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Fußball Geht der SV 09 den letzten Schritt?

In Peißen steigt das Finale des Salzlandpokals. Favorit SV 09 Staßfurt geht gegen Calbe II ersatzgeschwächt in das Spiel.

Von Dennis Uhlemann 15.06.2017, 23:01

Staßfurt/Calbe l Nur noch ein Schritt muss der SV 09 Staßfurt gehen bis zur perfekten Saison. Meisterschaft und Aufsteig in der Landesklasse wurden souverän gesichert, auch andere Ziele wie die 100-Tore-Marke oder die Torjägerkanone holten die Staßfurter fast wie im Vorbeigehen. Nun gibt es für die 09er aber noch einen „richtigen“ Titel zu holen. Mit dem Sieg im Finale des Salzlandpokals gegen die TSG Calbe II (Anstoß Freitag um 18.30 Uhr in Peißen) wollen die Staßfurter ihre Saison krönen.

„Das wäre das i-Tüpfelchen auf einer sehr erfolgreichen Saison“, sagt auch der Vorsitzende des SV 09, Ralf Möller. In Peißen bei Bernburg sind die Staßfurter glasklarer Favorit. „Das lässt sich nicht abstreiten“, sagt Möller. „Wir werden aber überhaupt nicht überheblich in die Partie gehen. Wir gehen mit dem absoluten Ernst der Sache ran. Wir sind sehr fokussiert und wollen das Spiel gewinnen, was anderes zählt nicht.“

Auf der anderen Seite fügen sich die Calbenser in ihre Außenseiterrolle. Burkhard Faupel, sportlicher Leiter der TSG, beschreibt es passend: „Wir haben keine Chance und die müssen wir nutzen.“ Aber die TSG will auch nicht in die Trickkiste greifen: „Wir werden darauf verzichten, Spieler aus der ersten Mannschaft einzusetzen. Die Männer aus der Zweiten haben es sich verdient, jetzt auch dieses Finale zu spielen.“ Nur punktuell will sich Calbe II mit Spielern aus der ersten Mannschaft verstärken, denn soweit sind bei den Calbensern alle an Bord. „Wir können aus den Vollen schöpfen“, so Faupel.

Und nicht nur das: Calbe II kann auch mit Schwung in das Spiel gehen. „Seit dem Trainerwechsel haben wir eine richtig gute Rückrunde gespielt“, berichtet Faupel. Und für das Finale werden die Calbenser nochmal zusätzlich motiviert sein. Faupel: „Für uns wird das ein super Saisonabschluss vor hoffentlich toller Kulisse. Das ist nochmal ein Höhepunkt, den wir genießen müssen.“

Auf Seiten der 09er herrscht zumindest bei Trainer Jens Liensdorf keine Vorfreude auf das Endspiel. Zu unglücklich gewählt seien für den Coach der Termin und der Spielort. Für beide Teams ist es nicht gerade ein Katzensprung bis in den südlichen Salzlandkreis. Zudem habe der Ort laut Liensdorf keine Bindung zu den Finalteams.

Noch ärgerlicher findet der Trainer aber den Termin: „Ich freue mich überhaupt nicht, dass es ein Freitagabendspiel ist.“ Der Grund: Einige seiner Spieler arbeiten in Schichten und müssen deshalb passen. „Außerdem befinden wir uns schon in der Urlaubszeit. Die Spieler haben auch Familien und ein Privatleben.“ So fehlen auch Tobias Witte und Patrick Lissek, die im Urlaub sind. Rechnet man noch die gesperrten Chris Horstmann und Michael Schmidt dazu, wird klar, dass große Teile der ersten Elf fehlen.

Zudem waren unter der Woche sechs Spieler gemeinsam auf Mallorca und haben nun nicht den „besten Fitnesszustand“, so Liensdorf. Aufgrund der schwierigen Personalsituation erwartet der Trainer „ein Spiel auf Augenhöhe“. Er sieht die Favoritenrolle nicht ganz so klar an die Staßfurter verteilt: „Vom Papier her ja, aber in unserer Situation nicht.“ Spielerisch werden es die 09er mit einer bekannten Situation aus der Liga zu tun bekommen. Gegen einen sehr defensiven Gegner gilt es für die Staßfurter „Dominanz in das Spiel zu bekommen“, so Liensdorf, der betont: „Wir wollen mit aller Macht versuchen, das Spiel in 90 Minuten über die Runden zu bringen.“

Und wie will es der Meister der Landesklasse III taktisch angehen? Zwangsläufig muss der SV 09 auch auf Spieler aus der zweiten Reihe setzen, wird wohl auch den jungen Philipp Beier und Lukas Möller wieder eine Chance geben. „Wer da ist, wird spielen“, muss die Marschroute lauten. Und so wird der letzte Schritt für die Staßfurter ein gar nicht so leichter wie von vielen erwartet. Doch der SV 09 zeigte zuletzt auch: Es gibt kaum einen Schritt, den sie nicht bewältigen können. Vor allem in der aktuellen Saison. In der nur noch das i-Tüpfelchen fehlt.