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Fußball Rotation birgt Probleme

Der SV 09 Staßfurt tut sich beim 3:1-Sieg im Salzlandpokal beim VfB Neugattersleben lange schwer.

Von Enrico Joo 09.10.2016, 23:01

Neugattersleben l Herbert Busch hatte sich unerkannt unter das Volk gemischt und schüttelte den Kopf. Der Präsident vom Landesligisten SV Förderstedt war einer der Zuschauer am Sonnabend im Achtelfinale des Salzlandpokals zwischen dem VfB Neugattersleben und dem SV 09 Staßfurt. Busch wollte kiebitzen, wie es so beim Nachbarverein so läuft.

Er hatte erkannt, dass sich der hohe Favorit erstaunlich schwer tat. Mit 3:1 gewann Staßfurt beim Salzlandligisten. Doch der Weg war mühsam. „Das war nichts in der ersten Hälfte“, sagte Busch. Ganz unrecht hatte er nicht. Wer es mit Staßfurt hielt, wunderte sich über das schwerfällige Spiel. „Es war zerfahren“, analysierte Trainer Jens Liensdorf. „Der Gegner war laufstark und wir nicht zielstrebig. Die Mannschaft hat eher den Weg zurück gewählt als nach vorn gespielt. Das waren zu viele Einzelaktionen.“

Und dann war da noch die emotionsgeladene Atmosphäre. Knapp zehn Kilometer liegen zwischen Neugattersleben und Staßfurt. 120 Zuschauer wollten sehen, wie der David den Goliath in die Knie zwingt. Die Heimfans kamen auf ihre Kosten. Nach einem Freistoß schaffte es Staßfurter nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Alexander Weise brachte den VfB in Führung (35.). „Wir wollten guten Fußball zeigen“, sagte Neugatterslebens Trainer Ingo Gorzinsky.

Doch wie war das ungewohnt leblose Spiel des SV 09 zu Beginn zu erklären? Vielleicht mit der Aufstellung. Auch die war ungewohnt. Liensdorf ließ zunächst Top-Torjäger Benjamin Kollmann draußen. Vielen „Bankdrückern“ gab er eine Bewährungschance. Auf sechs Positionen hatten er das Team nach dem Sieg in der Liga gegen Osterwieck verändert.

Martin Stille durfte zum Beispiel von Beginn an ran. Es war erst die zweite Berufung in die Startformation. Auch Kevin Hartmann kam bisher kaum zum Zug. Dazu rutschten Dustin Abresche, Nick Unger, Toni Härtge und Patrick Lissek in die erste Elf. „Die Mannschaft hat noch nie so zusammengespielt“, merkte Liensdorf an. Das war vor allem im Zusammenspiel nach vorn spürbar.

Es brauchte einen Elfmeter, um Staßfurt zurück ins Spiel zu bringen. Neugatterslebens Tobias Hausdorf foulte Stefan Stein im Strafraum. Es war eine Kann-Entscheidung des Schiedsrichters. Felix Jesse traf zum Ausgleich (37.).

Und es brauchte einen Gewaltschuss aus 35 Metern, um den Favoriten aus der Lethargie zu wecken (54.). Der VfB ließ Kevin Hartmann zu viel Raum, der schoss und traf. Das brachte die Sicherheit zurück ins 09-Spiel. Stefan Stein (59.) nach einer Ecke von Chris Matthias Horstmann oder Jesse nach einem feinen Zusammenspiel mit Stein und Horstmann (69.) hatten große Möglichkeiten. Maximilian Moye machte dann den Deckel drauf (81.).

Liensdorf blieb trotzdem die ganze Zeit entspannt. „Ich hatte nie Angst, dass wir das Spiel verlieren.“ Er sah ja auch, dass Neugattersleben in der zweiten Hälfte keine Torchance hatte. „Staßfurt hat verdient gewonnen“, bemerkte auch Gorzinsky. „Aber wir haben keine ‚Klatsche‘ bekommen.“ Da schwang Stolz mit.

Staßfurt: Witte – Jesse (75. Stachowski), Lieder, Schmidt (46. Kollmann), Stille, Härtge, Stein, Hartmann, Abresche, Lissek (76. Moye), Unger (59. Horstmann)

Tore: 1:0 Alexander Weise (35.), 1:1 Felix Jesse (37., Strafstoß), 1:2 Kevin Hartmann, 1:3 Maxmilian Moye (81.); SR: Marcel Kautz (Wespen), ZS: 120