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Handball Lok-Team stürmt an die Tabellenspitze

Schönebecker behalten kühlen Kopf, siegen in Güsen und erobern die Tabellenspitze der Verbandsliga.

Von Stefan Graf 06.03.2017, 23:01

Güsen l In einer zwischenzeitlich sehr knappen Verbandsliga-Begegnung bewahrten die Handballer der SG Lok Schönebeck den längeren Atem und gewannen beim Güsener HC deutlich mit 39:33 (20:18). „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ jubelten und feierten die Schönebecker mit dem Erklingen der Schlusssirene und tanzten in der Elbe-Havel-Halle im obligatorischen Mannschaftskreis, als wäre sieben Spieltage vor Saisonende bereits eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen. „Für den Moment fühlt es sich gut an“, beschrieb Lok-Trainer Henning Stapf die derzeitigen Emotionen. „Die Jungs haben sich wirklich diebisch gefreut.“ So mancher Güsener Spieler schien bei diesem Anblick in einen Tagtraum zu verfallen, denn eigentlich wollte der GHC vor einigen Wochen selbst mit Spitzenreiter-Parolen in einen Jubelrausch verfallen. Stattdessen musste man die Party den anderen überlassen.

Schon die Niederlage gegen das damalige Schlusslicht Magdeburger SV hat angedeutet, dass der Güsener HC derzeit nicht an seine Höchstform anknüpfen kann. Die Luft scheint etwas raus zu sein beim Team um Coach Thomas Lepper. An der Kaderplanung kann es nicht gelegen haben, schließlich stand das Lepper-Team komplett und frei von „Wehwehchen“ auf der Platte. „Es ist bitter, dass wir zum Schluss dann doch so deutlich verloren haben. Wir waren so nah dran und haben dann dreifaches Pech im Abschluss“, meinte Lepper, der damit auf Güsens stärkste Phase rund zehn Minuten vor Schluss anspielte.

Zu dieser Zeit gerieten die Gäste aus Schönebeck, die sich zuvor eine 29:22-Führung herausspielten, arg in die Bredouille. Aufgrund zweier Zeitstrafen, die kurz nacheinander verhängt wurden, nutzte der Gastgeber in Überzahlsituation fast jeden Angriff erfolgreich aus. Güsen traf fünfmal in Folge, aus einem 26:32 wurde ein 31:32. Der Ausgleich lag in der Luft, doch Schönebecks Keeper Robert Knörich war im richtigen Moment zur Stelle und parierte, wie schon oftmals zuvor, erstaunlich viele von Christian Haßbargens Hochgeschwindigkeitswürfen. Wieder in Überzahl, fanden die Elbestädter schnelle Antworten und stellten die alte Führung dank der gut aufgelegten Martin Schröder und Kevin Krause wieder her. Besonders Letzterer war ein ständiger Unruheherd über Außen, den die Güsener Abwehrreihe nicht in den Griff bekommen konnte. Stapf betonte aber, dass keiner seiner Schützlinge in dieser Partie hervorzuheben sei. „Es haben alle mitgezogen, es war eine super Leistung der gesamten Mannschaft. Wir haben zu den anderen Spielen noch einmal eine Schippe draufgelegt.“

„Wenn man sich die Aufstellungen näher betrachtet, sieht man schon welche Qualität diese deutlich jüngere Truppe besitzt“, fasste Leeper später zusammen. In der Tat hat man vor allem in der ersten und Anfang der zweiten Hälfte gesehen, dass den Gästen weniger Fehler unterliefen und sie im Aufbau das eingespieltere Team waren. Güsen hingegen verpasste es nach der Pause den Anschluss zu wahren. Dabei hatte man im ersten Durchgang lange Zeit die Oberhand und ließ Lok erst beim Stand von 15:14 in Führung gehen. Zuvor trennten beide Teams nur ein bis zwei Treffer. Unterm Strich ein verdienter Sieg für den neuen Tabellenführer. Die Gäste waren das abgezocktere Team und ließen sich auch von einer zwischenzeitlichen Aufholjahd des GHC nicht aus der Spur bringen. Am kommenden Sonnabend wartet der nächste „Kracher“ auf die Schönebecker. Dann empfangen sie die HSG Osterburg (2.). Um 17.30 Uhr ist Anwurf.