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Handball, Mitteldeutsche Oberliga TSG Calbe unterliegt bei TuS Radis mit 22:26 (12:11) Wenn der Gegner plötzlich zu neunt spielt

10.02.2014, 01:28

Radis (chj) l Die Handballer der TSG Calbe scheinen durchwachsene Schiedsrichterleistungen anzuziehen. Wie schon gegen Köthen, als die Sieben von René Linkohr insgesamt 15 Zeitstrafen kassierte, glänzte das unparteiische Gespann auch in Radis nicht. Nicht zuletzt durch fragwürdige Entscheidungen unterlag Calbe in der Mitteldeutschen Oberliga mit 22:26 (12:11) beim TuS Radis.

Die Referees hatten nicht ihren besten Tag, was sie gegenüber Linkohr nach der Partie auch zugaben. Ein lobenswertes Eingeständnis, doch während der 60 Minuten umso ärgerlicher. So sah Ron Barby den Roten Karton und stand dabei "einen Meter weit entfernt vom Foul", wie der TSG-Coach bemängelte. Es schien, als wurde mit zweierlei Maß gemessen. Während Barby von der Platte flog, wurde René Hulha permanent von der TuS bearbeitet. "Ich hatte Sorgen um seine Gesundheit. Doch sämtliche Fouls blieben ungeahndet. Außerdem bekamen wir in 60 Minuten keinen Siebenmeter - im modernen Handball ein No-Go", erklärte Linkohr.

Dabei begann die Partie verheißungsvoll. "Vor unseren 100 mitgereisten Fans sind wir selbstbewusst gestartet." Die taktischen Maßnahmen, die Radiser Außen Patrick Heddrich und Maik Wolf abzumelden, griffen. Der Zwei-Meter-Hüne Cristian Telehuz sollte am Kreis so oft wie möglich gedoppelt werden, "auch das haben wir gut umgesetzt". Vorn wurde mit Disziplin in Positionsangriffen, präzisen Pässen und der Dynamik von Hulha aufgewartet. So ging die TSG mit einer 12:11-Führung in die Pause. "Aber es hätte mindestens 15:11 stehen müssen", haderte Linkohr. Neun Fehlwürfe im ersten Durchgang verhinderten eine bessere Tor-ausbeute.

Nach dem Seitenwechsel erstarkte Radis, legte mit 17:14 vor. Die Gastgeber wussten nun ihren Rückraum besser einzusetzen, stellten die TSG damit vor Probleme. Es folgte eine neunminütige Tiefschlaf-Phase der Calbenser mit sechs Fehlwürfen und zwei regeltechnischen Fehlern. Dennoch holten die Gäste den 17:22-Rückstand auf, verkürzten zum 20:22. Doch drei Radis-Treffer in Folge sorgten für die Entscheidung.

"Stefan Wiederhold stärkte mit 18 Paraden die Abwehr", lobte Linkohr. "Wir haben uns gut verkauft. Bemerkenswert waren unsere Fans, die trotz der Niederlage applaudierten."

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram - Barby (4), Krause (2), Hulha (6), Kaiser, Rätzel, Lange (2), Weiß, Sowa (1), Kralik (1), Hübner (6)

Siebenmeter: Radis 1/4 - Calbe 0; Zeitstrafen: Radis 6 - Calbe 4; Rot: Ron Barby (25., Disqualifikation, TSG Calbe)