Handball Krimi im Spitzenspiel

Im Spitzenspiel der Verbandsliga hat sich der HV Staßfurt II mit 31:29 (14:15) gegen Verfolger Weißenfelser HV durchgesetzt.

Von Nadja Reichert 09.02.2016, 00:01

Staßfurt l Im ersten Moment dürfte Jan Stein doch überrascht gewesen sein, als die gesamte Mannschaft des HVS II auf ihn zugestürmt kam. Letztlich wird die enorme Freude beim Keeper überwogen haben, zumal er einen entscheidenden Anteil am Sieg hatte. Staßfurt kletterte durch den Erfolg wieder an die Tabellenspitze.

Die Partie entwickelte sich zu einem echten Krimi, denn die Entscheidung fiel erst in den Schlussminuten. Zunächst fiel per Siebenmeter der 28:28-Ausgleich für Weißenfels. Dann ging Staßfurt wieder in Front, der WHV zog nach. So blieb es bis zum 30:29 (59.). HVS II-Coach Mario Kutzer nahm eine Auszeit und besprach den letzten Spielzug. Christian Gödde war es, der diesen zum 31:29 einnetzte. Aber noch waren 20 Sekunden zu spielen. Weißenfels war im Angriff, scheiterte aber an Stein. Staßfurt wollte den abprallenden Ball sichern, ging dabei etwas zu beherzt vor. Die Unparteiischen gaben einen letzten Siebenmeter für den WHV. Aber erneut stand Stein sicher im Kasten, der Ball prallte erneut ab. Danach sah der HVS II-Keeper erst einmal nichts mehr, denn er wurde unter seinen Teamkameraden sowie der Trainerbank begraben. „Jan war der Mann des Spiels“, sagte Kutzer. „Er hat in den entscheidenden Momenten die Bälle gehalten.“ Und damit auch den Sieg.

Das Spitzenspiel verlief fast durchweg auf Augenhöhe. In der ersten Hälfte mussten die Gastgeber dabei immer wieder einem Rückstand von einem oder zwei Toren hinterherlaufen. „Wir hatten mit einem 3-2-1-System beim Gegner gerechnet, aber das trat nicht ein. Dadurch hatten wir zunächst ein paar Probleme“, erklärte Kutzer. „Außerdem war unsere Deckungsarbeit am Anfang nicht gut.“

Somit konnten die Gäste schließlich mit einem ganz knappen Vorsprung (15:14) in die Pause gehen. In der zweiten Hälfte wurde es dann zunehmend hektischer und auch etwas rabiater. Zudem liefen beide Mannschaften immer wieder Konter. Hier konnte Weißenfels seine Stärke ausspielen. „Der Gegner zog ein sehr schnelles Umkehrspiel auf. Darauf hatten wir im Vorfeld auch hingewiesen.“ Entscheidend für den Erfolg der Staßfurter war auch die Umstellung des Deckungsverbands. Kutzer wechselte auf ein 5-1-System. Damit wurde es dem Gegner im Angriff schwerer gemacht. Somit gelang es dem HVS II in den letzten zehn Minuten die Partie noch einmal zu drehen und selbst mit einem oder zwei Treffern in Führung zu gehen. Weißenfels ließ sich jedoch nie abschütteln. Dies lag sicherlich auch daran, dass der WHV mit zahlreichen Anhängern in die Paul-Merkwitze-Halle gereist war.

Staßfurt II: J. Stein, Rösler – T. Jesse (9/4), Korin (1), Gödde (4), Fanselow, Jedlitschka (3), Bönecke, Rach (9), Panzer (5), Hoffmann

Weißenfels: Vogt, Manz – Beutekamp (1), Taube (5), Grötzner (3), Lange (1), Weniger, Schmöckel (3), Grohmann (4), Schütz, Schrei (8/7), Wandelt (4/1), Loth

Siebenmeter: Staßfurt II 5/4– Weißenfels 11/8; Zeitstrafen: Staßfurt II 4– Weißenfels 4