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Handball-Verbandsliga Nord Glinder HV "Eintracht" startet durchwachsen, kämpft gegen den Abstieg und kann sich auf Platz zehn retten Wer sich lange wehrt, wird gut: Neues System fruchtet

07.06.2014, 01:14

Glinde (nrc) l Als Absteiger hat man es nicht leicht - das musste auch der Glinder HV "Eintracht" erkennen. Die Handballer traten zur Saison 2013/14 in der Verbandsliga Nord an, nachdem sie den Verbleib in der Sachsen-Anhalt-Liga nicht realisieren konnten.

Die neue Spielklasse war jedoch nicht das einzig Ungewohnte. Auch ein neuer Trainer trat an. Allerdings ist "neu" nicht der richtige Ausdruck, lief Tristan Staat doch zuvor selbst für den GHV auf. Unter ihm gab es einige Veränderungen im Spielsystem. "Vorher sind durchweg mit einer 6-0-Deckung aufgetreten", erläuterte Staat. "Ich habe dann eine offensivere Abwehr-Taktik gewählt, weil diese den Jungs auch besser liegt. Wir haben mit einem 3-2-1-System agiert. Außerdem wollte ich die Last im Angriff auf mehrere Schultern verteilen. Vorher lief bei uns fast alles über den Rückraum. Ich habe den Kreis und die Außenbahnen stärker einbezogen."

Die Glinder setzten die Vorgaben des neuen Systems allerdings nur langsam um. Die ersten vier Partien waren ein ständiges Auf und Ab. Nach der 23:26-Niederlage beim Güsener HC folgte ein knapper 28:27-Heimerfolg gegen den HV Ilsenburg. Dann kassierten die Glinder eine 21:25-Klatsche beim SV Wacker Westeregeln, nur um dann über den 27:25-Sieg gegen den HV Solpke/Mieste zu jubeln. Konstanz sieht anders aus. Aber zumindest konnte sich Glinde damit trösten, dass es eine heimstarke Mannschaft war. Auswärts konnte der GHV dagegen nur zwei Siege in der Hinrunde verbuchen. "Heimspiele sind immer leichter", so Staat. "Man kennt die Halle besser und hat natürlich die Fans im Rücken."

In der Rückrunde war es mit der Heimdominanz dann aber plötzlich auch vorbei. Es dauerte ganz zehn Partien, bis sich Glinde wieder über einen Sieg freuen konnte. Zuvor standen acht Niederlagen und zwei Remis zu Buche. "Das war eine reine Kopfsache", konstatierte der Trainer. "Die Jungs wurden an die Rückrunde der vergangenen Saison erinnert, das kostet natürlich Moral. Dann wollten sie mit aller Macht gewinnen und dabei wollten sie vielleicht zu viel."

Gegen den LSV Klein Oschersleben durfte die Staat-Sieben dann aber endlich wieder jubeln. Mit 30:26 ging das Team als Sieger von der heimischen Platte. Mit dieser Partie holte sich Glinde die Heimhoheit zurück. Gekrönt wurde diese mit dem 40:33-Erfolg gegen den SV Langenweddingen II. "Das gab es mit dieser Mannschaft noch nie", betonte Staat. "Unser solides Training hat sich ausgezahlt." Der Coach wusste auch, woran der neue Aufschwung lag. "Die Jungs hatten spätestens nach der Rückrunden-Niederlage gegen Solpke/Mieste begriffen, dass wir nun um den Klassenerhalt kämpfen mussten. Die gestellten Vorgaben wurden wesentlich besser umgesetzt. Das Team hat sich spielerisch wirklich zusammengerissen."

Der 40:33-Erfolg gegen Langenweddingens Reserve war allerdings nicht die einzige Partie, die für den Coach aus der Saison herausstach. "Vom spielerischen und kämpferischen Aspekt sind mir vor allem die Partien gegen den BSV Magdeburg II und den SV Eiche Biederitz in Erinnerung geblieben." Gegen den SV Eiche stand am Ende zwar ein 30:30-Unentschieden zu Buche, "aber die Jungs haben in diesem Spiel wirklich alles gegeben, um die Punkteteilung zu gewährleisten", lobte Staat. Den gleichen Einsatz zeigte der GHV auch gegen die Landeshauptstädter. Es reichte aber nicht für Punkte, Glinde unterlag mit 25:28.

Der schlechte Start in die Rückrunde war wohl auch der Grund, warum der GHV die Saison schließlich auf mit 20:32-Punkten und einem Torverhältnis von 691:748 auf Rang zehn beendete. "Im Großen und Ganzen bin ich damit aber zufrieden", urteilte Staat.

Für den Trainer war es die letzte Saison in Glinde. Zusammen mit Rückraum-Akteur Sascha Timplan geht der 24-Jährige nun zum TuS Radis und damit in die Mitteldeutsche Oberliga. Staat wird die Mannschaft dort in der kommenden Saison zusammen mit Ralf Stojan, zurzeit Spielertrainer, leiten.

Neben Staat und Timplan gehen auch Jost Mattisseck, Martin Blumenthal und Daniel Gieraths. Wer als neuer Trainer in der kommenden Spielzeit an der Seitenlinie in Glinde stehen wird und wer die Abgänge auffüllt, steht derzeit noch nicht fest. "Es laufen noch Gespräche und Verhandlungen", gab Vereinsvorsitzende Claudia Kohlschmidt an.

Verbandsliga, Staffel Nord

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Auf:1. SV Eintracht Gommern812:62847:5

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:2. SV Wacker Westeregeln 764:65541:11

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:3. SV Eiche Biederitz750:64638:14

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:4. Güsener HC 776:72735:17

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:5. Post SV Magdeburg 727:68432:20

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:6. HSG Osterburg 726:68731:21

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:7. BSV 93 Magdeburg II766:74930:22

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:8. HV Ilsenburg761:81721:31

9. HV Solpke / Mieste736:76120:32

10. Glinder HV 691:74820:32

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:11. LSV Kl. Oschersleben 632:67118:34

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Std:12. SV Langenwedding. II641:75313:39

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Ab:13. FSV Magdeburg675:71013:39

@LeoSpo_HB-TT_Tab_Ab:14. SV Oebisfelde II620:8415:47