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Frauen-Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Dessau-Roßlauer HV - TSG Calbe 28:33 (11:12) / Premiere von Linda Karlstedt Ausschlaggebend ist die gute Leistung beider Torhüterinnen

Von Tilman Treue 16.03.2015, 01:28

Dessau l Mit einer außerordentlich disziplinierten Leistung und jeder Menge Einsatzwillen sicherten sich die Handballerinnen der TSG Calbe einen verdienten 33:28 (12:11)-Auswärtssieg beim Dessau-Roßlauer HV 06. "Trotz der dünnen personellen Decke haben wir das super gelöst", betonte Trainerin Annett Schroeter nach dem Duell der Sachsen-Anhalt-Liga.

Nur sechs etatmäßige Feldspielerinnen standen zur Verfügung, die von Torhüterin Elisa Mennecke und Nachwuchsspielerin Linda Karlstedt unterstützt wurden. Kräfte einteilen war also angesagt, doch das war bei diesem Gegner gar nicht so einfach. So überzeugten die Gastgeberinnen über die komplette Spielzeit mit einem spurtstarken Umkehrspiel, überrannten die TSG-Abwehr mit ihren schnellen Angriffen und kamen bisweilen frei zum Wurf. Allerdings wuchsen beide Calbenser Torhüterinnen über sich hinaus, parierten mehrere Konter, zwei Strafwürfe und sorgten für den Rückhalt, den ihre Truppe an diesem Tag so dringend brauchte.

Zunächst brachten sich die Muldestädterinnen mit zwei unhaltbaren Aufsetzern in Position und zwangen die TSG-Frauen in den ersten 20 Minuten zur Reaktion. Die ließen sich jedoch nicht beirren, spielten geduldig und mit großem Überblick ihre Angriffe aus und kamen so immer besser ins Spiel. Erneut bewies Stefanie Hüls im Aufbau ihre Qualitäten als Regisseurin und schaffte es, selbst die manngedeckte Kristin Sroka in Wurfpositionen zu bringen. Sroka war es dann auch, die mit drei Treffern in Folge zum 12:9 (28.) erhöhte.

Nach dem Wechsel blieb die Partie durchweg fair und wohltuend unaufgeregt. Neben den Spielerinnen beider Mannschaften trugen auch die souverän und eher begleitend agierenden Schiedsrichter zu dieser emotional entspannten, aber dafür spielerisch umso spannenderen Partie bei. Rasch erhöhte nämlich Dessau-Roßlau noch einmal den Druck, versuchte mit viel Tempo, Lücken in den TSG-Mittelblock zu reißen. "Unsere Abwehr stand wirklich gut", lobte Schroeter sowohl die agile Arbeit am Kreis als auch die gute Abstimmung mit den Torhüterinnen.

Im Angriff spielten die Saalestädterinnen zunehmend gegen die schwindenden Kräfte, überzeugten aber dafür mit ihrer Erfahrung. Clever und konsequent nutzten sie die Schwachstellen des Gegners, um den Vorsprung auszubauen. Neben den beiden Rückraumschützinnen Kristin Sroka und Lisa-Marie Prokop ist dabei auch Alicia Sophie Gröst hervorzuheben. Die 18-jährige Kreisläuferin spielte erstmal eine komplette Begegnung in dieser Liga durch und zeigte, dass sie sich seit dem vergangenen Sommer ausgezeichnet in ihre neue Aufgabe hineingearbeitet hat und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.

Den Ausschlag für den Sieg gab am Ende die Torhüterleistung, die auf Calbenser Seite spürbar stärker war. Dadurch angetrieben, hielt die Moral der Mannschaft die Spannung trotz der enormen Belastung stabil hoch. Jede Spielerin durfte daher stolz auf diesen Tag und dieses Spiel sein.

TSG Calbe: Alexandra Baier, Josephine Suchan - Alicia Sophie Gröst (2), Stefanie Hüls (7/2), Linda Karlstedt, Elisa Mennecke (1), Lisa-Marie Prokop (9), Kristin Sroka (11), Mandy Wenzel, Marie Zilke (3)

Siebenmeter: Dessau-Roßlau 5/3 - Calbe 2/2; Zeitstrafen: Dessau-Roßlau 2 - Calbe 3