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Fußball Der Pflicht folgt die Kür

Der SV 09 Staßfurt schlägt den TSV Hadmersleben mit 4:0 (1:0) und bekommt danach den Meisterpokal überreicht.

Von Enrico Joo 06.06.2017, 23:01

Staßfurt l Ganz am Ende schloss sich auch für Sven Wagner der Kreis. Der Oberbürgermeister von Staßfurt war am Sonnabend mal wieder zu Gast beim Noch-Landesklassisten SV 09 Staßfurt. Dem Stadtoberhaupt wurde eine besondere Ehre zuteil. Wagner durfte nach dem Heimspiel gegen den TSV Hadmersleben den Meisterpokal überreichen. Da erinnerte sich der Fußballfan, der selbst noch bei den Alten Herren des SV 09 aktiv ist, auch an die 1990er Jahre, als er selbst als Spieler mit Staßfurt in die Landesliga aufgestiegen war. „Das ist wohl das Los des Oberbürgermeisters“, sagte er lachend am Rande des Spiels. Das er natürlich gern zieht.

Es war noch einmal ein Freudentag für den SV 09 Staßfurt. Erst schlugen die Bodestädter im letzten Heimspiel in der Landesklasse III den TSV Hadmersleben souverän mit 4:0 (1:0). Und dann wurde es offiziell mit erneut feuchtfröhlichem Nachgang. Urkunde und Pokal für den Staffelsieg gingen in den Besitz der Staßfurter über. Bereits vor zwei Wochen hatte der SV 09 den Titel und den Landesliga-Aufstieg rechnerisch perfekt gemacht.

Der Sieg am Sonnabend war ein großes Dankeschön. Und auch Trainer Jens Liensdorf verteilte symbolische Dankeskarten. Das zeigte sich in der 75. Minute. Bei der beruhigenden 4:0-Führung wechselte er - ohne Not – im Tor. Philipp Beier, der lange mit Leistenproblemen zu kämpfen hatte, kam zu seinem ersten Saisoneinsatz. Auch Co-Trainer Axel Quednow wurde mit seinen 45 Jahren noch einmal auf den Rasen geschickt. Es war sein zweiter Saisoneinsatz als Spieler. „Er musste nicht spielen. Aber er ist mit Leib und Seele dabei“, erklärte Liensdorf. „Das war ein Dankeschön an ihn.“

Und dann war da noch Lukas Möller. Der 19-Jährige kam zu seinem ersten Saisoneinsatz. „Er hat die ganze Saison mittrainiert, hat eine super Einstellung. Das soll auch ein Zeichen an andere sein“, meinte der Coach. Ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt, sich für die erste Mannschaft in Position zu bringen. Denn das Setzen auf den Nachwuchs, das ist die Philosophie des Vereins.

Alles ist rosig beim SV 09. Und das Spiel gegen Hadmersleben? Naja, das war auch ein Spiegel der Saison. Staßfurt dominierte, ohne zu glänzen. „Die Fehlpassquote war zu hoch“, sagte Liensdorf. Und besonders in der zweiten Hälfte ließ Staßfurt noch viele Chancen liegen. Trotzdem war der Sieg ungefährdet, auch weil Hadmersleben fast permanent ungefährlich blieb.

Dafür traf Matthias Lieder zum zwischenzeitlichen 2:0. Es könnte sein Abschiedstor gewesen sein. Denn der 29-Jährige muss aus beruflichen Gründen kürzer treten. Patrick Lissek hört ganz auf. Beide, sowohl Lieder wie auch Lissek, standen am Sonnabend noch einmal in der Startelf. „Patty (Patrick Lissek, Anm. d. Red.) hat dann auch noch einen Präsentkorb bekommen“, so Liensdorf.

Weitere neue Spieler sind aber erstmal nicht eingeplant. „Es gibt keine Gespräche“, meint Liensdorf. „Wir bleiben locker.“ Der Trainer sieht keinen akuten Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt. Staßfurt ist gewappnet für die Landesliga. Schon jetzt.

Staßfurt: Witte (75. Beier) - Nagel, Stein, Lissek (66. Möller), Jesse, Lieder, Kollmann, Stachowski, Moye, Mähnert, Härtge (75. Quednow)

Tore: 1:0 Marcel Mähnert (30.), 2:0 Matthias Lieder (47.), 3:0 Stefan Stein (64.), 4:0 Toni Härtge (68.); SR: Pit Meissner (SV Dessau 05); ZS: 70