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Handball Sachsen-Anhalt-Liga: BSV Magdeburg - Schönebeck 31:27 Trotz Niederlage: Mut für die nächste Aufgabe

14.02.2012, 05:24

Es war zum Verzweifeln: Lok Schönebeck hat mehrfach am Sieg beim BSV Magdeburg "geschnuppert", vergab aber in der entscheidenden Phase zu viele Chancen und unterlag in diesem Duell der Sachsen-Anhalt-Liga mit 27:31 (13:17).

Magdeburg l Tim Böttcher dürfte sich gehörig geärgert haben am Sonntag. Nicht über seine Leistung, vielmehr über seine Mitspieler. Wurde er nämlich angespielt, versenkte der Linksaußen sehr sicher, beispielsweise zum 24:24-Ausgleich. Doch in der entscheidenden Phase ab der 55. Minute war er keine Option mehr, stattdessen suchte Lok den Abschluss über die Mitte - aus dem Rückraum und vom Kreis. Doch die Erfolge blieben aus. Stürmerfouls, Fehlwürfe oder Paraden des BSV-Keepers. Anstatt nach dem 25:25 zweimal in Führung zu gehen, musste das Team erst das 25:26 und dann das 25:27 (56.) nach Kontern hinnehmen. Eine Hypothek, die es bis zum Ende nicht mehr ausmerzen konnte.

Vielleicht war das Team in der Schlussphase zu übermotiviert. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war die Chance groß, endlich das ersehnte Erfolgserlebnis zu erreichen und einen Befreiungsschlag zu landen, der beim Dauerrivalen BSV, der in den vergangenen Jahren regelmäßig zum Stolperstein geworden war, umso größer gewesen wäre. Womöglich verhinderte diese Übermotivation den klaren Gedanken in der Schlussphase, den besonnenen Pass auf den besser postierten Mitspieler, die letzte Konzentration beim Wurf. Zudem trafen Lok einige Entscheidungen der Unpateiischen ungünstig. Kurzum: "Wir hatten einfach nicht das nötige Quäntchen Glück", resümierte Trainer Dirk Heinrichs.

Schließlich arbeitete das Team nach einer kurzen Schwächephase zu Beginn der Begegnung (0:3) stark in der 6-0-Abwehr, betrieb einen großen Laufaufwand, verschob sehr gut zur Ballseite und gestattete Magdeburg zumeist nur schwere Würfe, die hauptsächlich John Bade mit seiner individuellen Klasse zuweilen erfolgreich abschloss. "Wir haben gesehen, dass wir mit dem Fünften der Tabelle mithalten können. Es war eines unserer besten Spiele seit langem."

Auffällig war vor allem der große Einsatzwillen. Wie sich beispielsweise Stefan Kazmierowski, der mit neun Treffern bester Werfer seines Teams war, den Abpraller angelte und zum 21:21 (43.) verwandelte oder Sebastian Papendiek mit einem Hecht in den Kreis den Ball noch zu Böttcher passte, der dann zum 24:24 (53.) traf, das war schon sehr gut anzuschauen. Das wussten auch die mitgereisten Fans zu honorieren, sie verfielen zwischenzeitlich in rhythmisches Klatschen.

Ärgerlich waren hingegen vor allem die Zeitstrafen, die Lok zusätzlich zum Gegentreffer kassierte. Somit geriet das Team zunächst in der ersten Halbzeit zum 15:10 in Rückstand, vor allem aber in der Schlussphase mehrfach in Unterzahl, beispielsweise auch nach diesem schönen Treffer von Böttcher nach gutem Einsatz von Papendiek. Es überstand diese aber zunächst recht ordentlich, beziehungsweise gewann sie sogar. Trotzdem nutzte es die neun Fehlwürfe des BSV in der zweiten Hälfte nicht zu seinen Gunsten, setzte stattdessen selbst sechs Versuche daneben und produzierte sieben Ballverluste. Da halfen auch die fünf Paraden von Christian Schuster in den zweiten 30 Minuten nur wenig.

Der Coach hofft, dass seine Schützlinge die insgesamt starke Leistung kompensieren können. "Sie sollte uns neuen Mut für die bevorstehenden Aufgaben geben", damit nach dem Abpfiff am Sonnabend gegen den HC Einheit Halle II (Anwurf: 17.30 Uhr) dann bitte die Gäste verzweifeln.

Lok Schönebeck: Schuster, Weiss - Kazmierowski (9), Grünig (4), Mennecke (3), Engelhardt (1), Böttcher (4), Bauer (1), Schulz, Schröder (4), Tomm, Kliem (1)

Siebenmeter: Lok 1; Zeitstrafen: Lok 7