1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Kämpferisch und spielerisch stark

Handball Kämpferisch und spielerisch stark

TSG Calbe ärgert den Spitzenreiter aus Fermersleben.

Von Tilman Treue 20.02.2017, 23:01

Calbe l Die Handballerinnen der TSG Calbe haben die Überraschung gegen den Tabellenführer der Sachsen-Anhalt-Liga FSV 1895 Magdeburg knapp verpasst und unterlagen mit 25:27 (11:15). Trotzdem sind die Saalestädterinnen mit sich zufrieden, lieferten sie doch einen kämpferisch und spielerisch starken Auftritt ab. „Wir haben uns sehr gut verkauft, an der Grundeinstellung gibt es nichts zu mäkeln“, resümierte TSG-Trainer Frank Falke im Anschluss und erkannte an, dass der Gegner mit seinen starken Rückraumschützinnen die sprichwörtliche Nummer größer war. 22 der 27 FSV-Tore entfielen allein auf Anne Pätzold, Kristin Schüler und Kristin Musche, die allesamt von ihrer jahrzehntelange Erfahrung zehren. Calbe hatte dem wenig entgegenzusetzen, zumal weiterhin wichtige Akteure aus gesundheitlichen Gründen fehlen. „Wir haben uns insgesamt gut aus der Affäre gezogen“, lobte Falke. Ausdrücklich hob er in diesem Zusammenhang den blickigen Rückwärtsgang hervor, mit dem die TSG nahezu alle Kontermöglichkeiten der Fermersleberinnen unterband.

Der Blick auf die Zwischenstände offenbart indes dieselbe Berg- und Talfahrt, die das Spiel der Calbenserinnen schon die ganze Saison prägt. Dem 2:6-Rückstand folgte eine starke Phase und der 10:11-Anschluss, dann fiel die Leistung wieder ab und der FSV lag kurz nach dem Wechsel 18:12 in Front. „Besonders in der zweiten Hälfte haben wir uns viele Chancen erkämpft, hatten aber nicht den Überblick, sie entsprechend zu nutzen“, beobachtete der Trainer, räumte aber ein, „man darf auch nicht vergessen, mit welchem Kader wir spielen. Das ist ein Lernprozess und wir arbeiten noch.“

Nach einer Verletzung in der ersten Hälfte musste das Team auf Sophia Rust und damit eine weitere Rückraumkraft verzichten. Die Manndeckung gegen Lisa-Marie Prokop sorgte für die nächste taktische Herausforderung. „Jeder hat auf seiner Position versucht, etwas zu bewegen. Das hat Lob verdient“, ließ Falke auf die Einstellung seiner Schützlinge nichts kommen. So fand sich das Team immer besser in seinem Spiel zurecht, setzte taktische Vorgaben gut um und verkürzte zum 18:20. Dann kam das nächste Tal, das mit Blick auf den inaktiven Innenblock vor allem abwehrseitig viel zu tief ausfiel. Dem FSV-Rückraum spielte das in die Hände (20:27, 55.). Eine letzte Auszeit rüttelte die Saalestädterinnen noch einmal wach. Trotz der immensen Belastung mobilisierten sie alle Kräfte, ließen den Anschlusstreffer am Ende zwar liegen, aber ihre Fans mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. „Wir haben uns weiterentwickelt“, freute sich der Trainer, der beobachten durfte, wie seine Philosophie immer mehr greift. „Die Fans haben guten Handball gesehen“, war er sich dann auch sicher und weiß, dass mit mehr Konstanz in den kommenden Spielen sicherlich noch etwas zu holen ist. Die Niederlage gegen den Spitzenreiter geht daher in Ordnung.