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Handball, Mitteldeutsche Oberliga: HV Rot-Weiss Staßfurt - HSV Naumburg/Stößen 29:24 (12:13) Motor springt erst spät an

Von Sandra Arm 14.03.2011, 04:34

Irgendwann hatten die Staßfurter ihn dann doch überwunden. Es sollte aber bis zur vierten Minute dauern, bis Rückraumschütze Sebastian Retting für den Mitteldeutschen Handball-Oberligisten HV Rot-Weiss Staßfurt in der Partie gegen den HSV Naumburg/Stößen den Torreigen eröffnete und den fälligen Siebenmeter sicher verwandelte. Gästekeeper Marco Pajung hatte keine Chance, wie auch sein Team nicht, das bei den Rot-Weissen am Ende mit 24:29 (13:12) unterlag.

Staßfurt. Ines Seidler hatte "einen ordentlichen Fight" versprochen. Die Gästetrainerin hielt ihr Versprechen, denn ihr Team hielt insbesondere in der ersten Hälfte trotz der angespannten personellen Situation gegen die sich im Aufwind befindenden Staßfurter sehr gut mit. Beide Teams taten sich aber zu Beginn noch schwer. So gehörte die Anfangsphase insbesondere den beiden Keepern Pajung und Stefan Wiederhold, die starke Paraden zeigten.

Staßfurts Trainer Reiner Baumgart zeigte sich unzufrieden. "Wir sind schlecht in Gang gekommen und haben im Angriff zu viele Nerven gezeigt." So wurden gute Möglichkeiten wie beispielsweise durch Sebastian Scholz, der das 5:5 auf der Hand hatte, vergeben. Bei den Gästen setzte Rechtsaußen Tobias Ufer, der zum 5:7 traf, die Akzente. Auf Linksaußen sorgte dann Ants Benecke immer wieder für Gefahr. Zudem fanden die Hausherren einfach nicht die richtigen taktischen Mittel, um den starken Rückraum mit Jan Schindler in den Griff zu bekommen. Selbst eine Sonderbewachung von Marco Richter für den ebenfalls sehr auffälligen Sebastian Fende zeigte nur wenig Wirkung. Dennoch verlief die Partie bis zur Pause sehr ausgeglichen, da sich beide Teams durch Zeitstrafen selbst schwächten.

Die Ein-Tore-Führung des HSV hatte nach dem Wiederanpfiff nicht lange Bestand. Die Gäste hielten bis zur roten Karte für Benecke in der 32. Minute die Partie weiterhin offen. "Die rote Karte war der Knackpunkt", wusste Seidler. Ihr fehlten dann weiterhin die Alternativen, um dem Angriffsdruck der Staßfurter standzuhalten. So setzten sich die Einheimischen über die Stationen 17:17 und 20:18 zum 23:18 ab. Doch der HSV zeigte Charakter und kämpfte sich zurück, er verkürzte zum 23:21. In der Schlussphase drehten die Rot-Weissen richtig auf und enteilten zwischenzeitlich zum 27:22 (58.). In der dieser Phase kamen vor allem Kreisspieler Oliver Jacobi und Retting zum Torerfolg. "Retting hat eine sehr gute Partie abgeliefert und auch Verantwortung übernommen", sagte Baumgart. So avancierte der Rückraumschütze mit elf Treffern zum erfolgreichsten Werfer für seine Farben.

Den Aufwärtstrend haben die Staßfurter also weiter bestätigt, sie sind jetzt nun schon seit fünf Spieltagen unbesiegt und liegen nun mit 18 Punkten auf dem achten Rang. Für Baumgart ist der Sieg aber nur eine Momentaufnahme, denn für den Klassenerhalt, so ist er sich sicher, fehlen noch fünf Zähler.

Staßfurt: Wiederhold/Schliwa - Lingk (2), Stolze (1), Richter (4), Wartmann, bruchno (1), Retting (11), Jacobi (7), Ernst, Rach, Hähnel (2), Scholz (1)

Naumburg/Stößen: Pajung/Zacher - Benecke (3), Deibicht, J. Schindler (6), Haufe, fende (6), St. Schreiber (1), Baumgart (4), Priese

Siebenmeter: Staßfurt 4/4 - Naumburg/Stößen 4/4; Zeitstrafen: Staßfurt 7 - Naumburg/Stößen 10; Rot: Ants Benecke (33./Naumburg/Stößen), Christian Haufe (3x2 Minuten/55./Naumburg/Stößen)