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Leichtathletik: Jessica Graf beim Siebenkampf in Braunschweig aktiv Gesamter Frust entlädt sich im Kugelstoßen

19.05.2011, 04:26

Braunschweig (sam). In ihrer ersten Disziplin, den 100 Meter Hürden, war Leichtathletin Jessica Graf am Sonnabend beim Siebenkampf in Braunschweig-Rüningen auf dem Weg zu einer neuen Bestleistung. Die alte lag bei 15,36 Sekunden. Das Gefühl war ein gutes, denn "der Lauf war richtig gut und ich bin von Hürde zu Hürde immer besser reingekommen". Die Egelnerin im Trikot des SC Magdeburg lag bis zum vorletzten Hindernis mit der Ersten gleich auf. Doch dann passierte es - die B-Jugendliche blieb mit ihrem Nachziehbein an der vorletzten Hürde hängen und wäre fast noch gestürzt. Jessica rettete sich über das letzte Hindernis und "schleppte sich ins Ziel". Die Zeit der Ersten blieb bei 14,60 Sekunden stehen. Jessica hatte 16,07 Sekunden auf der Anzeige stehen. Obwohl es nur ein Trainingswettkampf war, ärgerte sie sich noch Tage später über den Strauchler.

Den Ärger nahm das Mitglied des cash\'n fun junior Teams der Salzlandsparkasse in die nachfolgenden Disziplinen mit. Das spiegelte sich in ihren Leistungen wider. "Ich muss noch lernen, dass ich von Disziplin zu Disziplin denke. Wenn ich eine abgeschlossen habe, dann muss ich mich auf die nächste konzentrieren." Vielleicht lässt sich so ihre übersprungene Höhe von nur 1,40 Meter erklären. "Ich weiß, dass mehr möglich ist." Die Ursache war schnell gefunden. "Ich habe mein linkes Schwungbein nicht hochgezogen", erklärte die 16-Jährige, die vor einigen Tagen die 1,50 Meter übersprang.

Ihr ganzer Frust entlud sich im Kugelstoßen. Im zweiten Versuch wuchtete Jessica die Kugel auf 9,17 Meter. Damit schien sie zufrieden, schränkte aber ein: "Wenn ich die Kugel mehr nach oben herausstoße, dann sind zehn Meter drin."

In ihrer letzten Disziplin am ersten Wettkampftag, den 100 Meter, verfehlte sie ihre persönliche Bestleistung nur um vier Hundertstel. Sie gewann ihren Lauf in 13,10 Sekunden. Zur "Halbzeit" lag sie auf einem guten dritten Platz.

Zu Beginn des zweiten Tages ging es in die Sandgrube. Im zweiten Versuch kratzte Jessica mit 4,96 Meter an der Marke von fünf Metern. "Mir fehlt beim Anlauf die Geschwindigkeit. Ich muss noch mehr Gas geben." Dann sind bei ihr Weiten über fünf Meter möglich. Im Gegensatz zu den letzten Wettkämpfen wusste sich Jessica im Speerwerfen zu steigern. Sie warf das Gerät auf 26,64 Meter, ihre Bestleistung steht bei 29,28 Meter. Den abschließenden 800-Meter-Lauf gewann Jessica souverän in einer Zeit von 2:33 Minuten. "Ich habe den Lauf mit 100 Meter Vorsprung zur Zweiten gewonnen", freute sie sich. Zudem kehrte das Lächeln auf dem Podest wieder zurück, als Jessica die Urkunde für den dritten Platz in Empfang nahm.

In den kommenden zwei Wochen gilt es nun für sie und ihren Trainer, an den Defiziten im Kugelstoßen und Speerwerfen zu arbeiten. Der nächste Wettkampf, die Bezirksmeisterschaften in Magdeburg, steht Ende Mai auf dem Plan.