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Volleyball-Regionalliga, Frauen: VC 97 Staßfurt - TSV Schwedt 1:3 (20, -22, -23, -23) Wenig Druck über Außen

28.02.2011, 11:33

Es ertönte noch der Abpfiff, dann war es still in der Halle, kein Klatschen, kein Flüstern, kein Raunen - nichts. Das Resultat hatte Spielerinnen und Zuschauer enttäuscht. Der VC 97 Staßfurt verlor nicht nur gegen den TSV Schwedt mit 1:3 (25:20, 22:25, 23:25, 23:25), sondern wohl auch jegliche Hoffnung auf den Ligaverbleib. Zudem rutsche er auf den letzten Platz der Volleyball-Regionalliga. So fiel auch das Resümée des Trainers Torsten Multischewski, der noch lange einsam auf einem Hocker saß und über die Partie nachdachte, kurz aus: "Das war heute zu wenig."

Staßfurt. Der VC 97 ist eine junge Mannschaft, viele von ihnen wie Paula Elze, Nadine Rohde, Stefanie Karnstedt oder Maxi Scheuermann sicherten sich im vergangenen Jahr noch den Titel in der Landesoberliga, sie verloren nur wenige Spiele. So war es sicherlich schwer, von Saisonbeginn an auf Abstiegskampf umzuschalten, die Spielerinnen kannten diese Situation schlichtweg nicht. Sie müssen sie erst noch kennenlernen, müssen sich dazu zwingen, einen Aufschlag mehr anzunehmen anstatt auf einen Fehler zu hoffen. Zwischen den Sätzen und in den Auszeiten forderte Multischewski mit Nachdruck: "Ihr müsst euch reinkämpfen."

Umso mehr sehnten sie sich nach einer Initialzündung in der Partie gegen Schwedt. Die kam durch Maxi Scheuermann im vierten Satz. Sie erlief erst einen extrem kurz hinters Netz gelegten Ball von Schwedts stärkster Angreiferin Maria Kunde und wehrte noch im selben Spielzug den Angriff von ihr auf Position fünf ab. Darauf hatte Multischewski zuvor ebenfalls mehrfach hingewiesen. Und dann war die typische Spielweise von Staßfurt zu erkennen, viel Kampf, viel Bewegung in der Abwehr. Doch das Aufbäumen kam jeweils erst zum Satzende, es kam in den Durchgängen zwei, drei und vier zu spät.

Dabei war viel mehr drin gegen ein Team, das seit Saisonbeginn ohne etatmäßige Zuspielerin auskommen muss. Zudem war die Alternative auf dieser Position aus privaten Gründen nicht dabei, eine Außenangreiferin übernahm. Auf Außen behielt Schwedt dennoch die Oberhand, zu selten setzten sich die Gastgeberinnen durch, zu selten erzielten sie einen direkten Punkt. Angriffe, die in der Landesoberliga noch von Erfolg gekrönt waren, verpufften in der gut sortierten Abwehr der Gäste, zehn Punkte hat der VC 97 in diesem Element im dritten Satz erzielt, 14 waren es beim TSV. Alle andere waren Punkte durch Fehler des Gegners.

Und der Gast produzierte viele davon, vor allem zum Satzende. "Wir haben verlernt zu gewinnen", resümierte Trainer Andreas Berndt den nervösen Auftritt seiner Schützlinge. Doch auf Maria Kunde war Verlass, sowohl im Angriff als auch im Block. In diesem Element fand Staßfurt gar nicht ins Spiel, nur Maxi Scheuermann oder Marén Schulz auf Mitte punkteten zuweilen. Die Außen hingegen bekamen zu selten eine Hand an den Ball, die Ausgangsposition stimmte zu selten. Der TSV war bei seinen schnellen Pässen auf Position vier aus der Abwehr heraus immer erfolgreich.

"Durch dieses Ergebnis dürfen sich wohl beide Teams aus der Regionalliga verabschieden", sagte Berndt, der sich über den Erfolg gar nicht richtig freuen wollte. Immerhin beträgt der Rückstand zum Drittletzten Angermünde nun zwei Punkte, viele Sätze und ein schweres Restprogramm. Sie werden wohl das Absteigen kennenlernen müssen - ein neues Gefühl.

Staßfurt: Rogau, Kirchhoff, Schulz, Elze, Scheuermann, Bock, Rohde, Wagner, Karnstedt, Ackermann

Schwedt: Hubich, Kunde, Gieske, Peller, Wiesener, Wilhelm, Daun, Fietze, Ludwig, Bittner