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HC Salzland 06 Zweiter der Kategorie "Mannschaft des Jahres" / Michael Ritter gewinnt erneut Sportlerwahl: Rundum gelungen

Von Christian Jäger 24.03.2015, 02:22

Manche erschienen mit Schlips und Krawatte, andere in den Trainingsanzügen ihrer jeweiligen Vereine - ob nun so oder so gekleidet, die Nominierten zur sechsten Sportlerwahl im Salzlandkreis blickten der Bekanntgabe der Sieger gespannt entgegen.

Staßfurt l Nachdem sich der Saal im Staßfurter Sparkassenschiff füllte, ergriff Thomas Gruschka, Geschäftsführer des Kreissportbundes, das Wort und eröffnete die Veranstaltung. Ohne viele Worte zu verlieren - er wusste um die Anspannung der Kandidaten - wies er auf den ersten musikalischen Beitrag hin, der dem Anlass kaum mehr entsprechen konnte. Kristina Richter, Emily Wenzel und Alexey Gusev, ein Trio der Musikschule Aschersleben/Staßfurt, leitete das Event ein. Als Gewinner des Wettbewerbs "Talente 2014" und des Regionalwettbewerbs "Jugend musiziert" passte das Trio optimal in den Rahmen.

"Sportlandkreis" statt Salzlandkreis?

Die richtige Eröffnung nahm anschließend Detlef Gürth vor. Der KSB-Präsident schlug geschickt den Bogen von der Musik zum Sport. Denn beides bedürfe viel Anstrengung, um zum Optimum zu gelangen. Außerdem richtete er einen eher halbernst gemeinten Scherz an Landrat Markus Bauer. Gürth schlug vor, dass der Salzlandkreis doch eigentlich in den "Sportlandkreis" umbenannt werden könnte. Als hätte er die neugierigen Augen der Nominierten berücksichtigt, sagte er anschließend: "Wir müssen an dieser Stelle nicht über die Bedeutung des Sports reden. Denn jeder hier will wissen: Wer hat gewonnen?"

Doch noch mussten sich die vielen Kandidaten in Geduld üben. Denn nachdem die Gewinner der Verlosung bekanntgegeben wurden, ergriff Landrat Bauer das Wort. Im Kern ging es ihm darum, klarzustellen, dass "Sport Brücken baut" und dafür allen Beteiligten große Anerkennung gebührt. Breitensport sei ein wichtiger Baustein der Entwicklung unserer Region.

Die Anspannung stieg weiter. Nur noch ein Grußwort trennte die Neugier von der Auflösung der ersten Kategorie. Kurz und knapp erklärte Stefan König von der Salzland- sparkasse, dass auch er den Platzierungen aufgeregt entgegenfieberte. "Ich fühle mich wie in einer Castingshow. Denn auch ich weiß noch nicht, wer gewinnt", sagte er.

Das sollte sich aber kurz darauf ändern, als das erste Geheimnis "Nachwuchssportler des Jahres" gelüftet wurde. Zuerst wurden die Viert- bis Sechstplatzierten aufgerufen. Kurios: Sowohl Ruderer Merlin Rexhepi, Boxer Argishti Terteryan als auch Karateka Leon Müller waren nicht anwesend. Auch der Zweitplatziere, Paul Werner Dingethal, konnte nicht vor Ort sein, wurde aber von seinem Bruder Anton vertreten.

Josephin Bergmann: "Damit habe ich nicht gerechnet"

Direkt im Anschluss war die Kategorie "Nachwuchssportlerin des Jahres" an der Reihe. Gewonnen hat Ann-Sophie Hinzdorf, Leichtathletin des PSV Bernburg. Auf dem zweiten Platz folgte mit Josephin Bergmann eine alte Bekannte der Sportlerwahl. "Damit habe ich nicht gerechnet", sagte die Kanutin der TSG Calbe. Sie hofft, dass sie die Erfolge noch toppen kann, um auch im kommenden Jahr wieder bei der Sportlerwahl dabei sein zu dürfen.

Bevor es weiter ging, wurden 16 Vereine ausgezeichnet, die zum Landesleistungsstützpunkt berufen wurden. Auch dieser Tagesordnungspunkt passte optimal, denn die Vereine stellten die Basis für die zahlreichen Sportler dar.

SSC-Trio Schüßler, Funk und Neike holt 1357 Stimmen

Mit einer knackigen Rede von René Kiel von der Volksstimme ging es direkt mit der Kategorie "Sportlerin des Jahres" weiter. Zuerst wurden Claudia Schüßler, Beate Funk und Stephanie Neike vom Schönebecker SC aufgerufen. Das SSC-Trio sammelte zusammen 1357 Stimmen - 15 weniger als Jana Beckmann von der Schützengilde Nienburg. Da sie sich derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhält, um am Weltcup teilzunehmen, konnte sie nicht vor Ort sein. Dort geht es auch um Plätze für die Olympia-Teilnahme. Zweiter wurde Isabelle Puchta vom SV Lok Staßfurt. Da sie zeitgleich bei einem Badminton-Turnier in Hamburg aktiv war, nahm ihre Schwester Miriam die Auszeichnung entgegen.

Weiter ging es mit den "Nachwuchsmannschaften des Jahres". In dieser Kategorie belegten die A-Junioren des SSC den sechsten Rang. Damit musste ein Fußball-Team einem anderen zum Sieg gratulieren, denn die F-Jugend des SV Schwarz-Gelb Bernburg gewann souverän mit 1451 Stimmen. Dritter wurden "die kleinen Künstler" des RSV Kleinmühlingen, wie Moderator Gruschka die Kunstradfahrer nannte.

Michael Ritter gewinnt viertes mal in Folge

Nach einer erneuten musikalischen Einlage ging es zur Kategorie "Sportler des Jahres" über. Die große Frage war: Gewinnt Michael Ritter auch das vierte Jahr in Folge? Ja, er tat es. Der Bernburger Ruderer sammelte 1307 Kreuze auf den Stimmzetteln und verwies damit den Nienburger Schwimmer Maximilian Planer auf den zweiten Platz. "Für viele ist er mittlerweile zum Idol geworden", lobte Gruschka. Auf den Rängen vier bis sechs landeten mit Norbert Hasselberg, Alexander Germer und Andreas Suck drei Schönebecker.

Den Abschluss der Ehrung bildete die Kategorie "Mannschaft des Jahres". In der Tischtennis-Verbandsliga sind sie das Maß der Dinge, bei der Wahl wurden sie Sechster: Die Damen des TTC "Glück Auf" Staßfurt. Von Enttäuschung war jedoch keine Spur. "Wir waren total überrascht und haben unsere Nominierung erst aus der Zeitung erfahren", sagte Luisa Windirsch. Petra Linow fügte an: "Es war schon stark, überhaupt dabei zu sein."

Maria Geipel dankt Fans des HC Salzland 06

Ähnlich sah es auch Maria Geipel, Handballerin des HC Salzland 06. Nach dem Titel im vergangenen Jahr wurde der Drittligist nun Zweiter. "Wir hatten gar nicht damit gerechnet. Denn im Vorjahr waren wir ja Aufsteiger." Sie gestand, eher mit den Plätzen vier bis sechs gerechnet zu haben. Deswegen dankte sie den HCS-Fans. Um im folgenden Jahr wieder Erster zu werden, könnte der Aufstieg eine kleine Hilfe werden. Dieser Schönmalerei schob Geipel jedoch einen Riegel vor: "Das ist schon eine ordentliche Hürde."

Alle sechs Kategorien wurden prämiert, die Anspannung war damit gelöst. Im Prinzip gab es nur Gewinner, da alle Nominierten mit herausragenden Leistungen glänzten. Mit seinem Schlusswort, in dem Gürth noch einmal einen Dank an alle Helfer richtete, fand eine gelungene Veranstaltung den Abschluss.