1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Auf der anderen Seite der Anlage

Das Porträt der WocheLeichtathletin Adina Groth vom Schönebecker SC Auf der anderen Seite der Anlage

27.09.2014, 03:14

Adina Groth ist ein echter Gewinn für das Trainerteam des Schönebecker SC. Nicht nur, dass ihre Schützlinge zu der Weitspringerin aufschauen können, "sie trumpft außerdem mit Fachwissen auf", lobt Abteilungsleiter Dirk Braune. Morgen, beim Bahnabschluss an der Magdeburger Straße, wird die 25-jährige Studentin der Psychologie neben den Anlagen wieder mitfiebern.

Schönebeck l Es war der 25. Mai 2014, also vor fast genau vier Monaten, als es so sehr kribbelte, dass Adina Groth wieder an einem Wettbewerb teilnahm. Bei der Bahneröffnung des SSC sprang sie 5,18 Meter weit und sicherte sich Rang eins - kein schlechter Wert für unregelmäßiges Training und nur vier Wochen Vorbereitungszeit.

Die Zwangspause setzte kurz nach ihrem größten Triumph ein. Im Jahr 2005 - im Alter von 15 Jahren - sicherte sich Groth bei den Deutschen Jugendmeisterschaften mit 5,95 Metern den zweiten Platz, einen ihrer größten Erfolge. Doch die bis zu sechsmal Training pro Woche forderten ihren Tribut, die Knorpelschäden am Knie mussten in zwei Operationen behoben werden. "Danach war es mir einfach nicht mehr gegeben, weiterzumachen." So rückte das große Ziel, über sechs Meter zu springen, in weite Ferne. "Ich wollte das schon sehr gerne, aber es ging nicht mehr. Inzwischen kann ich zumindest wieder an einigen Wettkämpfen teilnehmen, mehr lassen aber Körper und Zeit nicht zu."

Seit 2011 gibt sie nun ihre Erfahrungen an die Jugend weiter. Während ihrer Studienzeit benötigte der SSC Unterstützung, gemeinsam mit Lucas Müller und Sarah Wallwitz startete sie ihr Engagement quasi auf der anderen Seite der Weitsprunggrube. "Ich bin beim SSC groß geworden. Wenn Hilfe benötigt wird, bin ich eben da. Ich wollte mit dem Sport nicht aufhören. Da ich selbst nicht aktiv sein konnte, kann ich auf diese Weise dem Verein etwas zurückgeben."

Adina Groth fiebert nun also an der Seite mit, "manchmal vielleicht etwas zu sehr", aber die Erfolge geben ihr Recht. "Ein Mädchen ist vor kurzem erstmals vier Meter weit gesprungen. Sie war überglücklich. Darüber freue ich mich natürlich auch sehr."

Ein echtes Highlight wäre es natürlich, einen ihrer Schützlinge zu den Deutschen Meisterschaften zu begleiten. "Das wäre echt klasse." Allerdings sind gute Ergebnisse bei den Wettbewerben oder Landesmeisterschaften "genauso schön". Potenzial gibt es im Verein auf jeden Fall. "Man muss aber sehen, wie es sich entwickelt, vor allem von der Zeit her. Auf jeden Fall sind alle ehrgeizig dabei." Das werden sie morgen unter Beweis stellen wollen. Adina Groth wird mitfiebern.