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Fußball-Testspiel: SV 09 Staßfurt – 1. FC Magdeburg 0:4 (0:4) Gegentore durch individuelle Fehler

Von Sandra Arm 17.01.2011, 04:35

In Staßfurt sorgten gestern Kaiserwetter und ein Kaiser für zahlreiche glückliche Gesichter. Kein anderer als Ruud Kaiser, der Trainer des Regionalligisten 1. FC Magdeburg, trat mit seinem Team zum Testspiel beim Fußball-Verbandsligisten SV 09 Staßfurt an. Fast 800 Zuschauer wollten sich die Partie nicht entgehen lassen und kamen dabei voll auf ihre Kosten. Der um zwei Klassen höher spielende Gast setzte sich souverän mit 4:0 (4:0) durch.

Staßfurt. Für diese Begegnung wurden optimale Bedingungen geschaffen. Dafür wurde eigens das Edgar-Stein-Spielfeld im Stadion der Einheit hergerichtet. "Wir sind froh über die Bedingungen, aber es war das einzige Spiel in der Vorbereitung, das wir auf Rasen durchgeführt haben", betonte SV 09-Trainer René Schulze. Selbst Kaiser zeigte sich nicht nur von den äußeren Bedingungen angetan. "Wir sind sehr froh, dass wir auf Rasen gespielt haben. In der zweiten Hälfte ist er dann etwas hoppelig geworden, aber wir sind zufrieden."

Das konnte Kaiser auch mit dem Spiel sein, denn seine Schützlinge übernahmen gleich die Initiative. Besonders über die Außen wurde immer wieder Druck ausgeübt. Schulze wollte von seiner Elf sehen, dass sie gut spielt und dagegenhält. Staßfurts Außenverteidiger Daniel Ponikau hatte einen schweren Stand gegen den agilen Marvin Wijks, der mit seinen Eingaben für viel Gefahr sorgte. So zum Beispiel in der vierten Minute, als eine Flanke über die rechte Angriffsseite der Gäste in den Strafraum gelang. Der heranstürmende Tobias Becker zog aber kein Kapital aus dieser Situation, er rutschte am Ball vorbei.

In der Innenverteidigung waren Kapitän Björn Friedrichs und Tony Adam im Dauereinsatz, um den druckvollen Angriffen der Magdeburger stand zu halten. Aber auch Marcel Mähnert hatte auf der rechten Seite keinen leichten Stand. So war Stürmer Denis Wolf sein ständiger Begleiter. Der erste Treffer ließ dann nicht lange auf sich warten, allerdings wurde dieser vom Punkt erzielt. Kapitän Daniel Bauer hatte keine Mühe und versenkte sicher zum 0:1 (13.). Nur 180 Sekunden später musste dann SV 09-Keeper Tobias Witte erneut hinter sich greifen, denn Wolf hatte sich durchgesetzt und erhöhte zum 0:2 (16.). Die Staßfurter fanden einfach kein geeignetes Mittel, um die gegnerische Abwehr zu überwinden. "Wir sind einfach viel zu ängstlich aufgetreten und haben die Zweikämpfte nicht angenommen. Wir standen zu weit weg vom Gegner", hatte Schulze beobachtet. Das wurden ihnen in der 26. Minute zum Verhängnis, als Magdeburgs Neuzugang Kosta Rodrigues mit einem satten Fernschuss aus etwa 25 Metern zum 0:3 traf. Es war sein erster Treffer für die Blau-Weißen. Er war ohnehin einer der auffälligsten Akteure. Er verteilte im Mittelfeld die Bälle sehr gut und leitete viele Angriffe mit ein.

Die Gäste nahmen ein wenig das Tempo heraus, kontrollierten aber weiterhin das Geschehen. Ein Raunen ging dann kurz vor dem Halbzeitpfiff durch das Publikum, als Staßfurts Mittelfeldspieler Victor-Ramon Roldan-Arias nur den Pfosten traf (41.). "Die Möglichkeit war gut herausgespielt, aber wir hatten Pech im Abschluss", trauerte Mähnert der Chance hinterher. Der Ehrentreffer blieb dem Gastgeber vor der Pause also versagt. Dafür erhöhte Marko Verkic nach einer Eingabe von Wijks zum 0:4 (43.).

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Magdeburger weiterhin sehr laufstark, aber der SV 09 stand nun kompakter und ließ kaum noch Chancen zu. "Staßfurt hat organisierter gespielt und uns weniger Raum gegeben", hatte Kaiser beobachtet. Die Magdeburger nutzten die zweiten 45 Minuten hauptsächlich, um den Ersatzspielern wie beispielsweise Tobias Scharlau oder Ersatzkeeper Franko Flückiger Einsatzzeiten zu geben. Flückinger blieb – ebenso wie Matthias Tischer – ohne Gegentreffer. Es war beiden Trainern wichtig, dass es ein faires Spiel war und sich keiner verletzte. "Es war eine gesunde Zweikampfführung", befand Kaiser.

Die vier Gegentreffer ärgerten Schulze sehr, weil sie alle "unnötig waren und aus individuelle Fehler resultierten". Was des einen Leid, war des anderen Freud. Kaiser hatte wahre Freude "an den toll herausgespielten Treffern".

SV 09: Witte – Ponikau (23. Oehme), Friedrichs, Liensdorf, Adam, Mutschler (29. Mensching), Härtl, Piele, Roldan-Arias (76. Wöhlbier), Müller, Mähnert

1. FCM: Tischer, Flückiger – Hacke, Becker, Wolf, Siefel, Verkic, Wijks, Köhne, Neumann, Bauer, Rodrigues, Sumelka, Instenberg, Georgi, Scharlau, Kjazdowski, Girke, Friebertshäuser

Einige Akteure des SV 09 hatten bereits das Testspiel vom Vortag gegen den Landesligisten VfB Ottersleben in den Beinen. Beide Teams trennten sich 3:3 (0:1)-unentschieden. Dabei liefen die Gastgeber immer wieder einem Rückstand hinterher. Sven Limpächer verkürzte zum 1:2 (70.), Mathias Oehme glich zum 2:2 (74.) und Tony Adam zum 3:3 (86.) aus.

Staßfurt: Michalak – Wöhlbier, Sander, Stachowski (55. Mensching), Dörfler (45. Tonn), P. Limpächer (45. Adam), Klemmer, Oehme, Gurn, Ziebell (70. Herter), S. Limpächer

Ottersleben: Kowalewski – Rusche, Malchau (63. Müller), Tobisch (63. Schmeil), Griep, M. Feldheim, Uffrecht, Hitzing, Jakuszeit, O. Feldheim, Rasche