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Fußball Leistung der Spieler ist aller Ehren wert

Union Schönebeck steht nach der Hinrunde mit neuformiertem Team auf Platz drei der Tabelle

Von Franziska Herz 13.01.2017, 00:01

Schönebeck l Diese Geschichte ist bekannt: Vor einem halben Jahr schlossen sich die Vereine Schönebecker SC und Schönebecker SV zu Union 1861 Schönebeck zusammen. Was dann folgte, ist eine eigene Geschichte – denn nach 14 Spielen in der Fußball-Landesliga stehen die Elbestädter auf dem dritten Tabellenplatz. Und das hätten wohl die Wenigsten von der neuformierten Mannschaft erwartet. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte nach der Hälfte der Saison zu Buche stehen. „Im gesicherten Mittelfeld. Wir wollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, beschreibt Unions Trainer Mario Katte die Vorgabe. „Aber wir stehen besser da, als gedacht.“ Der Anfang ist damit gemacht. Und das Resultat sollte motivieren. Doch Katte und seine Mannschaft bleiben bescheiden. „Wir wollen auf dem Boden bleiben. Aber wir werden uns nicht ausruhen. Man darf nie zufrieden sein.“

Dennoch, mit gewissen Aspekten ist der Coach sehr zufrieden. So beispielsweise mit der schnell gewachsenen Kameradschaft der Elbestädter untereinander – Einem Team, das aus zwei Einheiten zu einer werden musste. Oder mit der stets hohen Trainingsbeteiligung. Oder dem unbändigen Willen der Spieler.

Dabei fingen die ersten Wochen nicht ideal an – Union trennte sich in Förderstedt mit einem 1:1-Unentschieden und verlor im Sachsen-Anhalt-Pokal beim Landesklassisten SSV Havelwinkel Warnau mit 0:1. „Dadurch waren wir leicht angeschlagen“, gab Katte zu. Doch ein paar Tage darauf folgte das Spiel beim FC Einheit Wernigerode. Und damit auch der erste Sieg. Mit 4:1 schlug Union die Harzer. „Wernigerode ist schon eine Hausnummer, dort muss man erstmal gewinnen“, ist der Coach stolz. Der Erfolg bei der Einheit war „ein Schlüsselerlebnis“. Es war eines der wichtigsten Spiele für die Schönebecker. „Dort hat alles funktioniert.“ Weitere Begegnungen folgten – bei vier Siegen, einem Unentschieden und nur zwei Misserfolgen sammelte die Mannschaft stetig Punkte. Im Herbst stand das Derby bei der TSG Calbe an. Zwar verloren die Grün-Roten mit 1:2, doch das blieb die vorerst letzte Niederlage der Hinrunde. Denn „nach Calbe ging ein Ruck durch die Mannschaft“, und Letzlingen, Uchtspringe, Ilsenburg und Westerhausen mussten gegen die Schönebecker zurückstehen. „Da haben wir gezeigt, was wir drauf haben.“ Katte betont, dass seine Mannschaft in den vergangenen Begegnungen immer mehr als Einheit auftrat. Dass sie noch besser trainierte. Es schaffte, „das Feuer aus den Trainingsstunden auf den Platz zu bringen. Und das war ein ausschlaggebender Punkt“, freut er sich über die sichtbare Entwicklung.

Dabei war es nicht immer einfach. Zahlreiche Ausfälle zogen sich in der ersten Hälfte durch die Reihen von Union. Hauptsächlich verletzungsbedingt minimierte sich der ursprünglich 25-Mann zählende Kader auf noch etwa 16 zur Verfügung stehende Akteure. In jedem Spiel gab es Wechsel. Jedes Mal wurden drei oder vier Positionen anders besetzt. Aber „jeder war da“, so Katte. „Jeder hat seine Chance genutzt. Wir haben auch mit wenigen Leuten immer unsere Leistung abgerufen.“ Für die Rückrunde sieht es personell wieder besser aus. Zwar verlassen mit Danny Rothe und Marcel Könning zwei Akteure die Mannschaft, dafür kommt mit Philipp Glage ein verbandsligaerfahrener Spieler hinzu. Glage lief für Preussen Magdeburg und zuletzt für den Burger BC auf. Das vergangene halbe Jahr pausierte der 28-jährige Stürmer allerdings, legte den Schwerpunkt auf sein Studium. Außer Glage sind noch drei weitere Fußballer im Gespräch, auf die Union eventuell noch zählen kann.

Am Montag sind die Schönebecker wieder in ihr Training eingestiegen. Ein Nachholspiel steht dann am 18. Februar auf dem Plan. Der SV Irxleben (8.) ist im Stadion an der Barbarastraße zu Gast. Sollten die Grün-Roten diese Partie gewinnen, würden sie mit Calbe punktgleich die Tabelle anführen. Aber vorerst heißt es: „Ruhig und bescheiden bleiben.“ Der bisherige Einsatz seiner Spieler ist für Mario Katte aber „aller Ehren wert“.