Fußball Haushohe Abreibung

Der SV Förderstedt verliert gegen Wernigerode mit 1:7 (1:4).

12.09.2016, 01:01

Förderstedt l Das war eine echte Abreibung. Der SV Förderstedt unterlag dem Fußball-Landesligisten Einheit Wernigerode mit 1:7 (1:4) und offenbarte dabei große Abwehrschwächen. Die anfängliche Führung war dabei nur ein Strohfeuer, denn die Gäste legten die taktischen Fehler und die mangelnde Frische schonungslos offen. Vor allem im Mittelfeld haperte es, denn die Gastgeber schalteten einfach zu langsam. Sie setzten den Gegner nicht schon bei der Ballannahme unter Druck, sondern waren zu weit entfernt, attackierten erst, als dieser sich schon eine Anspielstation ausgesucht hatte. Die Folge: Die Förderstedter kamen nicht nur nicht in die Zweikämpfe, um den Spielfluss der Harzer zu unterbinden, sie liefen meist auch Ball und Gegner hinterher, mussten zusehen, wie dieser mit schnellen Kombinationen die letzte Abwehrkette aushebelte und sich regelmäßig gefährlich dem Gehäuse näherte. „Wir haben uns vier der Tore selbst reingelegt“, haderte auch Co-Trainer Michael Buschke nach der Partie, der aufgrund der personellen Situation selbst auflaufen musste.

Defensiv muss sich der SVF also möglichst schnell weiterentwickeln. Da das Mittelfeld viel zu hoch angriff, war der Abstand zur Viererkette viel zu groß, die Lücken für Wernigerode ebenfalls. Obwohl Coach Enrico Tietzel seine Schützlinge immer wieder lautstark zurückbeorderte, gab es kaum eine einheitliche Grundordnung in der Abwehr. Und auch bei eigenem Ballbesitz fehlte die Struktur im Aufbauspiel. Devis Drici, Marcus Bolze oder Michal Zawada gelang es im Alleingang zwar oft, ein oder zwei Gegenspieler auszutanzen, doch entweder gab es anschließend keine Anspielstation oder beim dritten Kontrahenten war Schluss; der Ball war weg und es lief erneut ein Konter. Negativer Höhepunkt war die Gelb-Rote Karte für Necirvan Isa, der am gegnerischen Strafraum – also weit weg von der Gefahrenzone – übermotiviert von hinten attackierte und seinen Gegenspieler von den Beinen holte (68.). In Unterzahl gelang Förderstedt nur noch ein zwingender Abschluss, doch Zawada traf nur das Lattenkreuz (90.).

Dabei startete der Gastgeber zuversichtlich in die Partie, ging durch Zawada schnell in Führung (3.). In der Folge vergab er aber viele Chancen, darunter sogar einen Strafstoß, kassierte schnell den Ausgleich. Das Selbstvertrauen schwand, die Unsicherheit wurde größer. Und ein erfahrenes Team wie Einheit Wernigerode nutzte das und sorgte für eine echte Abreibung. Einheits Mannschaftsleiter Jens Strutz-Voigtländer: „Trotz des frühen Gegentores sind wir zurückgekommen und haben unsere Stärken ausgespielt. Keeper Robert Schmidt hat ein super Spiel gemacht. Nicht nur der gehaltene Elfmeter sollte ihm Selbstvertrauen geben. Mateusz Rogacki hatte mit seinen Toren großen Anteil am Erfolg.“

Förderstedt: Fleischer – Marcus Janich (30. Bolze), Teutloff, Petrat (65. Conrad), Zawada, Drici (86. Franzelius), Kucybala, Loch, Stolte, Buschke, N. Isa

Tore: 1:0 Michal Zawada (3.), 1:1 Christoph Braitmaier (7.), 1:2, 1:3 Mateusz Rogacki (20., 23.), 1:4 Nick Schmidt (40.), 1:5 Michael Preuß (50.), 1:6 Nick Schmidt (65.), 1:7 Mateusz Rogacki (69.); SR: Christopher Bethke (Gerwisch), ZS: 42