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Handball, Mitteldeutsche Oberliga: SV Oebisfelde - HV Rot-Weiss Staßfurt 36:35 (19:19) Phasenweise taktisch unklug verhalten

11.04.2011, 04:38

Oebisfelde (mnd). Sowohl Positives als auch Negatives konnte man der 35:36 (19:19)-Niederlage der Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt beim SV Oebisfelde abgewinnen. Negativ ist sicher das Ergebnis, aber auch die Art und Weise, wie es entstanden ist. Positiv ist jedoch die Tatsache, dass die Staßfurter aufgrund der Niederlagen von Ronneburg, Apolda und Radis den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga sicher gestellt haben.

Die Niederlage in Oebisfelde war die erste seit sieben Partien, in denen die Mannschaft unter Interimstrainer Reiner Baumgart nicht mindestens einen Punkt holte. Dennoch war sie vermeidbar, denn die Staßfurter boten eine couragierte Leistung und behaupteten fast über die gesamte Spielzeit eine, wenn auch knappe, Führung. "Zwei Phasen, in denen wir uns taktisch unklug verhielten, haben uns das Genick gebrochen", nannte Baumgart die Gründe für die Niederlage.

Die erste Schwächephase erlitt der HV Rot-Weiss kurz vor der Pause. Da führte er mit 19:16, verstand es jedoch nicht, diesen Vorsprung zu behaupteten. Nicht nur, dass die Staßfurter noch den 19:19-Ausgleich hinnehmen mussten, sie verloren zudem noch Sebastian Retting, der die rote Karte sah. "Sicher lag ein Foulspiel vor, doch die Strafe ist aus meiner Sicht unberechtigt", sagte Baumgart.

Somit verschärfte sich die ohnehin schon angespannte personelle Lage des Staßfurter Rückraums, der zudem ohne Alexander Ernst und David Stolze auskommen musste. Baumgart beorderte Tobias Ortmann auf Rückraum Mitte, Christian Lingk nahm die Position im linken Rückraum ein. Doch obwohl beide und der Rest des Teams ihre Aufgaben erledigten, beschlichen den Trainer erste "Zweifel, ob sie das bis zum Ende durchhalten". Bis zum 30:26 durch Lingk und den starken Oliver Jacobi waren diese Zweifel unberechtigt, doch dann bahnte sich die zweite Phase an, in der die Staßfurter aufgrund von Ballverlusten und einer "durchwachsenen Abwehrleistung" die Führung vollends verspielten. Thomas Thiele traf zum 33:32, Nico Bischoff erzielte vom Kreis schließlich den 36:35-Endstand. "Wir haben uns durch die Blackouts selbst um den Sieg gebracht", sagte Baumgart, der die Leistung von Jacobi hervorhob: "Er hat trotz einer Verletzung am Zeigefinger eine überragende Leistung gezeigt", freute sich der Coach nicht nur über die 13 Treffer seines Kreisspielers, sondern auch über den Klassenerhalt.

SV Oebisfelde: Drese, Stefani - Eckert, Nico Bischoff (7), Herrmann (6/1), Vorobev (2), Thiele (13/4), Wolter (2), Kalupke (5), Seiler (1), Norman Bischoff

Staßfurt: Wiedehold, Schliwa - Lingk (6/2), Richter, Wartmann, Ortmann, Bruchnow (5), Retting (5/2), Jacobi (13), Rach, Hähnel (4), Scholz (1)

Strafwürfe: SVO 5/5 - HV Rot-Weiss 5/4; Zeitstrafen: SVO 4 - HV Rot-Weiss 4, Rot: Sebastian Retting (30., HV Rot-Weiss)