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Judo Esleida Pfannenschmidt holt Gold

Für die Judoka der U 13 ist der Jahreshöhepunkt die Landes-Einzelmeisterschaft. Die Kämpfer aus Schönebeck und Calbe waren gut vorbereitet.

25.07.2015, 07:41

Gardelegen (tbr/fna) l Den Anfang machte Julien Freiheit (bis 50 Kilogramm). Gegen Dominik Nitzsche (Genthin) gewann er auf Ippon mit einem sehenswerten Ippon-Seoi-Nage (Schulterwurf). Auch Erik Schmidt (Motor Halle) musste an diesem Tag seinen Kampf an Julien abgeben. Nach einem Hiza-Guruma (Knierad) und guter Übernahme im Bodenkampf zog Julien in das Finale ein. In diesem traf er auf Max Nietschmann (SV Halle). Der Schönebecker kam nie wirklich in Bedrängnis, ging durch einen starken Konter in Führung und hielt diesen über die Zeit. Somit stand Julien als erster Landesmeister fest.

Parallel dazu trat Niklas Tausch (bis 37 Kilogramm) als Titelverteidiger an. Im ersten Kampf fiel Jan-Ole Lissok (Wanzleben) nach kurzer Zeit auf einen Tomoe-Nage (Kopfwurf) auf Ippon (ganzer Punkt). Im Halbfinale konnte Niklas auch Franz Förster (SV Halle) auf Tomoe-Nage werfen und erhielt dafür einen Yuko (mittlere Wertung). Dann aber Fassungslosigkeit: In einer Bodensituation stützte Niklas sich auf allen Vieren nach oben, als Zeichen, den Bodenkampf beenden zu wollen. Franz hängte sich an Niklas und die Kampfrichter gaben einen Ippon für einen gestreckten Arm. Einstimmig ließen sie auch keinen Protest zu. Wie so oft im Sport muss man strittige Entscheidungen nun mal hinnehmen. Niklas machte im Kampf um Platz 3 gegen Martin Gärtner (JC Halle) alles klar und blieb mit Bronze auf einem Treppchenplatz.

Bei Moniek Reinicke (über 52 Kilogramm) galt es, noch einmal den Trainern der Sportschule mit einem Titel zu beweisen, dass sie sich mit ihrer Aufnahme richtig entschieden haben. Im ersten Duell gegen Nele Trümpler (Dessau) musste sich Moniek erst in den Kampf finden, dominierte dann aber ihre Gegnerin klar über den Griff und konnte mit einem Hiza-Guruma und einer anschließenden Festhalte den ersten Sieg einfahren. Im zweiten Kampf gegen Lilly Schulze (Sama Budo Kai) dauerte es auch etwas, bis sie mit einer O-Goshi-Gake-Kombination schließlich eine Wertung erzielte, die sie bis Ende der Zeit halten konnte. Den Finalkampf gegen Sophie Schnelle (PSV Köthen) beendete Moniek kurz und schmerzlos. Somit stand der zweite Titel für die Schönebecker Kämpfer fest.

In der Klasse bis 40 Kilogramm hatte Celina Frank an diesem Tag sicher die leistungsstärksten Gegnerinnen auf der Matte. Von Michelle Greiß (Motor Halle), der Vorjahres-Landesmeisterin, ließ sich Celina überrumpeln. Im zweiten Kampf gegen Julia Haase (SV Halle) machte Celina zunächst einen sicheren Eindruck, doch kurz vor Schluss musste sie den Vorsprung abgeben. Verlorene, aber gut gekämpfte Begegnungen gegen solche starken Gegner geben Selbstbewusstsein mit. Ihren letzten Kampf gegen Angelina Steinbach (Wefensleben) konnte sie dann für sich entscheiden und somit stand ein sehr gut erkämpfter dritter Platz zu Buche.

Auch der in Calbe trainierende Tim Loth (bis 40 Kilogramm) konnte sich an diesem Tag gegen seine erfahrenen Gegner nicht durchsetzen und musste nach zwei Niederlagen ausscheiden. Aber auch für ihn war – wie bei Celina – die Teilnahme an der Meisterschaft eine wichtige Erfahrung, damit das im Training Gelernte abgerufen werden kann.

Bei Kevin Müller aus Calbe (bis 55 Kilogramm) war nach einer Niederlage und einem Sieg die Silbermedaille ganz nahe. Jedoch musste er den letzen Kampf an seinen Kontrahenten abgeben und sich so mit Bronze zufriedengeben.

Annemarie Speiser (Bad Kösen) war die erste Gegnerin für Selena Pfannenschmidt (bis 36 Kilogramm). Sie war zwar etwas kräftiger, doch Selena trumpfte mit ihrer Wettkampferfahrung auf. In einem spannenden Duell nutzte sie ihre technischen Vorteile, erzielte mit einem O-Uchi-Gari (große Innensichel) einen Waza-ari (halber Punkt), den sie bis Ende der Kampfzeit hielt. Im Halbfinale beendete ein linker O-Goshi (großer Hüftwurf) gegen Anna Pesch (Gardelegen) den Kampf sehr zügig.

Im letzten Duell angekommen, stand ihr Annette Hahn (Merseburg) wie schon beim Finale der U 11 gegenüber. Selena ging konzentriert in den Kampf, setzte ihren Griff durch und befolgte genau die vorgegebene Taktik des Trainers. Schließlich nutzte sie eine Situation am Mattenrand und erzielte mit einem Ippon-Seoi-Nage einen Yuko. Diesen hielt sie mit einer klugen Kampfweise bis zum Ende der Zeit, was ihr die Goldmedaille brachte.

Esleida Pfannenschmidt (bis 52 Kilogramm) wollte es ihrer Cousine gleichtun. Merle Lohöfer (Gardelegen) hatte ihr nicht viel entgegenzusetzen. Esleida beendete nach nur wenigen Sekunden den Kampf mit einem Hiza-guruma und fuhr damit den ersten Sieg ein. Nele Fiedler (Motor Halle) machte da schon einen stabileren Eindruck. Doch in einer Mattenrand-Situation brachte Esleida die Hallenserin mit einem Hiza-gurma zu Boden und sicherte sich den Titel mit einer Festhalte.

Yannick Fehler (über 55 Kilogramm) trainiert erst seit einem halben Jahr in Schönebeck, ist dabei aber überaus fleißig und trat nun ebenfalls in Gardelegen an. Malte Schröder (Salzwedel) stellte die erste Hürde dar. Doch Yannick bestimmte den Kampf von Anfang an, konnte mit einem Seoi-otoshi (Schultersturz) einen Waza-ari erkämpfen und mit der anschließenden Festhalte den Kampf für sich entscheiden. Im Halbfinale gegen Erik Pallapies (Tangermünde) holte er sich mit seinem aktiven Kampfverhalten und einem Hiza-guruma den Sieg. Im Finale musste Yannick mit seinem weiß-gelben Gürtel gegen Eric Heinze (PSV Köthen) antreten, seines Zeichens schon Orange-Gurt-Träger. Aber auch hier machte Yannick seine mangelnde Erfahrung mit Einsatz und Willen wett. Spannend wurde es, als sein Gegner einen Shido (Bestrafung) wegen Passivität erhielt, jedoch auch Yannick einen Shido im Ausgleich einstecken musste. In der letzten Minute konnte er noch einmal ein Feuerwerk von Angriffen zünden. Für einen Seoi-otoshi erhielt er einen Yuko, den er bis Ende der Zeit hielt. Jubelnd kam Yannick von der Matte, zu Recht und ein schönes Beispiel, dass man durch Ehrgeiz und Zielstrebigkeit viel erreichen kann.

Ein langer und spannender Wettkampftag war für die Kinder, ihre Trainer und die mitgereisten Eltern zu Ende, an dem Freud und Leid wieder dicht beieinander lagen, die Freude aber sicher überwog.