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Fußball Ein Leitwolf und ein junger Wilder

Der SV Förderstedt aus der Landesliga gibt mit Alexander Schmutzler und Ergys Tuci zwei Neuzugänge mit Union-Vergangenheit bekannt.

Von Dennis Uhlemann 11.07.2017, 23:01

Förderstedt l Es ist ein übliches Prozedere. Im Fußball folgen Spieler gerne mal ihrem Trainer. Es entstehen Freundschaften und gute Beziehungen, die sich mit einem Vereinswechsel ja nicht in Luft auflösen. Deshalb folgten dem ehemaligen Union-Trainer Mario Katte gleich acht Spieler zum neuen Club, dem VfB Ottersleben.

Eine etwas ähnliche, wenn auch nicht so groß angelegte, Aktion findet derzeit beim SV Förderstedt statt. Dort gibt es seit dem Sommer mit Marko Ulbrich einen neuen Trainer. In der vergangen Spielzeit trainierte er bis zum Winter die zweite Mannschaft von Union. Mit Rifat Rrakulli folgte ihm bereits vor einiger Zeit ein ehemaliger Spieler nach Förderstedt. Nun machte der SVF zwei weitere Transfers von ehemaligen Grün-Roten klar. Ergys Tuci und Alexander Schmutzler wechseln zum Landesligisten.

Ein Weggefährte vom Coach ist dabei aber nur Schmutzler, der in der vergangenen Saison 15 Spiele für Union II machte und mit dem Schönebecker SV auch schon Erfahrung in der Landesliga sammelte. Er stand mit Ulbrich weiter in Kontakt, der Trainer lotste ihn schließlich nach Förderstedt. „Er ist ein sehr ehrgeiziger Typ, solche Spieler kann jede Mannschaft gebrauchen“, sagt der Trainer. Er ist auch einer, der die Mannschaft nach vorne peitscht, wenn es nicht läuft.Er ist ein Leitwolf. Und auf welcher Position soll der neue Mann eingesetzt werden? „Er ist sehr zweikampfstark. Von daher werde ich ihn wohl eher in der Defensive einsetzen.“

Der sportliche Leiter der Förderstedter, Thomas Conrad, sagt dem neuen Spieler aber auch offensive Qualitäten nach, hält ihn für „sehr ballsicher und dribbelstark“. Auch Ulbrich weiß: „Alex hat auch vorne seine Qualitäten, vor allem bei Standards. Er ist sehr sprunggewaltig und kopfballstark.“ Der 27-Jährige ist im besten Fußballalter und kann dem SVF sicher sofort weiterhelfen.

Ob das auch bei Ergys Tuci der Fall ist, muss in den nächsten Wochen noch geklärt werden. Fest steht: Tuci ist gerade einmal 17 Jahre alt und kann noch keine Erfahrung auf Landesebene im Männerbereich vorweisen. Für Union spielte er in der vergangenen Saison bei den A-Junioren in der Verbandsliga. Auch seine Position scheint nicht ganz klar. Für die Grün-Roten lief Tuci im Mittelfeld auf. Jetzt hat er ganz neue Ziele. „Er möchte bei uns als Torwart eingesetzt werden“, berichtet Conrad. „Er hat diesen Wunsch geäußert und die Trainer können sich das auch vorstellen. Er hat Talent und absolut keine Angst.“

Den Förderstedtern würde das auch gelegen kommen: Denn neben Marco Janich fehlt nach dem Abgang von Manuel Gitschat ein weiterer Torwart. Und ein 17-Jähriger würde sich zunächst wohl auch mit der Rolle des Ersatzkeepers abfinden. Plant Ulbrich mit ihm als Torwart? „Möglich“, sagt der Übungsleiter. „Es ist sein Interesse. Ob es so kommt, werden wir in den nächsten Wochen im Training sehen.“

Zumindest freut es ihn aber, einen talentierten Spieler in den Reihen zu haben: „Er ist ein junger Nachwuchsspieler und definitiv eine Bereicherung für uns. Junge Spieler sind immer gut für eine Mannschaft.“ Und bereits nach wenigen Tagen hat er sich in die Mannschaft integriert. Na klar, auch er kannte Rrakulli bereits vorher aus Schönebeck. Beide kommen aus Albanien, mit Devis Drici treffen die beiden Neuzugänge auf einen weiteren Landsmann. „Das war natürlich ausschlaggebend für seine Entscheidung, nach Förderstedt zu wechseln“, gibt Ulbrich ehrlich zu.

Neben den drei Albanern haben die Förderstedter übrigens auch mittlerweile drei Syrer im Team. Zu den Isa-Brüdern Hogir und Necirvan kam in diesem Sommer Hussein Alkabib dazu. Ullbrich findet das gut: „Wir sind von den Nationalitäten her bunt gemischt. Und alle Jungs fiebern dem Start entgegen.“ Gestern startete der SVF in die neue Saison. Das erste Training stand an. Und auch dabei war ein Unterschied zu erkennen: Die Trainingsbeteiligung war höher als zumeist in der vergangenen Saison. „Es wird eine sehr interessante Vorbereitung. Die neuen Spieler wollen sich Plätze in der ersten Elf erkämpfen, die alten wollen sie verteidigen“, so Ulbrich über den gesunden Konkurrenzkampf. „Mit bislang sieben Neuzugängen sind wir schon gut besetzt.“

Aber das soll immer noch nicht alles gewesen sein, betont Conrad. „Das Fenster ist noch nicht zu“, so der sportliche Leiter. Der 20-Mann-Kader soll her. Und daher werden die Meldungen aus Förderstedt auch in den kommenden Tagen nicht abreißen: „Das war definitiv noch nicht das Ende. Wir werden noch zwei oder drei Spieler holen.“