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Fußball-Landesliga Feldverweise im Derby schwächen Schönebeck und Förderstedt Mehr Emotion statt Fairness

Von Nadja Reichert 27.05.2015, 03:24

Drei Rote und eine Gelb-Rote Karte - diese Bilanz wurmt sowohl Michael Steffen, Coach des Schönebecker SV, als auch Jens Liensdorf, Spieler-Trainer des SV Förderstedt. Das Fußball-Derby, das mit 3:3 (2:2)-Unentschieden endete, war von mehr Emotionen geprägt als beide Teams vertragen konnten. Nun fehlen Leistungsträger im Endspurt um den Verbleib in der Landesliga.

Förderstedt/Schönebeck l "Es wird Konsequenzen geben", kündigte Steffen an, der alles andere als glücklich mit dem Auftritt seiner Elf war. "Wir wollten fair in dieses Derby gehen. Das ist uns nicht gelungen."

Als besonders unnötig stufte er die Rote Karte für Christian Wagner ein, der nach einem Gerangel mit Förderstedts Lucas Dübecke vom Platz geschickt wurde - ebenso wie der SVF-Spieler. Beide hatten sich nach einem heftigen Kampf um den Ball zum Nachtreten hinreißen lassen. "So etwas muss nun wirklich nicht sein", sagte auch Liensdorf streng. Allerdings nahm er seinen Stürmer auch in Schutz. "Lucas ist noch jung. Ein älterer Spieler hätte in dieser Situation die nötige Coolness an den Tag gelegt."

Neben Dübecke und Wagner erhielten auch Schönebecks Enrico Both und David Kühn Rot sowie Förderstedts Marcus Müller Gelb-Rot. "Ich kann die Jungs ja verstehen, dass sie angesichts des Derbys sehr motiviert waren", erklärte Steffen. "Aber man darf dabei einfach nicht die Brisanz unserer Situation aus den Augen verlieren. Nun stehen wir mit sehr geschwächtem Kader vor den letzten beiden Spielen, in denen es noch einmal um alles geht."

Für Liensdorf wiegt der Feldverweis von Müller sogar noch schwerer als der von Dübecke. "Marcus hätte sich zusammenreißen müssen", fand der Spieler-Trainer klare Worte. Liensdorf musste in der Folge das Team noch einmal umstellen, was als Spieler-Trainer nicht leicht war, da er selbst in das Geschehen involviert war.

Und Liensdorf hatte in diesem Derby auch eigene Probleme. Nach einem Zweikampf verdrehte er sich das Knie und musste an der Seite behandelt werden. Er konnte aber weiterspielen. "Es sah schlimmer aus als es letztlich war", berichtete er. "Im Spiel selbst habe ich gar nichts gemerkt. Erst als ich zuhause war und meinen Sohn hochheben wollte, bin ich eingesackt. Erst da kamen die Schmerzen." Ausfallen wird er aber nicht.

Und das ist für den SVF gut so, denn "wir sind noch lange nicht über den Berg". Trotz des Punkts, der Förderstedt auf Platz elf hievte, "ist der Kampf noch nicht vorbei. Es stehen noch zwei Spiele aus und die Teams sind im Tabellenkeller so nah beieinander. Es besteht durchaus noch die Möglichkeit, dass eine Mannschaft die Abstiegsränge verlassen kann."

Das gilt auch für den SSV. Obwohl die Elbestädter nach wie vor Letzte sind, könnten sie noch die Klasse sichern, wenn sie die nächsten beiden Partien gewinnen. "Darauf konzentrieren wir uns jetzt", betonte Steffen. "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Erst danach können wir schauen, was auf den anderen Plätzen passiert."

Und das Restprogramm hat es in sich. Im Sonnabend, 6. Juni empfangen die Schönebecker den VfB Germania Halberstadt II. Als letzter Gegner wartet dann der SV Stahl Thale. Die Förderstedter müssen am 6. Juni gegen den SV Stahl antreten, bevor sie am letzten Spieltag zum SV Union Heyrothsberge reisen.