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Frauen-Volleyball Trainer Gerald Wolter will VC 97 Staßfurt mit seiner Philosophie voranbringen und setzt auf Jugend Landesliga-Damen peilen Aufstieg an

Von Christian Jäger 13.08.2014, 03:11

Der VC 97 Staßfurt startet mit sechs Frauen- beziehnungsweise Mädchenmannschaften in die neue Volleyball-Saison. Das Aushängeschild ist dabei das Landesliga-Team, das in der vergangenen Saison nur knapp den Aufstieg verpasste und in dieser Spielzeit entsprechend angriffslustig auftritt. Über allen Mannschaften steht ein Name: Gerald Wolter.

Staßfurt l Mit Unterstützung von vielen weiteren Trainern in den jeweiligen Altersklassen ist Wolter bei allen Teams an der Seitenlinie aktiv. Der 53-Jährige erlernte selbst beim VC 97 das Volleyballspielen. Dann zog es ihn aus Staßfurt weg. Er sammelte in Berlin Erfahrungen in der 1. Liga. Als es verletzungsbedingt aktiv nicht mehr weiterging, tauschte er die Knieschoner gegen eine Trillerpfeife. Nach mittlerweile 35 Jahren zog es Wolter nun zurück an die Bode. In der vergangenen Saison half er bereits als Trainer aus. Schnell entwickelte sich dann eine feste Zusammenarbeit.

Wolters Philosophie: Spiele sind das beste Training

Wolter hat eine klare Philosophie. "Spielen, spielen, spielen. Spielen ist das beste Training", erklärte er. Deswegen sollen die Teams an so vielen Turnieren wie irgend möglich teilnehmen - deutschlandweit und mit internationaler Beteiligung. "Gern auch Turniere über mehrere Wettkampftage. So kann man besser beobachten und auswerten. Meist sieht man bereits am zweiten Tag die Fortschritte", so Wolter. Die Frauen und Mädchen des VC 97 trainieren mindestens dreimal die Woche, mit viel Fleiß können sich die Kleineren die vierte Einheit mit den Großen "verdienen".

Doch der wahre Fortschritt sei nicht im Training erreichbar. "Jeder Fehler aus einem Pflichtspiel brennt sich den Mädchen ein. Besonders nach sehr knappen Niederlagen fragt sich jeder, was er besser machen kann." Genauso wichtig sei es aber auch, Spaß am Volleyball zu haben. "Wer zum Training oder zum Spiel die Halle betritt, sollte sich darüber freuen."

Der Coach hat sich einen weiteren Grundsatz auf die Fahnen geschrieben. "Motivation ist das A und O." Dabei gehe es in erster Linie um Gemeinschaftlichkeit. "Volleyball ist ein Mannschaftssport. Alle müssen an einem Strang ziehen."

Landesliga soll nur ein Zwischenstopp sein

An einem Strang muss in der neuen Saison auch gezogen werden, um die angepeilten Ziele zu erreichen. Die Landesliga der ersten Frauenmannschaft soll nur ein Zwischenstopp sein. "Wir wollen aufsteigen", brachte es Wolter auf den Punkt. Mit genügend Trainingsfleiß sei dies auch ein realistisches Ziel. Das liegt auch daran, dass der Kern des Teams zusammenblieb und es zudem ein stimmiges Ensemble ist. Dafür sind auch teambildende Unternehmungen abseits des Netzes wichtig.

Wolter setzt allerdings nicht nur auf Spaß und Motivation. Er verlangt auch theoretisches Wissen von seinen Spielerinnen. Im September müssen alle Volleyballerinnen, sowohl die jüngeren als auch die älteren, einen Schiedsrichterlehrgang absolvieren. Dabei geht es nicht nur darum, Spiele auf Turnieren vernünftig zu leiten. Vielmehr gehe es um Fingerspitzengefühl. "Die Mädchen sollen so lernen, Entscheidungen anderer Schiedsrichter zu akzeptieren. Meckern ist tödlich." Das könne man nicht früh genug internalisieren. Auch Wolter selbst möchte sich weiterentwickeln und will im kommenden Jahr die Lizenz zum A-Trainer erwerben.

VC 97 kooperiert mit Dr. Frank Gymnasium

Damit auch in den zukünftigen Jahren der Erfolg konstant gehalten werden kann, baut der VC 97 auf den Nachwuchs. Auch in diesem Jahr kooperiert der Verein wieder mit dem Dr. Frank Gymnasium, um interessierte Mädchen bereits ab der fünften Klasse für Volleyball zu begeistern. Das Training soll direkt auf den Schulschluss folgen, um so auch Kindern aus der Umgebung die Teilnahme zu ermöglichen.

Der Nachwuchs soll auch früh bei den Älteren Erfahrungen sammeln. So besteht die zweite Frauenmannschaft in der Landesklasse größtenteils aus Siebt- und Achtklässlerinnen. Die Partien dauern länger und es gibt mehr Konkurrenz, sodass mehr Spieltage zustande kommen. Außerdem steht die Zweite starken Gegnern gegenüber und kann so wichtige Erfahrungen sammeln. Das Team könnte auch noch in der U 16 antreten, bekäme dort aber weniger Spielpraxis. Diesbezüglich würde sich der Staßfurter Verein Verbesserungen vom Volleyball-Verband wünschen.

Dass der Nachwuchs gut aufgestellt ist, zeigte die U 20 jüngst beim Landesspielfest in Braunsbedra. Annalena Hoppe, Carolin Hoffmann, Sabrina Senf, Nina Fiedler, Tina Schumacher und Judith Rose sicherten sich in einem starken Teilnehmerfeld Bronze.