vergleicht.“

2015 durfte sich Per Bittner, trainiert von Guido Vroemen, immerhin über den dritten Platz bei der Deutschen Triathlon-Meisterschaft über die Langstrecke freuen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Teil der Triathlonfüchse aus Osterburg. Diesen schloss er sich nämlich vor vier Jahren an. Dort hingelangt war Bittner durch seinen Bekannten Marcus Herbst, mit dem er zusammen in Leipzig häufig trainiert. Herbst lockte den Sachsen in die Altmark. Seit knapp zwei Jahren starten beide auch zusammen für das IBH-Pro-Triathlon-Team.

Per Bittner ließ es sich nicht nehmen, am Sonntag in Arendsee beim Triathlon über die Halbdistanz zu starten. „Einerseits wollte ich, dass die Leute in Arendsee vielleicht auch mal ein wenig Profiluft schnuppern dürfen, dennoch wollte ich natürlich auch unbedingt alles geben und gewinnen. Das ist mir zwar gelungen, doch leider habe ich die Vier-Stunden-Marke nicht knacken können. Das ist für mich ein Anreiz, im kommenden Jahr wiederzukommen“, fasst der 32-Jährige seinen jüngsten Auftritt in der westaltmärkischen Seestadt zusammen und klang zudem zuversichtlich, auch 2018 wieder dabei zu sein. „Es hat mir wirklich sehr gefallen. Das Schwimmen in diesem klaren Wasser ist traumhaft, auch die Radstrecke ist flach und schnell. Zudem gefällt mir auch der Start vom Dampfer, das ist wahrlich ein Highlight“, schwärmt Per.

Bei den Triathlonfüchsen Osterburg fühlt sich der Profi pudelwohl. „Sie leisten gute Arbeit und halten prima zusammen. Dabei ist es nicht einfach, einen Triathlon wie in Arendsee zu organisieren“, lobt Per Bittner speziell die Arbeit vom Hauptverantwortlichen Kersten Friedrich. „Er hält diese coole Truppe bestens zusammen und hat wesentlichen Anteil daran, dass die Events auch gelingen“, so Bittner.

Der Leipziger trainiert selbst wöchentlich 25 bis 30 Stunden. Fünfmal Schwimmen sowie vier bis fünf Lauf- und Radeinheiten stehen auf dem Plan. „Eigentlich ist jede Woche ähnlich aufgebaut. Es sind lange Strecken dabei, aber auch kurze und schnelle“, verrät der 32-Jährige. Kann der Profi jungen Du- oder Triathleten, die Großes vorhaben, womöglich auch noch den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg geben?

„Eine Trainingsgruppe macht schon viel aus. Andererseits stellt sich auch immer die Frage, wieviel Zeit für den Sport eigentlich zur Verfügung steht. Man sollte sich nicht kaputt machen, die Regeneration ist auch sehr wichtig“, so der Sachse. Der arbeitet zwar selbst nicht direkt als Coach, wird aber vom 30. November bis zum 3. Dezember dieses Jahres an der Osterburger Sportschule ein Schwimm-Camp durchführen. Für dieses sind Anmeldungen übrigens noch über die Triathlonfüchse Osterburg möglich.

Der Leipziger könnte sich ein Trainingslager in Arendsee durchaus vorstellen. „Das ist eigentlich ein optimaler Ort, weil man dort super schwimmen und laufen kann“, verrät Per Bittner, der in der Seestadt vor zwei Jahren übrigens schon einmal den Olympischen Triathlon für sich entschied. Auch in diesem Jahr hat Bittner noch das eine oder andere große Ziel vor Augen. So wird er in drei Wochen bei der Challenge in Roth starten. 2015 wurde er dort Vierter und möchte sich erneut in den Top-Fünf platzieren. „Mir wäre es wichtig, die Acht-Stunden-Marke zu knacken“, verrät der 32-Jährige.

Auch der Triathlon in seiner Heimatstadt Leipzig am 23. Juli ist in Pers Terminkalender zu finden. Zudem wird er auch noch bei einigen Halbdistanzen an den Start gehen. Sein langfristiges Ziel ist es, endlich einen Sieg auf einer Langstrecke davonzutragen. „Dafür muss ich aber vielleicht noch etwas professioneller arbeiten. Beim Radfahren besteht bei mir sicherlich noch mehr Potenzial“, weiß der Leipziger.

Für die Osterburger Triathlonfüchse wünscht sich Bittner, dass sie ihre tolle Arbeit fortsetzen und die Triathlon-Euphorie auf Dauer auch auf die Kinder überschwappt. „Viele davon waren ja schon in Arendsee dabei, was natürlich schön mit anzusehen war“, so der 32-Jährige. Der drückt dem „Triathlonfuchs“ Kersten Friedrich im Herbst beim Iron Man in Italien ganz fest die Daumen und wünscht ihm eine möglichst gute Platzierung. Per Bittner selbst möchte im kommenden Jahr nicht nur beim Triathlon in Arendsee dabei sein, sondern möglichst schon früher bei der Osterburger Schlammschlacht. Dort werden ihm dann wieder die Triathlonfüchse kräftig die Daumen drücken.