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15. Saalecup Vier Titel gehen an TSG Calbe

Wenn die TSG Calbe zum Saale-Cup einlädt, strömen hunderte Nachwuchs-Handballer in die Stadt.

Von Tilman Treue 03.09.2015, 13:57

Calbe l Es darf wohl als Auszeichnung für die emsigen Calbenser Handballer gewertet werden, dass sich der Kreis der Vereine, die Mannschaften zum Saale-Cup melden, immer weiter vergrößert. So gaben in diesem Jahr unter anderem der HSV Frankfurt (Oder), der SV Mecklenburg Schwerin oder die HSG RIO (Riesa/Oschatz) ihre Visitenkarte in der Saalestadt ab. Insgesamt waren 54 Nachwuchsteams aus den fünf neuen Bundesländern gekommen, um sich auszuprobieren, mit teils unbekannten Gegnern zu messen und dem Zusammenspiel den letzten Schliff für den bevorstehenden Saisonstart zu geben.

Durchweg positive Resonanz gab es dabei für die gute Organisation des Saale-Cups, der als eines der größten Nachwuchsturniere im Land einen ausgezeichneten Ruf genießt. Akribisch bereitete Organisator Ulrich Wurbs auch die 15. Auflage des Handballfestes vor. So galt es, Spielpläne zu erstellen und kurzfristig zu ändern, Urkunden bereitzuhalten und die ehrenamtlichen Helfer für die Arbeit an den Kampfgerichten, als Schiedsrichter oder im Umfeld einzuteilen. „Viele fleißige Hände haben dazu beigetragen, dass wir ein solches Turnier überhaupt auf die Beine stellen können. Dafür kann man nur immer wieder Danke sagen“, erkannte Abteilungsleiter Gunnar Lehmann an.

Die Stimmung in beiden Sporthallen war diesem Handballfest würdig. Denn egal, ob es sich um Anfänger in der E-Jugend oder erfahrene Handballer der A-Jugend handelte, man spürte, dass jeder Einzelne heiß auf die Saison ist. Für viele Teams bot der Saale-Cup nach der mehr oder weniger langen Pause die erste Gelegenheit, sich unter Wettkampfbedingungen zu testen. Nicht wenige standen dabei vor neuen Aufgaben in neuen Altersklassen.

Zu spüren bekamen diesen rauhen Wind vor allem die weiblichen Teams der TSG. Sie spielen in der kommenden Saison fast durchweg mit für die jeweilige Altersklasse recht jungen Teams und müssen sich erst in die neuen Spielsysteme einarbeiten. Dennoch konnte beispielsweise die weibliche D-Jugend mit viel Kampfgeist körperliche Defizite wettmachen.

Die Siege in den weiblichen Staffeln gingen in der E-Jugend verdient an den SC Markranstädt, in der D-Jugend setzte sich der vormalige Landesmeister TSV Niederndodeleben durch, während in der C-Jugend der SV Oebisfelde das Maß aller Dinge war. Der Schlotheimer SV nahm ohne Niederlage in der B-Jugend den Saale-Cup mit nach Thüringen. Kein Turnier wurde in diesem Jahr mangels Meldungen in der A-Jugend ausgespielt. Stattdessen trafen sich die TSG und die SG Lok Schönebeck bereits am Freitag zu einem freundschaftlichen Vergleich, den Calbe gewann.

In den männlichen Staffeln war die TSG mit etablierten Teams erfolgreicher. Ohne Niederlage überstanden alle fünf Calbenser Mannschaften das Turnier – eine beeindruckende und bisher nie da gewesene Leistung. Der Erfolg beruht gewiss nicht auf der Schwäche der Gegner, denn das Niveau war in allen Altersklassen konstant hoch. Große Namen wie die HG 85 Köthen, die SG LVB Leipzig, die NSG Westsachsen (der Nachwuchs von Oberligist Zwickauer HC Grubenlampe) oder die A-Jugend des Drittligisten Mecklenburg Schwerin sorgten für ansehnlichen und spannenden Handball. Für die männlichen A-, B-, D- und E-Jugenden bedeutete ihre starke Leistung dann auch den Turniersieg, während ihn die C-Jugend, obwohl sie kein Spiel verlor, knapp verpasste. Hintergrund waren die im Vorfeld formulierten Turnierregeln, die bei Punktgleichheit statt der Tordifferenz die geworfenen Tore zählen ließ, bei denen der HSV Sangerhausen knapp vorn lag. Entsprechend geknickt verließen die Jungen um Trainer Rolf Schwarz nach ihrem ansprechenden Auftritt in der „Zuckerfabrik“ die Platte. „Das ist unglücklich gelaufen“, gestand Abteilungsleiter Lehmann und versprach, „wir werten das Turnier in jedem Jahr gründlich aus und finden immer wieder Punkte, die wir verbessern wollen.“

Der nächste Saale-Cup, so viel steht nach dem Turnier fest, ist schon jetzt in den Kalendern etlicher Gästeteams eingetragen, die jedes Jahr gern den Weg in die Saalestadt auf sich nehmen. Geht es nach der Anzahl der Meldungen, könnten das in einigen Altersklassen sogar noch deutlich mehr sein. Organisatorisch ist bei acht Mannschaften jedoch Schluss. „Wir wollen jedem eine ansprechende Spielzeit bieten. Mit mehr Teams wäre das nicht mehr möglich“, betonte Lehmann, der sich mit seinen Mitstreitern natürlich über die jährlich steigende Resonanz freute.