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Fußball Förderstedter Fassungslosigkeit

Mit 1:3 verliert Fußball-Landesligist SV Förderstedt gegen Westerhausen. In der Nacht zu Sonntag brechen Unbekannte in das Sportlerheim ein.

Von Enrico Werner 28.08.2016, 23:01

Förderstedt l Zwischen den Glasscherben lief Herbert Busch am Sonntag durch das Sportlerheim des SV Förderstedt und war fassungslos. Das Fenster zur Kabine war eingeschlagen. Trainingsanzüge, Bälle, Fußballschuhe, Computer, Bildschirm, Musikanlage. Alles weg.

In der Nacht von Sonnabend zu Sonntag waren Unbekannte in das Sportlerheim vom SV Förderstedt in der Fußball-Landesliga eingebrochen und erbeuteten Wertsachen im mindestens vierstelligen Bereich. Der genaue Schaden wird noch taxiert. „Die Anzeige ist raus zur Polizei“, sagte Präsident Busch gestern gegenüber der Volksstimme. Mehr wollte und konnte er in dem Moment nicht sagen. Wer so etwas macht? „Ich werde mich nicht an Spekulationen beteiligen“, erklärte Busch.

Es ist der zweite Einbruch in das Sportlerheim und der zweite Vorfall innerhalb weniger Wochen in Förderstedt. Vor etwas mehr als zwei Monaten hatten Unbekannte die Terrasse am Schnellrestaurant von SVF-Spieler Markus Janich in Förderstedt angezündet.

Es sind keine einfachen Wochen für die Förderstedter. Dazu gesellte sich natürlich auch noch die sportliche Tristesse vom Sonnabend. Mit 1:3 verlor der SVF das Heimspiel gegen den SV Westerhausen. Die Voraussetzungen waren nicht ideal. Sechs zum Teil wichtige Leute hatten gefehlt, darunter beide Torhüter. Trainer Enrico Tietzel musste improvisieren. Florian Abram streifte sich das Torwart-Trikot über. Schon in der vergangenen Saison mimte der Stürmer in der Not einmal den letzten Mann. „Es gab keine andere Wahl. Dafür haben wir uns aber gut geschlagen“, sagte Abram.

Doch im Spiel hatte Förderstedt zu wenige Ideen im Aufbau, um den starken Aufsteiger Westerhausen ins Wanken zu bringen. Zu ungenau die weiten Bälle nach vorn. Zu unkreativ das Spiel über Außen und durch die Mitte, was aufgrund der Personalnot auch kaum verwunderlich war. Dazu verzettelte sich der SVF dutzendfach in Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Acht Gelbe Karten, einen Strafstoß und die Gelb-Rote Karte gegen Hogir Isa (78. Minute) musste der Gastgeber verkraften. Nach den Treffern von Marcel Fricke (20.) und Oliver Dolch (43.) war das Spiel bereits entschieden. Mit dem 0:3 durch Lars Timpe erlahmte das statische SVF-Spiel dann vollkommen. Der Treffer zum 1:3 durch Maik Teutloff (80.) war auch kein Wachrüttler mehr.

Auch Tietzel war über den Verlauf des Spiels wohl sehr enttäuscht. Der Coach wollte am Sonnabend nicht reden und schickte Abwehrchef und Co-Trainer Michael Buschke zum Gespräch. „Hinten standen wir nicht so schlecht. Aber ein Spielfluss konnte kaum zustande kommen“, sagte er. Auch, weil Schiedsrichter Amin Hamidi aus Buschkes Sicht viel zu schnell die Aktionen zurückpfiff. „Wir haben versucht, kämpferisch dagegen zu halten. Aber Westerhausen war klar besser“, so das Fazit von Buschke. Natürlich gab es bei den SVF-Spielern nach der Partie zahlreiche Diskussionen.

Florian Abram saß am Sonnabend nur geknickt auf der kleinen Steintreppe zum da noch unversehrten Sportlerheim. „Wir haben drei Tore gekriegt und die hat nicht der Schiri geschossen“, sagte er. Sollte heißen: Hört auf zu lamentieren. Akzeptiert es. Fakt ist: Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen steckt Förderstedt im Tabellenkeller fest. In den zwei Wochen Pause hat der SVF nun Zeit zum Wunden lecken. Immerhin könnte sich die Personalsituation dann entspannen. Das allein bringt Hoffnung in die schweren Förderstedter Wochen.

Förderstedt: Abram - Früchtel, H. Isa, Buschke, Loch, Kucybala, Drici, Teutloff (78. Frantelius), N. Isa, Markus Janich, Petrat (54. Stolte); Gelb-Rote Karte: H. Isa (78.), SR: Amin Hamidi, ZS: 62

Tore: 0:1 Marcel Fricke (20.), 0:2 Oliver Dolch (43.), 0:3 Lars Timpe (54.), 1:3 Maik Teutloff (80.)