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Fußball-Landesliga: Schönebecker SC - VfB Germania Halberstadt II 3:1 (1:0) Dank physischer Präsenz

18.04.2011, 06:33

Entspannt sah sich Christian Kehr gestern zuerst das Spiel des 1. FC Magdeburg in der Regionalliga und dann die Partie des FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen an. Der Trainer kann also kaum genug bekommen vom Fußball, das gilt mit Sicherheit auch für die Spiele seines Teams. Der Schönebecker SC gewann am Sonnabend gegen den Landesligisten VfB Germania Halberstadt II vor 203 Zuschauern mit 3:1 (1:0). Es war bereits der 13. Sieg in Folge.

Schönebeck. Doch der Erfolg gegen das bis dato zweitbeste Rückrundenteam war schwer erkämpft. Vor allem in den ersten 30 Minuten waren die Gäste in den Zweikämpfen präsenter, verlangten dem SSC alles ab. "Das war wie ein Hallo-Wach-Signal für uns", schätzte Kehr ein. "Wir haben gesehen, dass wir voll dagegenhalten müssen." Es entwickelte sich also ein intensives Spiel, das vor allem im Mittelfeld sehr umkämpft war, es entstanden viele Standardsituationen. Eine davon nutzten die Hausherren durch Maik Adrian zum 1:0 (19.). Die Vorarbeit per Freistoß leistete Tobias Plantikow, der erneut für Enrico Palm (ehemals Klüter, Anm. d. Red.) auf der linken Seite von Beginn an auflief.

Auch die Gäste kamen hauptsächlich durch Freistöße vor das Gehäuse von Keeper Sebastian Deumeland. Doch entweder hielt der Keeper den Ball oder der SSC köpfte das Leder "dank der physischen Präsenz" aus der Gefahrenzone. Der SSC hätte schon vor der Pause für ruhiges Fahrwasser sorgen können, doch Tobias Buchholz verschoss einen Foulelfmeter (25.).

Erst nach dem Wechsel wurde der Gastgeber auch spielerisch dominanter, der Ball lief teilweise flüssig durch die Reihen. Es sei denn, ein Halberstädter Spieler beendete dies vorzeitig mit einem Foul. Überhaupt schien das Team in den zweiten 45 Minuten immer mehr abzubauen. Gil Vicente da Rocha Nunes sagte kurz vor seiner Einwechslung: "Wir spielen heute so richtig schlecht, es klappt gar nichts." Die beiden Stürmer Friedrich Reitzig und Florian Köhler hingen mehr oder weniger in der Luft, mussten sich die Bälle an der Mittellinie abholen oder hauptsächlich Abwehrarbeit verrichten. Doch beim 3:0 durch Mathias Braunert (82.) war das Team machtlos, nachdem es in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor und der SSC über wenige Stationen die Abwehr überwand.

In dieser Phase "hat viel funktioniert", freute sich Kehr. VfB-Coach Ingo Vandreike hingegen haderte: "Wir haben aufgrund der schlechten Leistung gegen einen schwachen Gegner verloren. Es fehlte dem gesamten Team an Leidenschaft und Laufbereitschaft. Vielleicht hatten wir zu große Angst vor der großen Überraschung."

Nur mit der Schlussphase könnte er zufrieden gewesen sein. Mit drei schnellen Pässen hebelte der VfB die SSC- Abwehr aus, Reitzig spielte Robert Möller frei, der schließlich den 3:1-Endstand markierte (85.).

"Da waren wir für einen Moment lang unaufmerksam", sagte Kehr, vor allem mit Blick auf die Partie am Donnerstag, wenn ab 19 Uhr der SV Fortuna Magdburg zum Nachholspiel gegenübersteht. "Dann darf uns das nicht passieren." Und sollte der SSC auch diese Partie nicht verlieren, kann Christian Kehr wohl ein Stück weit entspannter in den Saison-Endspurt gehen.

Schönebeck: Deumeland - Schüßler, Buchholz, Braunert (82. Ritzmann), Ranger, Bolze (69. Palm), Irmscher, Wejsfelt, Adrian (76. Schliemann), Schulz, Plantikow

Halberstadt II: Löffke - Schwarzenberg, Möller, Höbbel, Hlady, Dannhauer (64. da Rocha Nunes), Rumlich (85. Neuhaus), Köhler, Warz, Reitzig, Lorenz