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Fußball Stefan Schliemann gewinnt Brüderduell

Der TSV Kleinmühlingen/Zens gewinnt das Landesklasse-Derby gegen Union Schönebeck II mit 6:3 (2:1).

14.11.2016, 00:01

Kleinmühlingen l Der TSV Kleinmühlingen/Zens wärmte sich bei kalten Temperaturen und untergehender Sonne mit Jubelgesängen: „Derbysieger, Derbysieger!“ Im Nachbarschaftsduell der Fußball-Landesklasse gewann das Team gegen Union Schönebeck II mit 6:3 (2:1). Es war gleichzeitig auch ein Aufeinandertreffen zweier Brüder, die einst gemeinsam beim TSV aufliefen. Interessante Duelle auf dem Feld gab es überall. Mit Keeper Julian Kerzel und Jens Basener liefen zum Beispiel zwei Unioner auf, die vor einiger Zeit noch das Trikot der Kleinmühlinger übergestreift hatten. Und mit Chritian Keller sowie Sebastian Durrhack hatten zwei Bördeländer auch eine Schönebecker Vergangenheit. Doch am prekärsten war wohl das Duell zwischen den beiden Schliemann-Brüdern Johannes (Union) und Stefan. Der Ältere entschied diesen Wettstreit am Ende für sich. Anfang der zweiten Halbzeit war Union dran, die Partie zu seinen Gunsten zu drehen. Aaron Schäfer und Johannes, der jüngere der beiden Schliemann-Brüder, hatten die Fehler des TSV konsequent genutzt. Die Gastgeber verloren jeweils in der Vorwärtsbewegung den Ball, waren zu weit aufgerückt und gestatteten dem Gegner viel Platz. Nach schnellem Umschaltspiel in die Spitze schlossen die beiden eiskalt ab und erzielten den 3:3-Ausgleich.

„In der Phase haben wir nicht gut gestanden, zu sorglos gespielt“, hatte TSV-Trainer Mario Sens beobachtet. „Da dürfen wir im Mittelfeld nicht so offen sein.“ Union war am Drücker, vor allem über den ballsicheren und schnellen Marcus Rasche auf der rechten Seite, der als Verstärkung von der Ersten dabei war. Doch im Abschluss wollte der vierte Treffer nicht gelingen, weil Kleinmühlingen geschickt klärte. Beispielsweise bezwang Stefan Schliemann, der ältere der beiden, seinen Bruder Johannes im Kopfbalduell, verhinderte so eine Chance. „Das war schade. Wenn wir da noch ein Tor nachlegen, drehen wir das Spiel“, erklärte Union-Coach Marko Ulbrich. Doch seine Schützlinge konnten die kurze Schwächephase des TSV nicht nutzen. „Da waren die Köpfe kurz unten, aber wir haben uns wieder aufgerappelt“, lobte Sens. Kevin Junge erzielte die erleichternde 4:3-Führung nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite und Vorarbeit von Christoph Berlau. Bei einer strittigen Szene und einem möglichen Elfmeterpfiff hatte Schönebeck kurz die Chance, in die Partie zurückzufinden, doch schließlich sorgte Marcel Rohde per Direktabnahme für die Entscheidung. Nick Süßmilch erhöhte praktisch mit den Schlusspfiff – Stefan Schliemann hatte das 6:3 über rechts mit einem starken Solo vorbereitet.

Angesichts der angespannten Lage beider Teams durfte man nun keinen fußballerischen Leckerbissen erwarten, und doch war diese Partie packend, riss die Zuschauer mit und sorgte mit neun Treffern für gute Unterhaltung. Am Ende gelang dem TSV Kleinmühlingen/Zens ein großer Schritt aus dem Tabellenkeller, er kletterte bis auf den elften Rang und hat nun drei Zähler Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz. Die Gäste hingegen stecken mit vier Zählern Rückstand auf das Mittelfeld und dem vorletzten Rang weiterhin mitten drin im Rennen um den Ligaverbleib. In Schönebeck übte man daher Manöverkritik. „Wenn man auswärts drei Tore schießt, muss man auch mal was mitnehmen. Sechs Gegentreffer sind einfach zu viele. Die meisten resultierten aus individuellen Fehlern in der Abwehr. Das müssen wir dringend abstellen“, betonte Ulbrich.

„Die Jungs haben das super gemacht. Wir haben eine junge Viererkette. Fehler passieren zwangsläufig. Trotzdem war es klasse. Wir mussten wieder umstellen und die personellen Ausfälle auffangen. Aber wir haben uns gut gefunden und am Ende sechs Tore erzielt“, freute sich Sens. Und so entschied Stefan Schliemann das Brüderduell für sich. Johannes gelang zwar der Treffer zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich, doch der Kleinmühlinger hatte mit der Vorlage für Nick Süßmilch zum einen eine Vorlage vorzuweisen und zum anderen durch den Sieg natürlich die drei Punkte zuhause behalten. Die Chancen zur Revanche gibt es dann am Sonnabend, 11. März 2017, wenn der TSV bei den Schönebeckern zu Gast ist.

TSV Kleinmühlingen/Zens: Brandt – Volk, Keller, Kunze (60. Klöhn), Kaschner, Junge (88. N. Süßmilch), Berlau, Durrhack (71. Ehme), Kirchhoff, S. Schliemann, Rohde

Union Schönebeck II: Kerzel – Rothe, Jaenecke, Weidemann, Müller, Guhde, Schäfer, Rasche, Stüber, J. Schliemann (58. Jahne), Basener (77. Rrakulli)

Tore: 0:1 Jens Basener (11.), 1:1 Kevin Junge (14.), 2:1 Andreas Kirchhoff (25.), 3:1 Sebastian Durrhack (50.), 3:2 Aaron Schäfer (55.), 3:3 Johannes Schliemann (56.), 4:3 Kevin Junge (66.), 5:3 Marcel Rohde (86.), 6:3 Nick Süßmilch (90.); SR: Christian Schütze; ZS: 105