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Fußball Aufstiegsaspirant in Sicht

Der SV 09 Staßfurt feiert einen kaum gefährdeten 3:1-Sieg im Spitzenspiel in der Fußball-Landesklasse III gegen Eintracht Osterwieck.

Von Enrico Joo 04.10.2016, 08:38

Staßfurt l Glücksselig standen die Spieler vom SV 09 Staßfurt vor dem Vereinsheim und trotzten dem regnerischen Wetter. Ein paar Spieler trugen Badelatschen, sie kamen gerade vom Duschen. Auch das eine oder andere Siegerbier ging herum. Da fiel diese eine Wortmeldung. „Trainer? Bierdusche?“ Jens Liensdorf drehte sich im Vorbeigehen um: „Wir haben noch nichts erreicht“, sagte er nur. Dann verschwand der Trainer in der Kabine.

Staßfurt hatte im Spitzenspiel der Fußball-Landesklasse III den ersten Verfolger Eintracht Osterwieck gerade mit 3:1 in die Schranken gewiesen. Es war der sechste Sieg im sechsten Spiel. Aber dieser schnell dahin geworfene Satz brachte die Ambitionen auf den Punkt. Staßfurt will mehr. Und Liensdorf traute sich auch langsam, das offensiv zu verkünden. „Ich schaue auch schon ans Ende“, sagte der Coach. „Wir können jetzt die Weichen stellen, wenn wir weiter so punkten.“ Er hat nicht vom Aufstieg gesprochen, ihn aber sehr wohl gemeint.

Und vor allem die erste Halbzeit nährte Liensdorfs Euphorie. „Das war sensationell. Wir waren sehr präsent“, freute er sich. „Das war richtig stark“, sagte auch Stürmer Stefan Stein. „Wir wollten wenig Fehler machen und effektiv sein“, erklärte der Coach. „Wir wussten, dass Osterwieck hoch aufrückt.“ Das wollte der Gastgeber ausnutzen. Und das gelang sehenswert.

Nach einem feinen Pass von Markus Müller hatte Felix Jesse in der 4. Minute nur noch den Torwart vor sich. Per Lupfer gelang die sehr frühe Staßfurter Führung, die Kollmann per Elfmeter nach einem Foul an Jesse ausbaute (25. Minute). Jesse schoss mit seinem zweiten Treffer noch vor dem Wechsel das 3:0 (31.). Der Treffer zum 3:1 durch Patrick Könnecke schien die Staßfurter Dominanz kaum schmälern zu können (43.).

Doch dann zeigte sich, dass der SV 09 an einigen Dingen doch noch arbeiten muss. Unruhe kam herein, Hektik brach aus in der zweiten Halbzeit. „Da haben wir komplett den Faden verloren. Das war unter aller Kanone“, analysierte Stein. „Da haben wir uns zu viel mit dem Schiedsrichter beschäftigt.“

Spielfluss kam nicht mehr auf. Viele Pfiffe, viele Beschwerden gab es. Auf beiden Seiten. Schön war das Spiel jetzt nicht mehr. „In vielen Situationen hat der Schiedsrichter unglücklich agiert“, sagte Liensdorf. „Trotzdem war es ein faires Spiel.“ Einige Fragezeichen blieben aber. Liensdorf verstand zum Beispiel eine Gelbe Karte für Nick Unger nicht. Im Gegenzug muss aber erwähnt werden: Der Strafstoß zum 2:0 war schmeichelhaft. „Da hätten wir uns nicht beschweren dürfen, wenn es keinen Elfmeter gegeben hätte“, meinte Liensdorf.

Was hängen blieb: Wirklich in Gefahr war der Sieg nie. „Da kann man nur stolz sein, dass wir in den entscheidenden Phasen einen kühlen Kopf bewahrt haben“, sagte Liensdorf.

Staßfurt: Witte – Nagel (86. Härtge), Stein, Müller, Siegel (65. Unger), Jesse, Lieder, Kollmann, Schmidt, Stachowski, Mähnert (46. Horstmann)

Tore: 1:0 Felix Jesse (4.), 2:0 Benjamin Kollmann (25.), 3:0 Felix Jesse (31.), 3:1 Patrick Könnecke (43.); SR: Dirk Reider (Nienhagen), ZS: 90