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Fußball-Landesklasse ZLG Atzendorf unterliegt TV Askania Bernburg II knapp mit 0:1 (0:0) Dem Favoriten die Stirn geboten

Von Christian Jäger 14.04.2014, 03:26

Die Fußballer der ZLG Atzendorf sind in der Landesklasse nur knapp an einer Überraschung vorbeigeschrammt. Über weite Strecken beherrschten die Gastgeber den Tabellenzweiten, TV Askania Bernburg II. Doch am Ende durchkreuzte ein Strafstoß und ein Platzverweis die Atzendorfer Hoffnungen.

Atzendorf l Der tabellarische Unterschied von neun Plätzen war keinesfalls erkennbar. Vor allem der erste Durchgang ging klar und deutlich an die Atzendorfer. Sie übernahmen früh das Geschehen und erzeugten Druck. Die wohl beste Chance hatte die ZLG bereits nach knapp zehn Minuten. Bernburgs Torhüter Christian Zellmer ließ einen gut getretenen Freistoß gefährlich abprallen. Tobias Sura rauschte mit dem Kopf heran, traf jedoch aus etwa fünf Metern nur das Außennetz und verpasste so die frühe Führung gegen den Favoriten.

Die Gäste standen tief und schienen kein rechtes Mittel gegen die druckvollen Atzendorfer zu finden. In einer der wenigen Aktionen, in denen Askania mal die eigene Hälfte verließ, verletzte sich Rechtsverteidiger Stefan Martens nach einem Zusammenprall. So musste er bereits nach 20 Minuten ausgewechselt werden.

Obwohl sich ein Bernburger bei einem Foul verletzte, waren sie es immer wieder selbst, die mit kleinen taktischen Fouls den Fluss unterbanden. Doch nur einmal griff Schiedsrichter Christopher Bethke in die Brusttasche.

Trotz des klaren Übergewichts der Gastgeber blieben zwingende Chancen meist aus. Nach knapp 30 Minuten verbuchte die ZLG bereits vier Freistöße aus gefährlichen Positionen. Doch nur zweimal wurde es brenzlich für Zellmer, der unsicher wirkte und den Ball beide Male nach vorn abprallen ließ.

Doch nach einer halben Stunde ebbten die Atzendorfer Sturmläufe allmählich ab. Askania nutzte dies, stockte in Sachen Ballbesitz auf, blieb dabei jedoch bis auf eine Aktion ungefährlich. Etwa zehn Minuten vor der Pause ließ Bernburgs Marcel Schulze eine lange Ecke abtropfen, schlug einen Haken und verlud damit die ZLG-Abwehr. Der anschließende Schuss wurde von Schlussmann Sascha Eisenträger noch an die Latte gelenkt. Dies blieb jedoch die gefährlichste Gelegenheit des zweitbesten Angriffs der Liga. So blieb die ZLG ihrem Vorhaben treu, die Null hinten so lange wie möglich zu halten.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine ausgeglichene Partie - zumindest bis zur 63. Minute. In dieser flog Atzendorfs Andreas Spangenberg mit der Ampelkarte vom Platz. Das rief auf der Atzendorfer Bank Unverständnis hervor. Steffen Grohe aus dem Trainergespann mit Bernhard Knoll haderte: "Andreas begeht im ganzen Spiel drei Fouls und sieht dafür beide male Gelb." Spangenberg foulte Benjamin Kollmann, der sich dafür mit einer Tätlichkeit revanchierte. Zu allem Unmut Steffen Grohes sah er dafür allerdings nur den Gelben Karton. "Das war der Knackpunkt."

In Unterzahl gelang den Gastgeber nicht mehr viel. Neben drei Eckbällen in Folge hatte Sura erneut die Führung auf dem Fuß. Er wurde vor dem gegnerischen Strafraum gefoult, behauptete dennoch den Ball und zog in den Gefahrenbereich, während der Unparteiische den Vorteil laufen ließ. Doch aus heiterem Himmel ertönte ein Pfiff. Sura startete samt Leder in eine aussichtsreiche Position und ihm wurde der Vorteil abgepfiffen. "Ohne den Pfiff hätten wir vielleicht in Führung gehen können und hätten das 1:0 über die Zeit gebracht", haderte Grohe.

Im Gegenzug sorgte der Schiedsrichter erneut für kollektives Atzendorfer Unverständnis. Christian Rock schirmte im eigenen Strafraum den Ball ab, ein Gegenspieler läuft ihm in die Hacken, beide fallen hin und es gab Strafstoß. Diesen verwandelte Kollmann in der 71. Minute. Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch.

"Wir sind wider Erwarten zu Chancen gekommen und sind total happy damit, wie es gelaufen ist", blickte Grohe zurück. "Dass wir verloren haben, ist nicht so schlimm. Denn ich habe eine völlig andere Mannschaft gesehen als noch zuletzt. Wenn man sieht, wie wir gespielt haben und wie jeder für jeden gekämpf hat, macht das Mut", resümierte Grohe.

ZLG Atzendorf: Eisenträger - Kutz, Voigtländer, Faatz (87. Brüggemann), Linsdorf, Ebeling, Spangenberg, Sura, Stefan Rock, Knoll, Tolle

Tor: 0:1 Benjamin Kollmann (71. FE); SR: Christopher Bethke; ZS: 80