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Fußball-Landesliga: Schönebecker SV - TSG Calbe / Anpfiff Sonntag 14 Uhr / Christian Harant: "Nur etwas mehr Pfeffer"

Von Martin Mandel 25.02.2011, 04:29

Von einem Wiedersehen mit alten Kameraden kann wohl keine Rede sein, wenn Christian Harant mit seiner TSG Calbe am Sonntag um 14 Uhr beim Schönebecker SV antritt. Der Torhüter wird mit Abstand der erfahrenste Akteur auf dem Platz sein. So lohnt es auch nicht, das Derby in der Fußball-Landesliga (Anpfiff Sonntag 14 Uhr) hochzustilisieren, zumindest für ihn.

Schönebeck/Calbe. "Dafür bin ich schon zu lange dabei, als dass es für mich ein besonderes Spiel ist", sagt Harant, der nun schon unzählige Derbys "auf dem Buckel" hat. "Es ist ein ganz normales Punktspiel, nur mit etwas mehr Pfeffer", erwartet der Keeper Brisanz, die ihn jedoch kalt lassen dürfte.

Sein Gegenüber Steven Ebeling sieht es ähnlich und lässt die Partie "relativ unaufgeregt" auf sich zukommen. Für den Torhüter des Schönebecker SV geht es in erster Linie darum, den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu halten und den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern. "Etwas Anspannung" verspürt er aber doch.

Diese hat er auch beim Rest der Mannschaft ausgemacht, insbesondere bei seinem Bruder Patrick. Der Stürmer brennt nach seiner langwierigen Verletzung in der Hinrunde, der eine Rotsperre von drei Spielen folgte, auf einen Einsatz. "Er gibt Vollgas und schiebt Sonderschichten", hat sein Bruder beobachtet. Der Keeper ist vor allem gefragt, wenn sich die Gemüter erhitzen sollten. Mit seiner Erfahrung dürfte er als der ruhende Pol in der Mannschaft gelten.

Vielmehr trifft diese Umschreibung jedoch auf Harant zu, der betont, wie wichtig ein zuverlässiger Schlussmann ist: "Wenn ich sicher bin, strahlt das auf die ganze Mannschaft ab." Darum rät der Routinier, nicht zu verbissen in die Partie zu gehen, denn "dann könnte es unschön werden". Das jedoch wollen Harant und Ebeling, die TSG und der SSV, in jeden Fall vermeiden. Als letzter Mann wollen sie Einfluss darauf nehmen, obwohl nicht zwingend garantiert ist, dass der Schönebecker diese Position auch einnimmt. Jüngst trat er gegen Wernigerode als Stürmer und Torschütze in Erscheinung, weiß also wie es auf dem Platz zugeht. Gegen Calbe erwartet er ein Spiel, das "nur "über den Kampf geht. Mit Schönspielerei gewinnen wir nicht", sagt der Schönebecker.

Der gleichen Meinung ist auch sein Trainer. "Wir müssen über die Zweikämpfe ins Spiel kommen", sagt Marko Fiedler. Er fordert dabei aber, wie für den gesamten Spielverlauf, Disziplin, unüberlegte Aktionen sollen vermieden werden. Obwohl seine Mannschaft jung ist, Fiedler ist davon überzeugt, dass sie seine Vorgaben umsetzen wird. Obwohl es für ihn "kein normales Spiel" ist, erwartet er dennoch nicht, dass eine überhitzte Derby-Stimmung aufkommen wird. Ansätze dafür waren im Training auch nicht zu spüren. Vielmehr will seine Mannschaft Wiedergutmachung betreiben für die Leistung in Wernigerode. Und Fiedler wagt eine Prognose: "Wer das erste Tor schießt, gewinnt die Partie."

René Kausmann hofft natürlich, dass sein Team zuerst trifft. Der Calbenser Trainer sieht seine Mannschaft gerüstet: "Kein Spieler wird nicht ordentlich vorbereitet sein."

Zusätzlichen Auftrieb gab der TSG der jüngste Auswärtserfolg in Salzwedel. Dort zeigte die Mannschaft "ohne sechs Spieler ein souveräne Partie". Diesmal kann Kausmann, der lediglich um den Einsatz von Maik Hoffmann (Achillessehnenprobleme) bangt, aus dem Vollen schöpfen und aus einem Kader "von 15 gleichwertigen Spielern" wählen. Aufgrund dieser Qualität sah er auch keinen personellen Handlungsbedarf in der Winterpause. Sie ist der Grund, warum die TSG "in jedes Spiel mit breiter Brust geht", nicht nur in das Derby gegen den SSV, in dem Kausmann auf ein "sauberes, faires Spiel" und "keine Schlacht" hofft. Denn dafür sind die persönlichen Beziehungen untereinander zu gefestigt, mit Fiedler ist er befreundet. "Die Freundschaft wird auch in den 90 Minuten nicht ruhen."

Es fehlen: Andreas Günther (verletzt) - Benny Blöhm (verletzt)